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Südtirol, die nördlichste Region Italiens, bietet euch einen vielseitigen Urlaub zwischen grünen Tälern und imposanten Gebirgen. Nicht nur, dass ihr das Gebiet durch die Brenner-Transitroute, die Verbindung von Deutschland und Österreich mit Italien, zügig und ohne zu fliegen erreicht, Südtirol wartet auch noch mit rund 300 Sonnentagen pro Jahr auf euch. Welche Landschaftszüge und Orte es unbedingt auf eure Südtirol-Bucket List schaffen sollten, zeigen wir euch hier.
Die Südtiroler Region Meran und die umliegenden Orte zeichnen sich durch ihren Abwechslungsreichtum aus. Dies zeigt sich schon klimatisch: Durch milde Temperaturen wachsen hier umgeben vom Bergpanorama des Naturpark Texelgruppe sogar Weinreben, Zypressen und Palmen. Bei eurem Besuch in Meran kommt ihr um Schloss Trauttmansdorff nicht herum und reiht euch damit in eine namhafte Gästeliste ein. Vor euch war hier einst Kaiserin Elisabeth von Österreich zu Gast. Besonders die Gärten des Anwesens mit zahlreichen Erlebnisstationen wie einer Unterwasserwelt und einer Aussichtsplattform sind einen näheren Blick wert. Im einstigen Nobelkurort Meran findet ihr außerdem tolle Bauwerke aus der Belle Époque zusammen mit mittelalterlichen Gängen vor.
Wer alte Gemäuer liebt, dem sei auch ein Rundgang im Schloss Tirol im Ort Dorf Tirol ans Herz gelegt, denn dieses stammt aus dem 11. Jahrhundert und ist das historisch bedeutsamste Schloss Südtirols. Heute befindet sich darin das Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte. Erkundet ihr die Umgebung von Meran, dann unternehmt einen Ausflug zum Partschinser Wasserfall, an dem das Wasser 97 Meter in die Tiefe stürzt. Im Sommer wirken hier die Luftfeuchtigkeit sowie die hohe Sauerstoffkonzentration besonders erfrischend.
Weitere Highlights in und um Meran:
Wandern auf dem Meraner Höhenweg mit insgesamt 1.000 Kilometern rund um das Bergmassiv der Texelgruppe. Hier findet ihr auch die größte hochalpine Seenplatte Südtirols, die Spronser Seen.
In einem Reitstall eine Tour mit dem berühmten Haflinger buchen, denn die haben ihre Herkunft in Hafling, einem Nachbarort Merans.
Spaziergang durch die Obstgärten und Weinanbaugebiete beispielsweise um Marling mit Apfelanlagen und Themenweg zur Weinkultur.
Angrenzend an das Meraner Land befindet sich im Westen im Dreiländereck Italien, Österreich und Schweiz gelegen die Region Vinschgau. Hier hat im Ort Graun ein Kirchturm große Berühmtheit erlangt, denn der im Reschensee versunkene Glockenturm ist bei Touristen und Touristinnen sehr beliebt und ein gefragtes Fotomotiv. Durch Graun verläuft außerdem der Radweg Vinschgau, ein Teil der Route Via Claudia Augusta. Die Via Claudia Augusta bringt euch bis nach Ostiglia am Po beziehungsweise nach Quarto d’Altino bei Venedig und beginnt bereits im bayrischen Donauwörth.
Für Alpin- und Bergfans unter euch ist sicherlich das Martelltal ein Muss unter den Reisezielen im Vinschgau, denn der Ort liegt eingebettet in die Berge der Ortlergruppe. Hier findet ihr 3.700 Meter hohe, vergletscherte Gipfel vor. Im Winter lockt der Ort Langlaufende und Schneeschuhwandernde an. Außerdem gibt es im Vinschgau elf Rodelbahnen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, die ihr hinabsausen könnt.
Food-Tipps: Typisch Südtirol
Vinschger Paarl: Doppeltes Brot mit hohem Roggenanteil, das sich super als Proviant für eure Wanderung eignet
Krapfen: Dünner Teig mit salziger und herzhafter Füllung (Festtagskrapfen im Pustertal) oder süß mit Mohn (im Ultental)
Knödel: Ob süße Marillenknödel oder herzhaft-deftige Spinat- oder Speckknödel, die Leckerei gibt es in vielen Varianten
Südtiroler Marende: Typischer Aufschnitt mit gutem Brot, Aufstrichen, Bergkäse – und vor allem Südtiroler Speck
Bozen und Umgebung
Die Hauptstadt Südtirols
Bozen, Südtirols Hauptstadt, liegt zentral in einem Talkessel inmitten von Weinbergen und gilt als Tor zu den Dolomiten. Der Ursprung der Stadt geht bis ins Mittelalter zurück, somit eröffnen sich euch in Bozen viele Möglichkeiten, in die Vergangenheit zu reisen. Besucht die historische Altstadt, den Dom Maria Himmelfahrt im gotischen und romanischen Stil, die vier Burgen und Schlösser oder das Archäologiemuseum. In diesem erwartet euch der Ötzi, die jungsteinzeitliche Gletschermumie.
