Griechenland: Regierung plant Steuer auf Hotelübernachtungen

Urlaub in Griechenland könnte bald erneut teurer werden. Laut dem Branchenportal FVW berichten griechische Medien darüber, dass die Regierung des Landes über die Einführung einer Hotelübernachtungssteuer nachdenkt. Die zusätzliche Abgabe soll laut Finanzministerium dazu beitragen, die Staatsverschuldung weiter abzubauen. Griechische Hoteliers kritisieren den Vorstoß vehement.
Den Medienbericht zufolge habe das Finanzministerium den internationalen Geldgebern die Einführung einer Touristenabgabe nach spanischem Vorbild vorgeschlagen. Dort wird ab Juli eine zusätzliche Touristensteuer für Übernachtungen auf den Balearen eingeführt. In der Höhe richtet diese sich nach der Art der Unterkunft, ein Modell, das auch die griechische Regierung bevorzugt. Demnach werde über eine Zusatzgebühr von einem Euro pro Tag und Hotelstern nachgedacht. In einer Vier-Sterne-Unterkunft müssten Gäste also vier Euro pro Tag und Person zusätzlich zahlen.

Die griechische Hotelkammer läuft erwartungsgemäß bereits Sturm gegen den Vorstoß der Regierung. „Leider geht das absurde Theater weiter“, wettert deren Präsident Georgios Tsakiris und spielt dabei auf die Mehrwertsteuererhöhung für Hotelübernachtungen aus 2015 an. Diese wurde im Oktober vergangenen Jahres von 6,5 auf 13 Prozent angehoben, bei Restaurantleistungen verdoppelte sie sich gar von 13 auf 26 Prozent. Zudem fielen einige Steuervergünstigungen für die griechischen Inseln weg. Dadurch seien laut Verband der Touristik-Unternehmen in Griechenland (SETE) die Preise im Schnitt bereits um 15 Prozent gestiegen. Eine zusätzliche Übernachtungssteuer gefährde die Wettbewerbsfähigkeit der griechischen Tourismusindustrie, erklärt SETE.