Städtetrip

Bereits im Mittelalter prägte Kaiser Karl IV. die Bezeichnung „Goldene Stadt“, weil damals viele der Kirchtürme und Giebel Prags mit dem Metall veredelt waren. Heute gibt es sie zwar nicht mehr, dennoch hüllt die Abendsonne die Sandsteingebäude der tschechischen Metropole an der Moldau auch heute noch in warmes, goldenes Licht.
Diesen prachtvollen, romantischen Anblick und viele weitere Highlights bietet euch Prag! Das Beste: In nur 48 Stunden könnt ihr die schönsten Ecken der Stadt auf eigene Faust entdecken und einen kulturellen, kulinarischen und unvergesslichen Wochenendtrip verbringen!
Von den größten Flughäfen in Deutschland aus könnt ihr innerhalb kurzer Zeit in die tschechische Hauptstadt fliegen. Ab Köln und Düsseldorf sorgt Eurowings für eine schnelle Verbindung zum Václav-Havel-Airport. Ab München und Frankfurt startet Lufthansa in Richtung Prag und Passagiere in Berlin kommen dank Easyjet an die Moldau.
Doch auch das Straßen- und Bahnnetz nach Prag ist bestens ausgebaut. So gelangen Kurzurlauber mit dem Fernbus oder Mietwagen ab Dresden in weniger als zwei Stunden nach Prag. Ab Nürnberg dauert eine Fahrt mit dem Mietwagen ebenfalls nur drei Stunden.
Am zentralsten logieren Prag-Besucher natürlich in der weltberühmten Altstadt, der Staré Město. Von hier aus lassen sich Bahnhof, Busbahnhof sowie alle wichtigen Sehenswürdigkeiten fußläufig erreichen. Hier müsst ihr jedoch insbesondere an Wochenenden und in den Sommermonaten mit höheren Übernachtungspreisen rechnen. Alternativ bieten vor allem die an die Altstadt angrenzenden Viertel Neustadt, Vinohrady und Žižkov günstige und tolle Hotels mit ebenso guter Anbindung ans Zentrum.
Alle, die nicht viel suchen wollen, checken am besten die Kombiangebote für eine günstige Pauschalreise nach Prag.
In allen Ecke der goldenen Stadt Prag gibt es eine Vielzahl an Hotels für jedes Budget.
Die wichtigsten und schönsten Prager Sehenswürdigkeiten konzentrieren sich – ganz fußgängerfreundlich – in einem Gebiet. Auch die Kleinseite, das Viertel am westlichen Ufer der Moldau, ist nur einen kurzen Spaziergang von der Altstadt entfernt.
Der Václav-Havel-Flughafen Prag befindet sich etwa 15 Kilometer vom Zentrum entfernt. Die beste Möglichkeit, schnell die Stadtmitte zu erreichen, ist der Airport Express Bus. In 35 Minuten kommt ihr damit zum Hauptbahnhof, dem Bahnhof Masary oder dem Náměstí Republiky (Platz der Republik).
Alternativ kommt ihr mit dem Bus 119 zur nächsten U-Bahnstation Nádraží Veleslavín. Von dort geht es mit der grünen Linie A der Prager Metro direkt zur Kleinseite, der Altstadt, nach Vinohrady und weiter in die östlichen Stadtbezirke.
Gut ausgebaut sind in Prag zudem das Bus-, Straßenbahn- sowie U-Bahn-Netz. Es empfiehlt sich, die Tickets vorab zu kaufen (gibt es neben den Ticketautomaten in so gut wie jedem Tante-Emma-Laden), denn beim Kauf direkt beim Fahrer wird ein Aufpreis berechnet. Besonders besucherfreundlich ist das Ticketsystem geregelt: Sowohl im Bus als auch in der Tram und der Metro gibt es universelle Tickets (das gilt übrigens auch für den Airport Express!). Die Preise sind dabei zeitlich gestaffelt:
Die Prague Card beinhaltet bei einem Preis von 58 Euro für zwei Tage unter anderem den Eintritt zur Prager Burg, dem jüdischen Museum und mehreren Synagogen sowie vielen weiteren Museen. Ebenfalls enthalten sind eine zweistündige Stadtrundfahrt und die kostenfreie Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Auch in einigen Restaurants oder bei Moldau-Schifffahrten bekommt ihr Ermäßigungen. Vor allem empfiehlt sich die Touristenkarte denjenigen, die während ihres Aufenthaltes viele Museen besuchen wollen.
