Indonesien: Tsunami verursacht Verwüstungen auf Java und Sumatra

Am vergangenen Samstagabend, 22. Dezember (Ortszeit), traf eine 3 Meter hohe Flutwelle die Küste der indonesischen Insel Sumatra sowie die gegenüberliegenden Strände der Insel Java. Ausgelöst wurde der Tsunami vermutlich durch einen Unterwasser-Erdrutsch in der dazwischenliegenden Meerenge. Bisher liegt die Zahl der Todesopfer bei 280, über 1.000 Menschen wurden verletzt. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes seien nach bisherigen Informationen keine deutschen Reisegäste betroffen.
 
Die überfluteten Küstengebiete sind eine beliebte Touristenregion, in der auch viele Indonesier Urlaub machen. Das Auswärtige Amt warnt Reisende in den betroffenen Gebieten davor, beschädigte Gebäude, Brücken und Verkehrswege zu betreten. Sie sollten in den Lokalmedien die Entwicklung der örtlichen Lage verfolgen und den Anweisungen der Behörden unbedingt Folge leisten. Rettungskräfte haben mit Aufräum- und Bergungsarbeiten begonnen, die Reparatur der durch die Naturkatastrophe verursachten Schäden wird voraussichtlich längere Zeit andauern.
 
Die Anwohner und Besucher der überfluteten Areale hatten keine Tsunamiwarnung erhalten, da diese nur bei Erdbeben ausgelöst wird. Die Flutwelle am Samstagabend wurde jedoch durch einen Ausbruch des Vulkans Anak Krakatau verursacht, der in der als Sundastraße bekannten Meerenge zwischen den beiden Inseln liegt. Die dabei abrutschenden Erdmassen bewirkten den Tsunami. Das Gebiet auf dem Pazifischen Feuerring wird immer wieder Schauplatz geologischer Aktivitäten, so hatte erst im Oktober ein Tsunami in Indonesien zu Einschränkungen auf der Urlaubsinsel Sulawesi geführt.