Reiseplanung

Sie zählen zweifellos zu den absoluten Traumreisezielen weltweit: die Seychellen. Auf der Inselgruppe im Indischen Ozean entdeckt ihr einige der schönsten Strände der Welt, traumhafte Hotels direkt am türkisblauem Korallenmeer oder im sattgrünen Regenwald und diese unvergleichliche Leichtigkeit des Insellebens. All das hat seinen Preis – und der ist bestimmt nicht günstig … oder?
Die Seychellen sind ein Fernreiseziel mitten im Indischen Ozean, etwa 1.600 Kilometer vom afrikanischen Festland entfernt. Lage und Entfernung verdeutlichen bereits, dass es sich nicht gerade um eins der günstigsten Länder der Welt handelt. Viele Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs werden importiert, was die Lebenshaltungskosten auf den Inseln in die Höhe treibt. Zudem müsst ihr mindestens neun Stunden fliegen, um den Staat zu erreichen – Billigairlines, die diese Distanz zu Dumpingpreisen unter 100 Euro herausschleudern, werdet ihr nicht finden. Obendrein gibt es auf den Seychellen weder Hostels noch Jugendherbergen, was die Aussichten auf eine sehr preiswerte Übernachtung schmälert.
All diese Faktoren machen die Seychellen definitiv zu einer exklusiveren Destination – diese scheinbare Unerreichbarkeit ist das Hauptkriterium für die meist-erträumten Sehnsuchtsziele. Euch sollte also von vornherein klar sein, dass ein Urlaub auf den Seychellen im Regelfall kostspieliger wird als Urlaub auf den europäischen Lieblingsinseln oder in Südostasien. Aber lasst euch versichern: Die Seychellen müssen kein unerfüllter Traum bleiben, denn es geht weitaus günstiger, als ihr denkt!
In der „Nebensaison“ reisen
Die Seychellen sind ein Ganzjahresziel. Rund ums Jahr lockt Badewetter bei rund 30 Grad Luft- und 28 Grad Wassertemperatur. Lediglich die Monsune sorgen für eine geringfügige Abweichung: Von Mai bis Oktober bringt der Südostmonsun weniger Regen und Wind, weswegen dann von der Trockenzeit gesprochen wird. Diese Zeit gilt trotz der strömungsreicheren See als Hauptsaison und Hotelpreise sind dann etwas höher. Die Nebensaison – die ja eigentlich keine ist – bietet überdies nicht nur günstigere Übernachtungsmöglichkeiten, sondern auch ein ruhigeres Meer, das perfekt zum Schnorcheln und Tauchen ist. Das hat die vermeintliche Nebensaison nämlich den Sommermonaten voraus!
Guesthouse statt Hotel
Die Seychellen werden oft mit den Malediven verglichen. Das einzige, was beide eint, ist die Lage im Indischen Ozean sowie die paradiesische Umgebung. Die Seychellen sind zwar wunderschön für die Flitterwochen, aber bei Weitem kein klassisches Honeymoon-Ziel mit fast ausschließlich exklusiven Resortanlagen für Verliebte. Natürlich gibt es auch die, viel verbreiteter sind allerdings kleine familiengeführte Guesthouses. Diese sind oft sehr gemütlich, haben wenige Zimmer und sind eingebettet in eine hübsche tropische Gartenanlage. Obendrein wird selbst und mit Liebe gekocht, Frühstück ist meist inkludiert. Da es sich um Familienbetriebe handelt, wird sich mit besonderer Hingabe um die Gäste gekümmert und man fühlt sich nicht selten wie ein Teil der Familie.
