Peru: Seilbahn für Machu Picchu geplant

​​In der Gemeinde Machu Picchu soll laut dem Branchenmagazin Reise vor 9 eine Seilbahn entstehen, mit der Touristen in nur fünf Minuten aus der Stadt Aguas Calientes zu den gleichnamigen antiken Stätten auf dem Berggipfel fahren können. Während Bürgermeister David Gayoso darin vor allem große Chancen für die touristische und wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde sieht, haben das peruanische Kulturministerium sowie die UNESCO Bedenken angemeldet. Die Kritiker befürchten, der Bau könnte den Denkmalcharakter und das Landschaftsbild der berühmtesten Sehenswürdigkeit Südamerikas beeinträchtigen.
Befürworter sehen die Seilbahn vor allem als effizientes Transportmittel, das die Umgebung der Inkastadt sogar entlasten könnte. Mit einer Fahrzeit von nur fünf Minuten könnte die Seilbahn die Busverbindung überflüssig machen. Diese braucht nämlich rund 30 Minuten und befährt ab Aguas Calientes einen Straßenabschnitt, der wegen Erdrutschen und Steinschlägen in der Vergangenheit regelmäßig gesperrt und repariert werden musste. Neben der Entlastung von Verkehr und Natur hätte die Seilbahn auch einen positiven Effekt für Besucher. Laut Gayoso könnte der Aufenthalt in den archäologischen Stätten verlängert werden. Seit 2017 gibt es in Machu Picchu nämlich neue Besuchszeiten, welche die Zahl der Touristen und deren Aufenthalt in den Inka-Stätten streng limitieren.

Mit einer Seilbahn würde der Verkehr auf der Route zur Tempelstadt stark entlastet, es gibt sogar Überlegungen, die Straße ab Aguas Calientes komplett für den Verkehr zu sperren. Laut Medienberichten bewertet nun das Ministerium für Außenhandel und Tourismus die Chancen und Risiken eines Seilbahnbaus. Bleibt abzuwarten, ob sich der Prozess ähnlich lang hinzieht, wie der geplante neue Flughafen bei Cusco. Dieser ist eigentlich bereits seit 2013 beschlossene Sache, im Januar 2017 haben die Bauarbeiten nun endlich begonnen.