Wer hingegen lediglich die Prager Burg und das jüdische Viertel besichtigen möchte, für den liegt die Ersparnis durch die Prague Card maximal bei wenigen Euro. Unkomplizierter ist der Erwerb dennoch: Ihr müsst nur die Karte vorlegen, statt jedes Mal aufs Neue im Kopf tschechische Kronen in Euro umzurechnen oder vor der Busfahrt nach Kleingeld zu wühlen.
Geschafft! Ihr habt euch einen Überblick über die Hauptstadt Tschechiens verschafft, seid im besten Fall schon angekommen, habt entspannt eingecheckt und freut euch jetzt auf ein aufregendes Wochenende in Prag. Damit ihr die Zeit effektiv nutzen könnt, haben wir optimale Sightseeing-Routen für euch zusammengestellt. So erlebt ihr alle wichtigen Sehenswürdigkeiten der Metropole in nur 2 Tagen.
Unsere Städtereise beginnt direkt mit einem Highlight: Prominent thront der Letná Park über der Stadt und ist trotzdem Prag „off the beaten path“ - also abseits der bekannten Touristenwege. Kein Wunder, schließlich begnügen sich die meisten Besucher mit dem Hügel, auf dem die Prager Burg sitzt, und verpassen, was dahinterliegt! Nördlich der Altstadt befindet sich der Sommerberg auf der Seite der Moldau. Die Anhebung eignet sich hervorragend für einen ruhigen Morgenspaziergang mit einem grandiosen und nicht ganz so alltäglichen Blick auf Prag.
Eine Viertelstunde Fußweg Richtung Westen führt vom Letná zum Hügel Hradschin, welcher der darauf befindlichen Prager Burg den Kosenamen Hrad eingebracht hat. Der Komplex ist zweifellos das Must-See der tschechischen Hauptstadt – abgesehen von der Karlsbrücke. Dabei tummeln sich hier gleich mehrere Sehenswürdigkeiten! Für den Rundgang inklusive eines Besuchs der Museen und der Prachtgärten rund um die Burg solltet ihr also mindestens zwei Stunden einplanen.
Die Festung ist in verschiedene Burghöfe unterteilt, die ihr durchlauft und dabei den eindrucksvollen St.-Veits-Dom sowie prunkvolle Tore, interessante Museen, glanzvolle Palais, Klöster, Kapellen und Basiliken passiert. Auch die Anlagen rund um die Paläste solltet ihr euch nicht entgehen lassen: Jedes barocke Adelsgeschlecht, das etwas auf sich hielt, errichtete einen Prachtgarten rund um den Palast. Aus diesem Grund könnt ihr heute durch die Grünanlagen von Ledebour, Pálffy, Kolowrat, Fürstenberg oder Waldstein streifen und durchatmen. Auch der mediterran anmutende Weinberg der Villa Richter am Ostende der Prager Burg ist einen Besuch wert.
Öffnungszeiten:
Eintrittspreise:
Die Preise sind gestaffelt je nach Sehenswürdigkeiten, die euer Ticket beinhaltet. Für die komplette Runde inklusive St.-Veits-Dom, Altem Königspalast, Georgsbasilika, Goldenem Gässchen, Rosenberger Palast sowie Museum der Geschichte der Prager Burg zahlen Erwachsene 350 Kronen (13,55 Euro*), für Kinder kostet der Eintritt die Hälfte.
Wenn ihr die Prager Burg in südlicher Richtung verlasst, landet ihr direkt im Bezirk Malá Strana, der an die Moldau grenzt. Auf der sogenannten Kleinseite bietet sich Besuchern auf einem Wochenendtrip das typische Prag, wie ihr es euch vorstellt: prachtvolle Häuser mit weißen und goldenen Verzierungen, Giebeln, Schnörkeln und ein Meer aus rostroten Dächern. Dazwischen schlängeln sich enge Höfe, Treppen und Kopfsteinpflastergässchen.