Auf die Hauptinseln beschränken
Die Seychellen teilen sich in Innere und Äußere Inseln auf. Zu den Inneren zählen unter anderem die drei Hauptinseln Mahé, Praslin und La Digue. Auf Mahé Island befindet sich nicht nur die Hauptstadt Victoria, sondern auch der internationale Flughafen. Hier liegt also euer erster Anlaufpunkt. Die meisten Urlauberinnen und Urlauber halten sich auf diesen drei Hauptinseln auf. Am günstigsten ist es, direkt auf Mahé zu bleiben. Dann spart ihr euch die Kosten für die Transfers per Flug oder Fähre zu den anderen Inseln. Und allein Mahé hat so einiges zu bieten und sorgt für einen perfekten ersten Eindruck vom Inselparadies. Zieht es euch auf anderen Inseln der Inneren oder Äußeren Seychellen, steuert ihr in der Regel Resortinseln wie Silhouette, Alphonse oder Frégate an – das wird automatisch teurer, da sich auf diesen jeweils nur ein Fünf-Sterne-Hotel befindet.
Fortbewegung mit Bus und Fahrrad
Reist ihr im Rahmen einer Pauschalreise auf die Seychellen, sind Transfers meist inkludiert: Ihr werdet am Flughafen abgeholt und zur Unterkunft gebracht. Liegt diese auf einer anderen Insel als Mahé, erwartet euch der Transfer entweder direkt am Airport und bringt euch zum Boot oder ihr seid zunächst selbst verantwortlich für die Fährüberfahrt zu eurer Insel und werdet dort schließlich am Hafen abgeholt. Wer sich selbst kümmert, muss sich auf Fährpreise um die 50 Euro nach Praslin und nochmal 15 Euro von dort nach La Digue einstellen. Diese Preise sind immer gleich.
Sparen könnt ihr allerdings beim Weg vom Flieger zum Schiff! Vor dem Flughafen tummeln sich unzählige Shuttles und Taxis, die euch für einen vermeintlich guten Preis zum Hafen bringen wollen. Kleiner Tipp: Zahlt für die 20-minütige Strecke niemals mehr als 20 Euro. Für einen Bruchteil davon – nämlich weniger als einen Euro – fahrt ihr mit dem Linienbus. Die Bushaltestelle befindet sich direkt vorm Flughafengebäude und ihr könnt nahezu jeden Bus nehmen, der in Richtung Victoria fährt (nach rechts). Bedenkt dabei den Linksverkehr auf der Insel und, dass ihr den Bus per Handzeichen zum Halten auffordern müsst. Das Geld für den Bus solltet ihr in Rupien und in bar dabeihaben.
Auch bei der Fortbewegung während eures gesamten Urlaubs könnt ihr auf den öffentlichen Nahverkehr zurückgreifen und somit viel Geld sparen. Sowohl Mahé als auch Praslin haben ein gut ausgebautes Busnetz. Das einzige, was ihr mitbringen solltet, ist viel Zeit, denn einen wirklich durchgetakteten Fahrplan gibt es nicht. Um flexibler zu sein, könnt ihr auf beiden Seychellen-Inseln auch einen Mietwagen leihen. Auf La Digue wird es sogar noch entspannter: Auf dem kleinen Eiland wird Rad gefahren! Sowohl die Einheimischen als auch Touris bewegen sich ausschließlich so fort, Autos gibt es kaum. Für ein Rad müsst ihr mit rund sieben Euro am Tag rechnen.
Einkaufen: Märkte statt Supermärkte
Supermärkte, wie ihr sie in Deutschland kennt, werdet ihr auf den Seychellen nicht finden. Vorherrschend sind Minimärkte, die zwar winzig sind, aber doch sämtliche Lebensmittel, Hygieneprodukte und Alltagsgegenstände im Sortiment führen, die ihr brauchen werdet. Dabei sind die Preise vergleichbar mit denen in Europa. Meist habt ihr eine große Auswahl an Minimärkten, steuert dann jene an, die auch Locals besuchen. Diese sind meist preiswerter. Die Auswahl an frischem Obst und Gemüse ist allerdings nicht so groß, wie ich es von einem Tropenziel erwartet hätte, das all die leckeren Früchte selbst produziert. Günstiger frisch einkaufen könnt ihr dagegen auf dem Markt oder – insbesondere Obst – an Straßenständen.
