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Für die einen ist Albanien vielleicht noch ein völlig unbekanntes Reiseziel, für die anderen gerade deshalb eine willkommene Abwechslung zu den altbekannten Alpen und Adria-Klassikern wie Kroatien oder Griechenland. Wer nach Abgeschiedenheit, majestätischen Berggipfeln, türkisblauem Wasser und einer blühenden Kulturszene sucht, ist in dem Westbalkanland absolut richtig aufgehoben. Wir haben euch einen kleinen Albanien-Reiseführer vorbereitet, der mit Sicherheit sowohl die Outdoor-Enthusiastinnen als auch Strandliebhaber unter euch auf den Geschmack für neue Abenteuer bringen wird.
Ob per Luft- oder Landweg, nach Albanien führen verschiedene Anreisewege. Egal ob ihr per Flug Zeit sparen, mit dem eigenen Auto oder Mietwagen einen Roadtrip starten oder nachhaltiger mit dem Zug verreisen wollt – wir haben die Optionen im Detail:
Trockene, heiße Sommer und milde, regnerische Winter – Albanien reiht sich mit seinem mediterranen Klima bei den restlichen Adrialändern wie Kroatien, Montenegro und Griechenland ein. Wer dem deutschen Winter entfliehen und schon in den Frühlings- und Herbstmonaten Sonne tanken möchte, ist hier genau richtig. Dafür kann es in der Hochsaison zwischen Juni und August gerne schon einmal drückend heiß werden. Dann lohnt sich entweder ein ausgedehnter Strandurlaub oder ein Abstecher in die Albanischen Alpen, wo es dann meist ein bisschen kühler ist. In den Wintermonaten und im Frühjahr solltet ihr hingegen von Wanderungen im Norden des Landes absehen – viele Wege sind aufgrund von Schnee und Matsch unpassierbar.
In Albanien zahlt ihr mit albanischen Lek (ALL), Euro werden in der Regel nicht akzeptiert. Da bargeldloses Bezahlen in Albanien noch nicht so stark verbreitet ist wie in anderen europäischen Ländern, solltet ihr immer ausreichend Bargeld dabeihaben. In größeren Orten und Städten ist das Geldabheben kein Problem, in ländlichen, unerschlossenen Regionen solltet ihr euch jedoch nicht darauf verlassen, einen Geldautomaten vorzufinden. Achtet unbedingt auf die Gebühren, die für das Abheben anfallen. Oft habt ihr auch in Hotels die Möglichkeit, Geld zu wechseln – der Wechselkurs ist hier jedoch meist ziemlich schlecht. Merke: 120 Lek entsprechen in etwa einem Euro.
Nein, für die Einreise nach Albanien genügt ein gültiger Personalausweis. Ein Visum müsst ihr für euren touristischen Aufenthalt ebenfalls nicht beantragen. Dieses wird erst notwendig, wenn ihr euch wie in vielen anderen Ländern länger als 90 Tage aufhaltet.
Ob Auto, Bus oder Bahn – in Albanien könnt ihr mit jedem dieser Verkehrsmittel durchs Land reisen. Dabei eignet sich das eine jedoch besser als so manch anderes. Das Eisenbahnnetz in Albanien ist nämlich ziemlich marode, außerdem verkehren kaum Züge. Wenn ihr mit den öffentlichen Transportmitteln das Land erkunden wollt, sind Busreisen das geläufigere Fortbewegungsmittel. Vor allem zwischen den größeren Städten verkehren diese in regelmäßigen Abständen. Wer ganz flexibel in Albanien unterwegs sein möchte, greift am besten jedoch auf ein eigenes Auto zurück. Günstige Mietwagen in Albanien findet ihr vor allem in Tirana, hier liegt auch der internationale Flughafen (TIA), an dem eure Albanien-Reise für gewöhnlich startet.
Outdoorfans aufgepasst! Wer von den deutschen und österreichischen Alpen genug hat und nach Abwechslung sucht, sollte einen Blick in die Albanischen Alpen im Norden des Landes werfen. Hier warten schroffe Gebirgskämme, tiefe Schluchten – und vor allem wenige andere Touristinnen und Touristen! Das sind unsere Lieblingstouren:
Im Süden Albaniens erwartet euch eine Kulisse aus sanften Bergen, die sich an die azurblaue Adria schmiegen. Wer nach Wanderungen mit erfrischender Meeresbrise sucht, ist hier richtig aufgehoben. Lernt die Gastfreundschaft der Einheimischen kennen, während ihr von einem Bergdorf zum nächsten Küstenort wandert und lasst euch von den unzähligen Meerespanoramen verzaubern.
Neben traumhaften Wanderrouten für Outdoorfans kann sich Albanien auch bei Strandurlauberinnen und -urlaubern sehen lassen. Mit einer mehr als 300 Kilometer langen Küste findet ihr hier mit Sicherheit euer kleines Paradies zum Sonnenbaden. Von beliebten Ferienorten mit touristischer Infrastruktur, wo ihr euch um nichts kümmern müsst, bis hin zu entlegenen Küstenstreifen ist alles mit dabei. Diese Strände haben es uns ganz besonders angetan:
Ksamil ist nicht nur der Name einer der schönsten Badeorte Albaniens, sondern der gesamten Halbinsel. Hier findet ihr viele kleine Buchten, die vor allem mit ihrem türkisschimmernden Wasser Eindruck hinterlassen – kein Wunder, dass Karibikflair aufkommt. Um Liegen und Sonnenschirme müsst ihr euch hier in der Regel nicht selbst kümmern, an den Strandabschnitten wird zahlreich damit vorgesorgt. Besonderes Highlight ist der Strand von Ksamil selbst, von welchem ihr auf die vier unbewohnten Ksamil-Inseln blickt. Diese könnt ihr entweder mit dem Boot oder schwimmend erreichen. Bei niedrigem Wasserstand sind zwei Inseln sogar über eine Sandbank miteinander verbunden.
