Lieblingsziele

Verträumte Buchten, türkisglitzerndes Meer und bunte Kolonialarchitektur: Wenn das eurer Idealvorstellung einer Karibikinsel entspricht, hat Curaçao einen Platz auf eurer Bucket List verdient! Das zu den ABC-Inseln gehörende Eiland verbindet klassisches Karibikflair mit einem Hauch Abenteuerurlaub und gerade das macht seinen einzigartigen Charme aus. Unsere Redakteurin war selbst vor Ort und hat sich Hals über Kopf in die faszinierenden Gegensätze aus paradiesischen Stränden und kargem Inselinneren, Palmenhain und Kaktussavanne sowie bunten Häuschen und moderner Architektur verliebt.
Das farbenfrohe Willemstad besteht aus den beiden Stadtteilen Punda und Otrabanda, zwischen denen die Königin-Emma-Brücke die Meerenge Sint Annabai überspannt. Diese Brücke ruht auf Schwimmkörpern und wird entweder nur ein Stück oder ganz an das Westufer geklappt, wenn ein Schiff passieren muss. Als Fußgänger könnt ihr von der Brücke den besten Blick auf die malerische Handelskade genießen, eine bunte Häuserzeile direkt am Wasser. Während die Fußgängerzone in Punda ganz auf die Bedürfnisse der Touristen ausgerichtet ist, findet ihr in Otrabanda das authentische Viertel der Locals, wo ihr super shoppen und in kleinen Imbissläden essen gehen könnt. Für einen Spaziergang in der Abendsonne eignen sich hingegen die Distrikte Pietermaai und Scharloo besonders – nirgendwo sonst auf der Insel findet ihr eine prächtigere Kolonialarchitektur, buntere Häuserfassaden oder kreativere Streetart!
Für Curaçaos Strände gilt eindeutig: klein, aber fein! Ganze 35 Badebuchten, die herrlich weißen Sand, schattenspendende Palmen und oft eine ausgezeichnete Infrastruktur bieten, sind vor allem an der Süd- und Westküste der Insel verteilt. Ihr habt die freie Wahl zwischen ruhigen, kaum bewirtschafteten Oasen wie der Playa Santa Cruz, Grote Knip und Kleine Knip oder den hervorragend ausgestatteten Paradiesstränden wie Cas Abao und Kokomo. Dabei warten viele der Strände mit kleinen Besonderheiten auf: Am Playa Porto Mari leben zwei halbwilde Schweine, die äußerst entspannt mit den begeisterten Badegästen für Fotos posieren, während ihr am Kokomo Beach auf einer sehr fotogenen Wasserschaukel über den Ozean schwingen könnt.
Wer auf Curaçao ankommt und kein Kreuzfahrttourist ist, landet höchstwahrscheinlich auf dem Flughafen Hato. Dieser liegt an der Nordküste der Insel und damit in ihrer wildesten Landschaft: Meterhohe Kakteen, scheinbar endlose Steppenflächen und schroff abfallende Küstenfelsen zeigen Neuankömmlingen sofort, dass Curaçao auch eine raue Seite hat. Bevor der erste Europäer im Jahr 1499 einen Fuß die Insel setzte, sah diese allerdings noch ganz anders aus. Damals überzog tropischer Urwald ihre gesamte Fläche, der dann zur Holzgewinnung gerodet und niemals aufgeforstet wurde. Die so entstandene Landschaft im Inselinneren bildet mit ihrer savannenartigen Wildnis nun einen reizvollen Kontrast zu den paradiesischen Stränden an der Küste.
Deftig geht es zu in der antillischen Inselküche! Wenn ihr in Willemstad unterwegs seid und Lust auf ein landestypisches und günstiges Mittagessen habt, kehrt in der alten Markthalle Plasa Bieu ein, die sich zentral im Pietermaai District in Punda befindet. Von exotisch gewürztem und gegrilltem Fisch über Kochbananen bis zu gebratenem Ziegenfleisch gibt es hier viele Leckereien. Ein Klassiker auf Curaçao ist Kaktussuppe („Kadushi“), die früher in vielen Familien fast täglich auf den Tisch kam und heute von den Insulanern noch immer heiß geliebt wird. Etwas speziell in Geschmack und Konsistenz ist geschmortes Iguanafleisch, das ebenfalls auf inseltypische Speisekarten gehört.
Die Gewässer um Curaçao sind ein wahres Paradies für Taucher – bilden sie doch seit über 35 Jahren ein vollständiges Naturschutzgebiet! Ein Saumriff umgibt die gesamte Insel, die an vielen Stellen problemlos einen Einstieg direkt von Land aus ermöglicht. Angenehme Wassertemperaturen von ganzjährig rund 27 Grad Celsius machen das Taucherlebnis sehr angenehm und zu sehen gibt es enorm viel: intakte, kunterbunte Korallenwälder, leuchtende Rotfeuerfische, neugierige Meeresschildkröten und exotische Seepferdchen. Getaucht wird üblicherweise an der Süd- und Westküste der Insel, da im Norden die Brandung zu gefährlich ist.