Essen: Take-away statt Restaurant
Klar: Im Urlaub wollt ihr euch etwas gönnen, lecker essen gehen und die lokalen Köstlichkeiten ausprobieren. Dafür findet ihr gerade in den Urlaubshochburgen wie Beau Vallon eine breite Auswahl an Beach-Restaurants vor. Diese werden fast ausschließlich von Touristinnen und Touristen besucht und sind somit hochpreisiger. Zudem zahlt ihr den Meerblick mit. Essen mit den Zehen im Sand und dem Sonnenuntergang vor Augen ist zwar ein einmaliges Erlebnis und absolut empfehlenswert – wenn ihr jedoch ein paar Euro sparen möchtet, geht ihr ins sogenannte Take-away. Diese kleinen Imbisse und Fastfood-Lokale sind bei den Einheimischen extrem beliebt, super günstig und servieren ebenso leckeres Essen. Die Palette reicht von Burgern und Pizza bis hin zu lokalen Currys oder frischem Seafood. Das könnt ihr vor Ort verzehren oder, wie der Name schon sagt, es mitnehmen und am Strand im Sonnenuntergang ein romantisches Picknick veranstalten.
Selbst erkunden statt geführte Touren
Einige Dinge könnt ihr auf den Seychellen nur im Rahmen einer geführten Tour unternehmen. Zum Beispiel solltet ihr auf keinen Fall eine Südumrundung auf La Digue auf eigene Faust machen. Diese Küstenwanderung erfolgt ausschließlich mit Guide, da es sonst schnell gefährlich werden kann. Diese Touren und Ausflüge sind allerdings so lohnend, dass sie euch jeden Cent wert sein werden! Vieles könnt ihr jedoch getrost allein unternehmen und dabei sparen. Es lohnt sich beispielsweise, euer eigenes Schnorchelequipment mitzunehmen. Dann könnt ihr jederzeit und überall die Unterwasserwelt erkunden, ohne auf lokale Verleihe angewiesen zu sein. Ebenso könnt ihr La Digue mit dem Rad eigenständig erkunden. Viele Locals werden euch anbieten, euch die Insel zu zeigen, aber im Ernst: So groß ist sie nicht, alle Straßen sind asphaltiert und verfahren könnt ihr euch nicht.
Zu zweit reisen
Auf den Seychellen gibt es wie bereits erwähnt keine Hostels oder ähnliche Unterkünfte. Ihr könnt also nicht nur ein einzelnes Bett buchen, sondern zahlt immer pro Zimmer. Kommt ihr zu zweit in einem Doppelzimmer unter, zahlen beide somit nur die Hälfte des Zimmerpreises. Auch den Preis für einen Mietwagen und Sprit müsst ihr nicht allein tragen, wenn ihr zu zweit seid. Es rentiert sich auf den Seychellen, eine Reisebegleitung dabeizuhaben: Ich war allein unterwegs und dadurch war meine Reise mindestens 500 Euro teurer als bei einem Urlaub zu zweit. Davon abgesehen ist der Inselstaat jedoch herrlich für einen Solotrip geeignet und sehr sicher auch für alleinreisende Frauen!
Jetzt habt ihr bereits viele Spartipps für die Seychellen erhalten. Einige Dinge könnt ihr auf den Seychellen sogar völlig umsonst machen und sehen! Hier sind meine Tipps:
Die Inseln sind klein – ihr habt es nie weit bis zum nächsten Spot für einen unvergesslichen Sonnenauf- oder -untergang.
Wer auf La Digue radelt, trifft nicht selten auf Riesenschildkröten, die seelenruhig am Straßenrand Blätter kauen.
Aufgrund der Hitze solltet ihr viel trinken: Das geht kostenlos und plastikfrei, denn das Leitungswasser ist trinkbar.
Ihr liebt Tropenhäuser? Dann seid ihr genau richtig: Die Regenwälder der Inseln sind natürliche botanische Gärten.
