Österreich: Lockerung der Corona-Maßnahmen beschlossen

Die österreichische Regierung hat einen Lockerungsplan für die Corona-Maßnahmen im Land vorgelegt. Die Erleichterungen, darunter die Abschaffung von 2G in Tourismus und Gastgewerbe, sollen stufenweise in Kraft treten. Begründet werden sie damit, dass die Omikron-Welle ihren Höchststand in der ersten Februarwoche erreichen soll und eine Überlastung des Gesundheitssystems nicht mehr zu erwarten sei.
Zuerst fällt am 31. Januar der Lockdown für Ungeimpfte, der seit Mitte November 2021 galt, bevor am Freitag weitere Lockerungen anstehen. Ab dann wird die Sperrstunde in der Gastronomie um zwei Stunden, von 22 Uhr auf Mitternacht, nach hinten verlegt. Zudem dürfen Veranstaltungen von diesem Zeitpunkt an von 50 statt wie bisher von 25 Personen besucht werden. In der Woche darauf, am 12. Februar, ist mit den nächsten Lockerungen zu rechnen. Dann fällt die 2G-Regelung im Handel, die Pflicht zum Tragen eine FFP2-Maske in Geschäften bleibt davon jedoch vorerst unberührt. Für den 19. Februar wurde der vorerst letzte Lockerungsschritt angekündigt. In dessen Rahmen wird der 2G-Nachweis in Gastronomie und Tourismus abgeschafft und durch eine 3G-Regel ersetzt.

Gültigkeit der Corona-Impfung verkürzt

Der ORF berichtet, dass auch im Schulbetrieb neue Regelungen anstehen, die im Laufe der Woche verkündet werden sollen. Ab dem 1. Februar greift zudem eine verkürzte Gültigkeit von Corona-Impfungen. Wer noch nicht geboostert ist, zählt dann nur noch für sechs Monate als vollständig geimpft, anschließend ist eine Auffrischung notwendig. Begründet wurden die Lockerungen von Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sowie Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) mit einer niedrigen Belastung der Krankenhäuser. Trotz Rekordinzidenzen (Stand 29. Januar: 2.504,4) bleibt die Zahl der Patientinnen und Patienten, die an COVID-19 erkrankt sind und in Kliniken eingeliefert werden müssen, stabil. Vor allem auf den Intensivstationen sei die Lage positiv zu beurteilen.

Impfpflicht steht an

Die Lockerungen wurden unter anderem von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig kritisiert, wie die Tageszeitung Der Standard schreibt. Ludwig spricht von einem „falschen Zeitpunkt“ und möchte sich mit einem Expertenrat über weitere Maßnahmen für die Hauptstadt austauschen. Derweil steht in der Alpenrepublik der endgültige Beschluss der Impfpflicht im Bundesrat an. Die Abstimmung am 3. Februar gilt jedoch als reine Formsache, da der Nationalrat den Gesetzesentwurf bereits Mitte des Monats mit großer Mehrheit gebilligt hatte. Ab Mitte März drohen für alle Ungeimpften Geldstrafen in Höhe von bis zu 3.600 Euro. Pro Teilimpfung sollen zudem Geldgewinne von je 500 Euro im Rahmen einer Lotterie verlost werden. Diese können anschließend in Form von Gutscheinen im Handel sowie in der Gastronomie eingelöst werden. Auch bereits immunisierte Personen können an der Verlosung teilnehmen.