Genießen & Erleben

Was tun, wenn euch das Fernweh packt, aber noch kein Urlaub in Sicht ist? Zum Glück wissen Leseratten, dass zum Reisen ein Buch in den Händen reicht. Seien es nahe, ferne oder gar fantastische Welten, mit Fantasie könnt ihr euch einfach in die Ferien lesen. In den folgenden zehn Empfehlungen kann jeder seine ganz eigene Lektüre finden, um abzutauchen, sich fallenzulassen und alles andere zu vergessen.
In Deutschland sind es die Gebrüder Grimm, die unzählige Märchen aus unseren heimischen Gefilden zusammengetragen und dadurch in aller Welt bekannt gemacht haben. Doch fast jedes Land und jeder Kulturkreis erzählt seine eigenen Geschichten. Mythen und Sagen, Fabeln wie auch Legenden ermöglichen einen einmalig-unterhaltsamen Zugang in die Seele und Geschichte einer Region und lassen sich nebenher ganz bequem zuhause genießen. In seiner Sammlung „Märchen Dekamerone – Eine Weltreise in 100 Geschichten“ nimmt euch Michael Köhlmeier mit auf diese außergewöhnliche Reise. Der beliebte Erzähler alter Sagen und Märchen führt Leser an der Hand, indem er auf seine unvergleichlich mitreißende Art erzählt, Hintergrundinfos und Deutungen präsentiert.
Alles stehen und liegen lassen? Sozusagen eine neue Seite im Buch des Lebens aufschlagen und mit Erlebnissen füllen, von denen ihr vorher nur geträumt habt? Genau das hat Gesa Neitzel getan und sich ein Jahr lang zur Safari-Rangerin in Afrika ausbilden lassen. In ihrem Bericht „Frühstück mit Elefanten: Als Rangerin in Afrika“ erzählt sie mit Charme, Witz und Scharfsinn davon, wie sie ihre Scheuklappen und Gewohnheiten ablegte. Dafür entdeckte sie jedoch die Vorzüge der Wildnis. Wenn ihr Afrika oder Abenteuer mögt, ist dieses Buch optimal für euch.
Es klingt wie eine Schnapsidee – am Abend noch geschwärmt, am Morgen wieder vergessen. Doch Sabine Hoppe und Thomas Rahn kennen sich aus im Reisen. Sie haben es wahr gemacht und sind nach Abschluss ihres Studiums mit dem Lkw-Oldtimer losgefahren, einmal um die Welt. In „Sechs Jahre Weltumrundung: Im Lkw-Oldtimer durch 54 Länder“ haben sie diese Tour (und manchmal auch Tortur) festgehalten. Eine abwechslungsreiche Alternative, falls das Fernweh zuschlägt, denn es geht über Europa bis nach Asien, Afrika, Süd- und Nordamerika.
Darf es noch weiter sein als die Erde? Wer mit dem Weltraum liebäugelt – ein Traum, der nur wenigen gewährt wird – darf mit Michel Fabers Roman ins All reisen. Begleitet wird der Leser von Pastor Peter Leigh, der in „Das Buch der Seltsamen Neuen Dinge“ auf einen fernen Planeten entsandt wird, um mit den Einheimischen Kontakt aufzunehmen. Gerade weniger Science-Fiction-Verliebte kann das Werk begeistern, da es überraschend bodenständig bleibt. Vor allem erzählt es eine bewegende Geschichte über die Liebe Peters und seiner Frau Bea, die sich in weltenübergreifenden Briefen der beiden entfaltet.
Der ultimative Traum für Reiseliebhaber, sammelt der „Atlas der Reiselust: Inspiration für ein ganzes Leben“ eine riesige Bandbreite an Einfällen für unzählige Urlaube. Dabei kommen Individualisten nicht weniger auf ihre Kosten als Bewunderer von klassischen Sehenswürdigkeiten. Verrückte Feste, Märkte, Arbeit auf einer abgelegenen Farm, auf einem Frachtschiff mitreisen… auf einmalige Anregungen für eure Bucket-List trefft ihr hier zuhauf. Zugleich findet ihr atemberaubende Wandergebiete, Kulturdenkmäler, Roadtrips und mehr. So lassen sich bereits jetzt die Ferien der kommenden Jahre und Jahrzehnte planen.
