Weißrussland führt neue Währung ein

Reisende in der osteuropäischen Republik Weißrussland müssen sich auf einen Währungswechsel einstellen. Wie das Auswärtige Amt (AA) in seinen Reisehinweis für das offiziell Belarus genannte Land angibt, ersetzt am 1. Juli der neue Weißrussische Rubel (BYN) den alten Rubel (BYR). Nach der Umstellung wird es neben Scheinen auch Münzen geben. Reisenden empfiehlt das AA, sich für die ersten Übergangstage mit ausreichend Bargeld einzudecken.
Wichtigster Unterschied sind die deutlich niedrigeren Zahlenwerte der neuen Währung. Während der alte Rubel ausschließlich Banknoten im Wert von einem bis 200.000 Rubel aufwies, entspricht die neue Währung nominell der Einteilung des Euros. Ab Juli wird es Banknoten im Wert von fünf, zehn, 20, 50, 100, 200 und 500 neuen Weißrussischen Rubel geben. Zudem werden auch Münzen im Wert von zwei, fünf, zehn, 20 und 50 Kopeken sowie ein und zwei Rubel ausgegeben. Für die Umrechnung in die neue entfallen bei der alten Währung die letzten vier Dezimalstellen. Aus 200.000 BYR werden also 20 BYN. Bis Ende des Jahres behalten beide Währungen ihre Gültigkeit. Ab dem 1. Januar 2017 wird nur noch der neue BYN als Zahlungsmittel akzeptiert. Restbestände des alten Rubels können jedoch noch bis 1. Januar 2022 bei Banken in die neue Währung getauscht werden können.

Gegenüber internationalen Währungen soll der Wert des Geldes zunächst stabil bleiben. So werden sowohl 200.000 BYD als auch 20 BYN einem Gegenwert von neun Euro entsprechen. Mit der Währungsunion reagiert Weißrussland auf den stetigen Werteverfall der eigenen Währung und der Flucht der Bevölkerung in ausländische Dividenden, wie US-Dollar oder Euro. Aus ganz ähnlichen Gründen hatte die Zentralbank von Myanmar im November ausländische Währungen verboten und den Kyat zum einzig gültigen Zahlungsmittel erklärt.