Auf den Seychellen wachsen Mangos, Papayas, Avocados, Bananen und Co. wild und kullern euch vor die Füße. Aber bitte nicht stehlen!
In der Lagune von Port Glaud auf Mahé steht ein imposantes verlassenes Strandhotel, das sich als Lost Place zu erkunden lohnt.
Im Vallée de Mai auf Praslin lernt ihr zwar viel von den Guides, ohne sie ist es jedoch stiller – perfekt zum Beobachten von Papageien und Echsen!
Gratis die allerschönsten Strände der Welt sehen? Alle Strände auf den Seychellen sind frei zugänglich.
Für die mitunter spektakulärsten Wanderwege wie Copolia, Morne Blanc, Dans Gallas, Ros Sodyer oder Anse Major braucht ihr keine Guides.
Mit eigenem Equipment könnt ihr ins Wasser hopsen, wo immer ihr wollt: Besonders toll sind die Riffe von Port Launay, Anse Caiman, Felicité und Marianne.
Auf Mahé könnt ihr ganz umsonst auf dem Gelände und in den Grünanlagen der Teefabrik schlendern. Es gibt auch geführte Touren.
In der Bucht Anse L’Islette auf Mahé könnt ihr bei Ebbe die gleichnamige Mini-Insel zu Fuß erreichen und dort herrlich privat entspannen.
Spartipps und kostenlose Highlights schön und gut – aber wie viel muss ich nun für meinen Urlaub auf den Seychellen einplanen, fragt ihr euch? Das hängt natürlich immer von euren individuellen Wünschen ab, nach oben gibt es meist keine Grenze. Aber wir gehen einmal davon aus, dass ihr Sparfüchse und -füchsinnen für die Low-Budget-Variante des Seychellen-Urlaubs hier gelandet seid. Hier kommt also die Erlösung.
Mit etwas Glück ergattert ihr Seychellen-Flüge für unter 400 Euro hin und zurück. Dabei handelt es sich oftmals um kurzfristige Angebote und ihr solltet euch darauf einstellen, dass es gegebenenfalls nicht an eurem nächstgelegenen Airport losgeht. Normalerweise müsst ihr mit mindestens 600 Euro rechnen. Ab Deutschland fliegt derzeit übrigens nur Condor nonstop auf die Seychellen, dabei gehen die Preise bei 700 Euro los.
Spartipps für Seychellen-Flüge:
Ihr könnt natürlich dekadent für mehrere hundert (oder auch tausend) Euro pro Nacht in einem exklusiven Resort nächtigen. Wer es günstig möchte, sucht sich ein Guesthouse mit Selbstverpflegung aus. Sehr einfache Zimmer bekommt ihr bereits ab 40 Euro pro Nacht. Wenn es etwas gemütlicher oder in Strandlage sein soll, rechnet lieber mit rund 80 Euro pro Nacht.
Die Preise für die Fortbewegung variieren je nach Insel. Haltet ihr euch ausschließlich auf La Digue auf und habt alle Transfers im Pauschalpreis inkludiert, müsst ihr lediglich die sieben Euro am Tag für euer Fahrrad zahlen. Beim Busfahren auf Mahé oder Praslin mit durchschnittlich zwei Fahrten am Tag kommt ihr nach einer Woche auf rund 14 Euro. Für einen Mietwagen auf Mahé solltet ihr circa 50 Euro am Tag einplanen. Für jede Fährüberfahrt kommen zusätzlich mindestens 50 Euro hinzu.
Lebensmittel sind im Schnitt etwas teurer als bei uns, da nahezu alles importiert wird. Am günstigsten kommt ihr weg, wenn ihr euch selbst versorgt. Dann könnt ihr mit etwa zwölf bis 15 Euro pro Tag und Person rechnen. Eine Mahlzeit im Take-away kostet um die fünf Euro, im Restaurant beginnen die Preise bei rund 18 Euro.
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