„Heute waren die Wolken eine Sehenswürdigkeit, nicht geringer als die Berge.“ Der scharfsinnige Beobachter Roger Willemsen beschreibt in einem amüsanten wie cleveren Reisebericht seine persönlichen „Enden der Welt“. Neben klassischen Extremen, etwa Nordpol und Himalaya, warten einige Überraschungen auf den Leser. Es geht zu einem Orakel in Mumbai, einer Bahnstation in Myanmar, in die Eifel, nach Patagonien und rund um den Globus.
Historische Romane sind nicht nur für Geschichtsfans eine große Freude. Sie entführen gleichzeitig an einen fremden Ort und in eine ferne Zeit. Dadurch könnt ihr sogar einen bereits bekannten Urlaubsort von einer ungeahnten Seite kennenlernen. Ähnlich geschieht es in dem weltweiten Bestseller „Die Kathedrale des Meeres“ von Ildefonso Falcones. Der Spanier zeichnet den Werdegang Barcelonas im Mittelalter nach und taucht lebhaft in die Entstehung der Kathedrale sowie das Leben der Menschen ein. Trotz vieler Buchseiten kommt dabei selten Langeweile auf, darüber hinaus erkennen Findige viele Schauplätze der Metropole wieder. Ihr habt keine Lust zu lesen? Das Ganze gibt’s ebenfalls als mitreißende Serie auf Netflix.
Obwohl Barcelona weit oben auf der Liste steht, hat Spanien einen weiteren Schatz im Angebot, der über allem thront – die märchenhafte Alhambra. Kein Wunder also, dass es allein zu diesem UNESCO-Weltkulturerbe zahlreiche Werke gibt. Das weitaus populärste ist allerdings „Erzählungen von der Alhambra“, das in etliche Sprachen übersetzt wurde. In diesem speziellen Mix aus Reisebericht und Sagensammlung verführt Washington Irving zum Träumen. Mehrere Monate durfte er in der maurischen Festung leben und berichtet vielleicht gerade deshalb in faszinierenden sowie verspielten Erzählungen von dem jahrhundertealten Bauwerk. Kunstvolle Zeichnungen in Pastellfarben ergänzen die Atmosphäre.
Der japanische Bestseller-Autor Haruki Murakami schafft es, nicht nur Liebhaber des Surrealen zu begeistern. Seine simple und klare Sprache entführt Leser in moderne Märchen, die selbst belanglose Szenen des Alltags mit Magie erfüllen. „1Q84“ ist eines der besten Beispiele dafür, ein Roman, in dem Leser sich so schnell verlieren können wie Alice im Wunderland. Japan in den 1980ern, eine Auftragskillerin, die eine Autobahnbrücke hinabsteigt und anschließend merkwürdige Verschiebungen in ihrer Welt feststellt: Nicht selten erscheint dieses Buch wie ein Fiebertraum, in dem ihr weiter aufgehen möchtet.
Durch Australiens Wildnis ziehen sich labyrinthartige Wege, die für das menschliche Auge unsichtbar sind. Die Aborigines bezeichnen sie als „Songlines“, auf denen ihre Ahnen singend durch das Land wanderten. Der Reiseschriftsteller und Berufsnomade Bruce Chatwin führt euch in „Traumpfade“ über diese mythische Landkarte Australiens, detaillierte und fantasievolle Beschreibungen bringen euch das zweite Gesicht von Down Under näher. Genauso empfehlenswert ist seine Patagonien-Erkundung, von der er „In Patagonien“ schwelgt. Egal, ob ihr eure Urlaubserinnerungen nochmal wachrufen möchtet oder bereits den nächsten Trip plant, hier taucht ihr ab und werdet beflügelt.
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