Wer abgelegenere und naturbelassene Strände bevorzugt, ist am Gjipe Beach unweit der Städte Himara und Dhermi richtig aufgehoben. Hier schmiegt sich nicht nur weißer Kiessand an türkisblaues Wasser, obendrauf ragt hinter euch ein gigantischer Canyon (Gjipe-Schlucht) ins Landesinnere hinein. Trotz der Naturbelassenheit müsst ihr auf Annehmlichkeiten wie eine Strandbar, Sonnenliegen und -schirme nicht verzichten. Den Strand erreicht ihr nur zu Fuß. Dennoch gibt es einen ausgewiesenen Parkplatz, von dem aus ihr eine kleine, etwa 25-minütige Wanderung zurücklegen müsst. Wem das noch nicht genug Bewegung ist, kann vom Strand eine Wanderung ins Innere der Schlucht unternehmen. Aber aufgepasst: Irgendwann weichen normale Wege großen Felsen und ihr kommt nur mit passender Ausrüstung und Klettererfahrung vorwärts.
Zuletzt noch ein kleiner Geheimtipp: Aufgrund ihrer Lage im Llogara-Nationalpark ist die Grama-Bucht entweder nur per Wanderung oder Boot zu erreichen. Wer sich für den Fußweg entscheidet, stellt seinen Mietwagen in Palase ab, von dort startet der etwa 13 Kilometer lange Küstenwanderweg, der euch zur Bucht führt. Ihr wollt es lieber gemütlich angehen? Dann ab aufs Boot und vergesst dabei eure Schnorchel nicht! Die Bucht eignet sich mit ihrem klaren Wasser hervorragend, um in schönster Abgeschiedenheit die Unterwasserwelt Albaniens zu erkunden.
Ihr wollt etwas über die Vergangenheit Albaniens lernen? Dann ist ein Städtetrip genau das Richtige für euch, denn die Sehenswürdigkeiten in Tirana erzählen viel über die bewegende Geschichte des Landes. Besucht das Nationalmuseum für Einblicke in die Zeit der Unabhängigkeit Albaniens und erfahrt im Museum Bunk’Art 2 mehr über die dunkle Vergangenheit der sozialistischen Diktatur bis in die 90er. Eine coole Aussicht auf die Dächer der Hauptstadt findet ihr hingegen vom Hausberg Dajti, den ihr mit einer Seilbahn erreicht. Außerdem reiht sich in Tirana Café an Café, sodass ihr euch immer eine kleine kulinarische Auszeit nehmen könnt.
Der Grand Canyon Albaniens darf auf eurer Outdoorreise durch das Balkanland nicht fehlen. Etwa 13 Kilometer ist die Schlucht südlich von der Stadt Çorovoda lang, deren steil abfallenden Kalkhänge einen besonders spektakulären Anblick bieten. Hier könnt ihr bei niedrigem Wasserstand eine Flusswanderung starten oder bei hohem Pegel im Frühjahr sogar Rafting- und Kanutouren machen.
Einer der ältesten Seen der Welt und der zweitgrößte der Balkaninsel wird nur von einem kleinen Teil Albaniens umschlossen – die größere Fläche des Binnengewässers gehört zum Nachbarland Nordmazedonien. Wer den See auf albanischer Seite besuchen möchte, kann die Stadt Pogradec als Ausgangspunkt nutzen und von dort aus Highlights wie das Kloster Sveti Naum besuchen.
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Landes ist die Stadt Berat im Süden Albaniens. Die zahlreichen pittoresken Häuser im osmanischen Stil haben ihr den Namen „Stadt der Tausend Fenster“ verliehen. Seit 1961 gilt sie als Museumsstadt, außerdem wurde Berat 2008 zum UNESCO-Welterbe ernannt.
Albanien ist übersät von ehemaligen Bunkeranlagen, die in Zeiten der kommunistischen Diktatur unter Enver Hoxha im gesamten Land aufploppten. Ein regelrechtes Bunkersystem in der Stadt Kukës soll schon bald für den Tourismus zugänglich gemacht werden. Die Stadt unter der Stadt hätte alle damaligen 16.000 Einwohnerinnen und Einwohner für rund sechs Monate beherbergen können.
Auch nicht verpassen:
25 Kilometer südlich von Siranda liegt das malerische Küstengebiet. Teil davon ist unter anderem der Butrintsee und die Halbinsel Ksamil.
"Das blaue Auge Albaniens" liegt im Süden des Landes. Der Bergsee am Westhang des Mali i Gjerë ist die wasserreichste Quelle des Landes.
Die Stadt im Süden Albaniens ist wichtiges kulturelles Zentrum des Landes und seit 2005 UNESCO-Welterbe. Highlight ist die gleichnamige Burg.
Egal ob ihr faul am Strand liegen oder aktiv die Welt entdecken wollt – Albanien ist dank seiner vielseitigen Landschaft ein richtiger Allrounder. Dabei ist der Balkanstaat an der Adria noch ein absoluter Geheimtipp und die perfekte Alternative für Griechenland- oder Kroatienfans, die keine Lust auf überfüllte Touristenorte haben. Ihr wollt noch mehr über den Balkan erfahren? Mit unserem Balkan-Guide könnt ihr euch für weitere spannende Reiseziele inspirieren lassen.
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