Seychellen stellen gigantisches Meeresgebiet unter Schutz

Durch einen weltweit bisher einmaligen Vorgang konnten die Seychellen ihre Staatsschulden verringern und gleichzeitig die einzigartige Unterwasserwelt des Archipels besser schützen. Wie Spiegel Online (SPON) bereits am Freitag berichtete, hat die US-Umweltschutzorganisation The Nature Conservancy (TNC) einen Deal mit Gläubigern ausgehandelt, rund 22 Millionen US-Dollar Staatsschulden zu übernehmen. Im Gegenzug soll ein Drittel der zu dem Urlaubsparadies gehörigen Gewässer unter Schutz gestellt werden.
In dem mehr als 210.000 Quadratkilometer großen Meeresschutzgebiet sind künftig jegliche menschliche Aktivitäten verboten, etwa Fischerei und Ölbohrungen. Zum Areal zählt unter anderem das Aldabra-Atoll. Es gehört bereits seit 1982 zum Weltnaturerbe der UNESCO und ist laut SPON ökologisch gleichbedeutend mit den Galapagos-Inseln. Rund um Aldabra gibt es etliche seltene Arten, darunter die vom Aussterben bedrohte Seekuh sowie die weltweit größte Population an Riesenschildkröten. Durch Überfischung und den Klimawandel hat das Atoll jedoch stark gelitten, ein Großteil der Korallen soll bereits ausgeblichen sein.

Darüber hinaus können die Seychellen in den kommenden 20 Jahren mit weiteren 12 Millionen Dollar für Umweltprojekte rechnen. Denn der Inselstaat muss die 22 Millionen Dollar Schulden zwar auch weiterhin bei der TNC abbezahlen, jedoch zu deutlich geringeren Zinssätzen und über einen längeren Zeitraum. Zusätzlich sammelte die Umweltschutzorganisation fünf Millionen Dollar Spenden ein, um einen Teil der Schulden direkt abzubezahlen. Eine Million Dollar kam dabei allein von einer Stiftung von Schauspieler und Regisseur Leonardo DiCaprio. Doch auch andernorts wird einiges zum Schutz der Natur unternommen. So will Kolumbien den größten Nationalpark im Amazonasgebiet weiter vergrößern.