Madrid: Touristensteuer für Sommer 2019 geplant

Madrid-Besucher müssen bald mehr für eine Übernachtung zahlen. Wie das Branchenmagazin Reise vor 9 berichtet, will die Regierung der spanischen Hauptstadt eine Touristensteuer einführen. Wie hoch diese ausfällt und wann genau sie kommen soll, ist nicht bekannt. Spanischen Medien zufolge heißt es aus dem Rathaus jedoch, die Steuer könnte nach den Kommunalwahlen am 26. Mai 2019 kommen, pünktlich zu den Sommerferien.
Um die Taxe erheben zu können, fordert das Madrider Rathaus bei der spanischen Zentralregierung erweiterte finanzpolitische Kompetenzen für den Gemeinderat. In der Regel werden Touristen dann pro Hotelübernachtung zur Kasse gebeten. Die Gebühr wird automatisch auf den Übernachtungspreis aufgeschlagen, die Hoteliers müssen diese aber komplett an die Stadt abführen. Während etwa Neuseeland ab 2019 pauschal 35 neuseeländischen Dollar bei der Einreise erhebt, staffeln viele Städte und Regionen die Abgaben je nach Preisklasse der Unterkunft. Auf Mallorca wurde die 2017 eingeführte Steuer dieses Jahr verdoppelt. Seit 2018 werden pro Nacht ein bis vier Euro pro Person und Nacht fällig, auf die zusätzlich noch Mehrwertsteuer erhoben wird. In der Nebensaison halbiert sich die Gebühr.

Wie auch andernorts soll die Touristensteuer – zumindest offiziell – zur Pflege von Denkmälern, sonstiger Attraktionen sowie der touristischen Infrastruktur genutzt werden. Gegenwind bekommen die Pläne der Madrider Stadtregierung ausgerechnet vom Hotelverband der Stadt. Dieser fürchtet, die höheren Übernachtungspreise könnten dem Tourismus und der Hotellerie schaden. Ähnliche Bedenken hatten Touristiker auch vor der Einführung der Übernachtungssteuer auf den Balearen geäußert. Doch trotz Verdopplung verzeichnet Mallorca auch 2018 einen wahren Touristenansturm, dass die Inselregierung darüber nachdenkt, die Bettenkapazitäten um 120.000 Stück senken.