Direkt aus der Stadt heraus führt zudem die Rittner Seilbahn, die euch auf das Hochplateau bringt. Die höchste Spitze bildet mit 2.270 Metern das Rittner Horn, welches zu den Sarntaler Alpen gehört und ein beliebtes Ausflugsziel ist. Von der Endstation der Seilbahn aus ist dieses nicht mehr weit und nach einer rund einstündigen Wanderung und nur 200 Höhenmetern leicht erreichbar. Das Rittner Hochplateau ist auch als Reiseziel mit Baby geeignet, denn der Themen-Rundweg „Die sagenhafte Welt des Toni“, der sich um Adler Toni dreht, ist kinderwagenfreundlich. Lasst euch auch die imposanten Erdpyramiden am Ritten nicht entgehen.
Nachhaltiges Reiseziel
Bozen ist außerdem ein gutes Ziel für all diejenigen unter euch, denen nachhaltiges Reisen am Herzen liegt, denn die Südtiroler Hauptstadt wurde im Jahr 2021 als erste italienische Stadt als „Klimagemeinde Gold“ ausgewiesen. Sie ist die höchste europaweit anerkannte Auszeichnung für kommunalen Klimaschutz. Weitere Tipps für eine nachhaltige Reise findet ihr hier.
In den westlichen Dolomiten findet ihr die größte Hochalm Europas, die Seiser Alm. Sie ist ein absolutes Mekka für Aktivurlauber und Aktivurlauberinnen, aber auch zum Kennenlernen des traditionellen Südtirols seid ihr hier an der richtigen Stelle. Besucht im größten Ferienort des Gebietes Kastelruth beispielsweise das Trachtenmuseum oder schlendert durch das historische Zentrum mit seinen bunt bemalten Häusern.
Wandertipps für die Seiser Alm
Leichte Tour
Eine ruhige Wanderung, die ihr auch mit euren Kindern unternehmen könnt, erwartet euch bei einer Tour von Seis zum Völser Weiher. Den Badesee erreicht ihr nach 6,3 Kilometern, euch begegnen unterwegs nur rund 215 Meter Höhenunterschied. Hier könnt ihr euch im Sommer mit einem Sprung ins kühle Nass abkühlen, im Winter schnürt ihr die Schlittschuhe und dreht ein paar Runden auf dem Eis.
Mittlere Tour
Der Oachner Höfeweg mit mittlerem Schwierigkeitsgrad führt euch durch eine abwechslungsreiche Natur- und Kulturlandschaft. Startet die rund elf Kilometer lange Rundstrecke am Schloss Prösels, lauft vorbei an Weinbergen und Kastanienhainen. Hierbei legt ihr rund 600 Höhenmeter zurück. Unterwegs könnt ihr auf einigen Bauernhöfen zur Stärkung einkehren und eine typische Leckerei der Region probieren.
Schwere Tour
Erfahrene Wanderer und Wanderinnen starten ab Kastelruth zu den Hexenbänken am Puflatsch. Empfohlen wird die 17,5 Kilometer lange Wanderung, die 1.132 Höhenmeter zurücklegt, für die Sommermonate. Ihr kommt vorbei an bewaldeten Hängen und mehrere Hütten, in denen ihr Rast machen könnt, und werdet letztlich vom Aussichtspunkt Filienkreuz mit einer grandiosen Aussicht belohnt.
Insgesamt bieten sich euch Wanderwege mit 450 Kilometern, zudem gibt es für die Erfahrenen vier Klettersteige zum Entdecken. Wer weniger gut zu Fuß ist oder zwischendurch entspannt die Dolomiten erkunden möchtet, nutzt ab Seis am Schlern die Seiser Alm Bahn, die euch ebenfalls auf das Bergplateau bringt – ein wunderbarer Blick auf den Naturpark Schlern-Rosengarten mit der majestätischen Santnerspitze inklusive.
Dolomiten
Die bleichen Berge
Aufgrund ihrer hellen Erscheinung werden die Dolomiten auch häufig „bleiche Berge“ genannt, im Sonnenuntergang wirken sie allerdings alles andere als bleich, denn dann erscheinen sie in einem rötlichen Licht. Ein Teil der schroffen Berge befindet sich in Südtirol, eine kleine Auswahl an Highlights in den Gebirgen stellen wir euch hier vor.
Highlights in den Dolomiten
Karersee und Latemar
Reist ihr von Bozen weiter nach Süden, gelangt ihr ins Eggental. Hier erwartet euch mit dem smaragdgrünen Karersee ein bekannter Bergsee, um den ihr in rund 20 Minuten herumspazieren könnt. Als Kulisse eröffnet sich euch die hufeisenförmige Latemargruppe. Eine Tour ab dem Karerpass zur Latemarspitze mit 2.791 Metern gilt als mittelschwer. Eine weitere beliebte Tour ist die Wanderung am Labyrinthsteig, die durch Felsen und Steine führt und knapp neun Kilometer lang ist.
