In Oslo eröffnete am 22. Oktober das neue Munch-Museum.
„Edvard Munch gehört uns allen“, sagte König Harald V. bei der Eröffnung des neuen Munch-Museums in Oslo, bevor seine Ehefrau, Königin Sonja, das rote Band durchtrennte. Das fast 60 Meter hohe monumentale Gebäude konnte am 22. Oktober mit etwa einem Jahr pandemiebedingter Verspätung an die Öffentlichkeit übergeben werden. Auf 4.500 Quadratmetern erleben Kunstinteressierte eine regelmäßig wechselnde Ausstellung von knapp 400 Werken des norwegischen Künstlers, darunter Gemälde und Zeichnungen, aber auch Fotografien und Skulpturen. Weltbekannt ist Munch vor allem für sein Gemälde „Der Schrei“, von dem verschiedene Versionen existieren. Laut Informationen der Tagesschau soll immer mindestens ein Exemplar des Gemäldes in der Ausstellung zu sehen sein. Zudem finden im Museum regelmäßig wechselnde Ausstellungen anderer Künstler statt.
Geteilte Meinungen zum modernen Gebäude
Mit seiner nach vorn geneigten Fassade scheint sich das Museum vor Oslo und der Kunst zu verneigen und stellt einen Blickfang im Stadtviertel Bjørvika dar. Die Fassade des Bauwerks aus recycelten, gelochten Aluminiumplatten soll die sich stetig verändernden Lichtverhältnisse in Oslo widerspiegeln, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland den Architekten Jens Richter zitiert, der das Museum gemeinsam mit dem Spanier Juan Herreros entworfen hatte. Dennoch wurde auch Kritik am Aussehen des Munch-Museums geäußert. So berichtet die Tagesschau, dass einige Osloer das 300 Millionen Euro teure Bauwerk als kalt oder ambitionslos beschrieben hätten. Für andere hingegen sei es spektakulär, mutig und etwas Neues. Museumsdirektor Stein Olaf Henrichsen zeigte sich bei der Presseeröffnung begeistert und sagte laut Deutscher Welle: „Vergiss alles, was du über Museen gelernt hast, das hier ist etwas ganz anderes.“
Ein Museum für alle
Edvard Munch gilt als Identifikationsfigur für die Norweger, die mit den Werken des Expressionisten bereits in der Schule in Berührung kommen. Aus diesem Grund richtet sich das Museum explizit an alle Altersgruppen. Vor der offiziellen Eröffnung fand bereits eine eigens für Kinder organisierte Einweihung statt. Digitale Installationen und interaktive Elemente sollen für jeden Besucher einen greifbaren Zugang zum Werk Munchs schaffen. Das Gebäude ist jedoch nicht nur ein Museum und Monument zu Ehren des berühmtesten norwegischen Malers, sondern auch ein Kulturzentrum. So beherbergt es ebenso Werkstätten für Kunstschaffende, Konzert- und Veranstaltungsräume sowie Büros und eine Bibliothek. Zudem bietet die Dachterrasse des Museums eine Aussichtsplattform auf Oslo und den Fjord, die kostenfrei für die Öffentlichkeit zugänglich ist.