Tolle Tauchspots auf Curaçao:
Hört ihr zum ersten Mal einige Sätze auf Papiamentu, der kreolischen Inselsprache Curaçaos, müsst ihr wahrscheinlich ein bisschen lächeln. Die bunte Mischung aus Niederländisch, Englisch, Portugiesisch und gefühlt noch fünf anderen Zungenschlägen klingt für das deutsche Ohr nämlich äußerst niedlich und auch gar nicht so fremd. Durch die unzähligen Einflüsse mehrerer europäischer Sprachen taucht eigentlich in jedem Satz mindestens eine Vokabel auf, die ihr schon mal irgendwo so ähnlich gehört habt. Ausgesprochen von einem der ständig freundlich strahlenden Inselbewohner wirkt Papiamentu gleich noch charmanter. Wenn ihr von einem Einheimischen auf der Straße gegrüßt werdet, was wirklich häufig vorkommt, antwortet am Morgen mit „Bón dia!“ („Guten Morgen!“) und danach mit „Bón tardi!“ (Guten Tag/Abend!“) – ihr werdet bestimmt ein erfreutes Lächeln ernten!
Kleine Vokabelstunde:
„Dushi Curaçao“ – so nennen die Einheimischen ihre Insel. Dushi ist auf Curaçao ein Universalwort für jegliche Zusammenhänge, in denen jemand etwas überaus Positives ausdrücken möchte. Es kann frei mit süß, hübsch, niedlich und nett übersetzt werden, kommt aber auch als Kosename für geliebte Menschen oder Dinge zum Einsatz. Damit repräsentiert es die Lebenseinstellung der Inselbewohner: Das Lächeln ist ebenso wie das Wort Dushi auf Curaçao allgegenwärtig. Die Menschen sind entspannt, freundlich und nehmen Regeln – vor allem im Straßenverkehr – nicht allzu ernst. Außerdem ist Hilfsbereitschaft ganz selbstverständlich, sei es beim Fragen nach dem Weg oder an den etwas speziellen Zapfsäulen der lokalen Tankstellen.
Auf Curaçao sind kunterbunte Malkastenfarben überall zu sehen. Häuser, Kleidung, selbst einige Mausoleen auf den Friedhöfen – alles ist bunt! Unter der karibischen Sonne kommen die leuchtenden Farben besonders gut zur Geltung und tragen ihren Teil zur guten Laune der Einheimischen und Landesgäste bei. Eine verbreitete Anekdote, deren Wahrheitsgehalt nicht komplett belegt ist, bietet die Erklärung für die farbenfrohen Hausfassaden in der Hauptstadt Willemstad. Demnach litt Anfang des 19. Jahrhunderts ein Gouverneur Curaçaos unter Migräneattacken, die sein Arzt auf die in der gleißenden Sonne damals noch weiß blendenden Hausfassaden zurückführte. So verfügte der geplagte Regierungsvertreter, dass alle Häuser bunt gestrichen werden sollen. Böse Zungen unterstellten ihm übrigens später eine finanzielle Beteiligung an der einzigen Farbenfabrik der Insel.
Falls euch der Gedanke an möglicherweise gefährliche Tiere bisher von exotischen Reisezielen abgehalten hat – ab nach Curaçao! Eine für vorsichtige Reisende sehr willkommene Eigenheit der Insel ist das Fehlen jeglicher Spezies, deren Begegnung für Menschen ungemütlich werden kann. Es gibt weder giftige Schlangen noch Spinnen und auch keine Tiere, auf deren Speisekarte ihr stehen könntet. Selbstverständlich solltet ihr, wie überall, der örtlichen Flora und Fauna trotzdem mit Respekt und Rücksicht begegnen! Auch das geduldigste Strandschweinchen wird irgendwann protestieren, wenn ihm jemand für ein Selfie zu nahe rückt. Stechende Moskitos, die manchmal Krankheiten übertragen, gibt es auf der Tropeninsel natürlich auch. Mit gesundem Menschenverstand und wachem Auge entdeckt ihr auf Curaçao aber gefahrlos türkisbunte Leguane, gelb-schwarze Zuckervögel und pinke Flamingos!
Nicht immer war Curaçao ein so friedvoller Ort wie heute. Die massiven, wenn auch mittlerweile mit Rost überzogenen Kanonen in alten Festungen wie Fort Beekenburg zeugen von der bewegten Vergangenheit der Insel. Nahezu jede Kolonialmacht hisste einmal ihre Flagge auf dem Eiland, das mit seiner strategisch günstigen Lage als begehrter Außenposten galt. Leider beruht darauf auch das dunkelste Kapitel der Inselgeschichte, die eine Hochburg des Sklavenhandels war. Heute setzen sich ihre Bewohner sehr aktiv mit dem Thema auseinander und dokumentieren die historische Befreiungsbewegung in vielen Landhuizen; ehemaligen Plantagenhäusern, die zu Museen umgewandelt wurden. Außerdem begegnet ihr überall auf der Insel Gedenktafeln und Symbol-Skulpturen einer Faust mit einer gebrochenen Kette.
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