Tipps:
Zu Fuß geht es von der Kleinseite entlang der Moldau nach Süden, vorbei an der Schiffsschleuse Smíchov und Malostranská vodárna – dem kleinsten Wasserturm der Stadt – bis zum Moldau-Ufer Smíchovská náplavka. Von hier könnt ihr für wenige Kronen mit einer niedlichen, kleinen Fußgängerfähre auf die andere Seite übersetzen.
Dort landet ihr am Náplavka-Ufer. Samstags findet hier ein lebendiger Bauernmarkt statt, auf dem es allerlei Leckereien zu kaufen gibt. Auch an anderen Tagen lohnt sich der Spaziergang am Ufer in Richtung Altstadt: Hierher verirren sich nur wenige Touristen und beim Klang verschiedenster Straßenmusiker genießt ihr bei einem Kaffee den wunderschönen Ausblick auf den Fluss. Weiter nördlich könnt ihr das berühmte Tanzende Haus, den Šítkov-Wasserturm, das Sophienpalais sowie das imposante Nationaltheater nicht verfehlen.
Tipps:
Tschechien ohne seine deftige, böhmische Küche ist undenkbar: Wem bei Gulasch, Schweinshaxen, gebratener Ente und mariniertem Lendenbraten mit Knödeln sowie Sauerkraut nicht das Wasser im Mund zusammenläuft, der muss wohl Vegetarier sein. Doch auch, wenn Tschechien nicht zu den klassischen Reisezielen für Vegetarier zählt, können sich Veggies aller Art trotz gehaltvoller Küche in Prag satt und zufrieden futtern! Typisch böhmisch ist beispielsweise panierter Camembert. Quer durch die Stadt sprießen zudem seit einigen Jahren Cafés und Restaurants mit veganen und vegetarischen Optionen aus dem Boden. Selbst ein Großteil der traditionellen Brauhäuser bietet häufig mindestens ein veganes Gericht an.
Neben Trdelník glänzt die Küche des osteuropäischen Landes außerdem mit süßen Leckereien wie Palacinky – ihr ahnt es schon: Palatschinken! Die Pfannkuchen sind meist mit Aprikosenkonfitüre gefüllt. Auch Povidlové tasticky, mit Pflaumenmus gefüllte Kartoffelteigtaschen, oder süße Knedlíky (das tschechische Wort für Knödel ist noch niedlicher als das deutsche) mit Mohn und Früchten sollten sich Naschkatzen nicht entgehen lassen.
Bei der Verdauung all dieser köstlichen, jedoch hin und wieder schwer im Magen liegenden Speisen, helfen ein anschließender Becherovka oder auch ein Absinth. Am liebsten ist den trinkfesten Tschechen jedoch ihr Bier – was auch ihr euch beim Städtetrip in Prag mindestens einmal schmecken lassen solltet. Die Parademarken Staropramen, Pilsner Urquell, Budweiser oder Gambrinus bekommt ihr so gut wie überall.
Restaurant-Tipps in Prag:
So sehr die Tschechen ihr Bier mögen, so sehr mögen sie auch das Feiern. In Prag trefft ihr abends zudem Gäste aus der ganzen Welt, die sich an den günstigen Bierpreisen erfreuen und sich unters Partyvolk mischen. Die Kneipen in der Altstadt lohnen sich des Nachts daher nicht nur für einen Umtrunk, sondern auch zum Leutegucken.
Wer sich etwas abseits der bekannten Touristenpfade bewegen möchte, sollte die Krymská-Straße im Viertel Vršovice anschauen: Individuelle, hippe Cafés und Bars säumen die Flaniermeile und ebenso hippe, künstlerische Prager treffen sich gern dort. Auch der Stadtteil Žižkov lohnt sich zum Ausgehen: Kaum zu glauben, aber auf einem Quadratkilometer konzentrieren sich hier mehr Bars als in jedem anderen Gebiet in Prag.
Nicht nur nachts ist das Viertel Žižkov einen Besuch wert. Der zweite Tag beginnt mit einem Spaziergang über den wunderschönen Olšany Friedhof mit seinen Engelsskulpturen und eindrucksvollen Grüften und Gräbern. Eine Viertelstunde Fußweg in Richtung Altstadt bringt euch dann zum Jiřího z Poděbrad Bauernmarkt, auf dem ihr mindestens einen guten Kaffee sowie leckeres Gebäck oder Obst als Snack probieren könnt. Mehrmals im Jahr finden hier auch weitere Veranstaltungen wie Feste, Märkte und Konzerte statt.
Bei einem Spaziergang durch das hübsche Vinohrady wird klar, warum sich der Name von mittelalterlichen Weinbergen ableitet, die es hier einmal gab: Das mediterrane Ambiente ist dem Viertel bis heute erhalten geblieben. Zentrum des Gebiets ist der Friedensplatz mit der imposanten Kirche St. Ludmilla. Auch die übrigen stattlichen Wohnhäuser der Gegend sorgen teilweise für herunterklappende Kinnladen: Kein Wunder, dass Vinohrady zu den Luxuswohngegenden Prags zählt.
Am nördlichen Ende befindet sich der Riegrovy Sady Park. Von hier aus bietet sich euch ein etwas anderes Panorama auf Vinohrady und die Prager Altstadt. In den zwei Biergärten auf dem Hügel lässt es sich nicht nur während der spektakulären Sonnenuntergänge aushalten: Auch mittags findet ihr hier köstliche Leckereien von Salat bis Knedlíky.
Die Josephstadt, das ehemalige Judenviertel Josefov am Nordrand der Prager Altstadt, war lange Zeit ein Zentrum der Gelehrtheit und gilt auch bis heute noch als eine Kernzone des viel beschworenen magischen Prag. Insbesondere die edle Flaniermeile Pařížská zeugt mit ihren Herrenhäusern und Luxusshops von Eleganz und Stil. Zwar sind die meisten Gebäude in Josefov weniger als 100 Jahre alt, doch dazwischen finden sich immer wieder kostbare Synagogen.
Das Herzstück des Viertels ist der beeindruckende Alte Jüdische Friedhof. Er offenbart, dass in der Judenstadt akuter Platzmangel herrschte: Auf kleinstem Raum und im Schatten efeubewachsener Bäume stehen hier an die 12.000 Grabsteine – neben-, an- und sogar in bis zu sechs Schichten übereinander.
Die schönsten Synagogen:
Infos:
Tickets gibt es im Information and Reservation Centre in der Straße Maiselova 38/15. Es gibt mehrere Kombitickets, die den Eintritt zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten des Jüdischen Viertel ermöglichen. Jedes Highlight kann damit einmalig besucht werden.
Diese Sehenswürdigkeiten beinhaltet das Kombi-Ticket:
Preise:
Ein Spaziergang auf der Pařížská nach Süden bringt euch auf direktem Weg mitten ins Herz Prags: Der Altstädter Ring, auf Tschechisch Staroměstské náměstí, ist der älteste Platz des historischen Zentrums, dessen Ursprünge auf das 10. Jahrhundert zurückgehen. Er ist gesäumt von imposanten Gebäuden wie der Teynkirche, der St.-Nikolauskirche, Palais Golz-Kinských sowie dem berühmten Uhrturm des Prager Rathauses. Vom Altstädter Ring aus könnt ihr in alle Richtungen flanieren und entdeckt an jeder Ecke weitere glanzvolle Highlights.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten in der Prager Altstadt:
Moment, schon fast zwei Tage in Prag und ihr wart noch immer nicht auf der Karlsbrücke?! Vielleicht habt ihr sie auf dem Weg zur Prager Burg ja schon überquert. Aber die Positionierung am Ende des Prag-Städtetrips ist kein Zufall! Denn am schönsten ist die Überquerung des gigantischen Bauwerks in den goldenen Abendstunden. Dann werden auch die Touristenströme etwas weniger!
Lange Zeit war die Karlův most die einzige Verbindung zwischen den Ufern der Moldau. Wohl auch wegen des imposanten Altstädter Brückenturms sowie der zahlreichen Heiligenstatuen gilt die Karlsbrücke als eines der romantischsten Bauwerke Europas.
Wer etwas mehr Zeit für den Städtetrip mitbringt als ein Wochenende, dem bieten sich in und um die tschechische Hauptstadt zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten.
* Umrechnungskurs: Stand 18.06.2018
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