Drei Zinnen
Der Klassiker unter den Touren in den Dolomiten ist wohl eine Umrundung des Wahrzeichens Drei Zinnen. Auf 2.300 Metern startet ihr von der Auronzo Hütte, einem beliebten Ausgangspunkt, und umrundet dann auf den gut ausgebauten Wegen einmal die Felsen. Unterwegs könnt ihr rasten und in einer der Hütten einen Snack zu euch nehmen. Die Strecke mit mäßigem Anspruch beträgt rund 7,5 Kilometer, die ihr in drei bis vier Stunden absolviert.
Pragser Wildsee
Der Pragser Wildsee ist ein Highlight unter den Südtiroler Bergseen – und ein besonders fotogenes noch dazu. Von blau bis smaragdgrün funkelt das Wasser am Fuße der Dolomiten. Umgeben wird das Gewässer von dem 2.800 Meter hohen Seekofel. Begebt euch auf eine Wanderung um den See, schippert in einem Boot darüber und genießt den Blick auf Wasser und Berge oder unternehmt einen Ausflug in den nahen Klettergarten. Diese Aktivitäten gefallen garantiert sowohl Alt als auch Jung.
Alta Badia
Alta Badia, auch Hochabtei genannt, ist bei Wanderfans sowie Skifahrern und Skifahrerinnen ein gleichermaßen beliebtes Reiseziel. Vor allem Wintersportbegeisterten ist Alta Badia ein Begriff, denn hier findet auf der Gran Risa Pista ein Riesentorlaufrennen des alpinen Skiweltcups statt. Aber auch Nichtprofis finden in der Region zahlreiche Abfahrten auf 130 Pistenkilometern. Gemütliche Schneeschuh- und Winterwanderungen könnt ihr im märchenhaften Alta Badia ebenfalls durchführen.
Brixen
Bischofsstadt mit kulturellen Schätzen
Gotische Bauwerke und barocke Kirchen erwarten euch in der ältesten Stadt Südtirols, in Brixen, die Kulturherzen höherschlagen lässt. Schicke Häuser, enge Gassen und schmale Straßen locken zudem zu einem Bummel durch die Innenstadt. Shoppen könnt ihr hier nämlich auch ausgiebig und regionale Leckereien erstehen wie zum Beispiel einen Weißwein aus dem Anbaugebiet in den Hängen um Brixen.
Wenn ihr euren Urlaub in Brixen verbringt, solltet ihr den Hausberg Plose nicht verpassen, der stolze 2.500 Meter hoch gelegen ist. Im Winter könnt ihr euch über die längste präparierte Abfahrt Südtirols freuen. Die Trametsch im Skigebiet Plose misst neun Kilometer. Wer sich nicht auf die Bretter wagt, kann auf der Rodelbahn am Wanderweg zur Rossalm ins Tal hinabsausen. Für Wanderungen stehen euch zudem mehr als 400 Kilometer Wege von der Stadt hinauf in die Berge zur Verfügung. Hier ist für jeden und jede etwas dabei, ob ein Spaziergang in der Talsohle am Fluss Eisack entlang, eine Wanderung im Mittelgebirge oder in die Hochalmen und die Dolomiten. Geübte Bergwanderer und -wanderinnen machen sich auf zum Peitlerkofel im Naturpark Puez-Geisler.
Südtiroler Almabtrieb
Wer ein bisschen Tradition erleben möchte, reist zwischen Mitte September und Mitte Oktober nach Südtirol, denn dann könnt ihr dem Almabtrieb beiwohnen. Kühe, Schafe, Ziegen und Pferde werden zu dieser Zeit von den Almen zurück in ihre Ställe getrieben. Vor allem Kühe werden farbenfroh geschmückt, begleitet wird der Almabtrieb von einem großen Fest.
Beginnend in Bruneck erstreckt sich das Pustertal nach Osten bis an die österreichische Grenze. Die Dolomiten-Highlights Drei Zinnen und der Pragser Wildsee gehören übrigens zum Hochpustertal. Das grüne untere Pustertal erwartet die Radfreunde und -freundinnen unter euch mit dem Radweg Pustertal, auf dem ihr zwischen Innichen und Bruneck rund 70 Kilometer zurücklegen könnt. Ihr radelt hier überwiegend auf asphaltierten Wegen, hin und wieder gibt es Abschnitte auf Feldwegen.
Im Winter ist das Skigebiet Kronplatz, der Hausberg Brunecks, ein absolutes Highlight und weit über die Grenzen Südtirols bekannt. Im Sommer könnt ihr hier Wanderungen unternehmen, mit dem Gleitschirm fliegen oder das Messner Mountain Museum Corones besuchen und etwas über den traditionellen Alpinismus erfahren. Realisiert wurde das Museum von Bergsteiger Reinhold Messner, der in Brixen geboren wurde und mit dem Messner Mountain Museum Corones das sechste Museum eröffnete. Ein weiteres findet ihr ganz in der Nähe: auf Schloss Bruneck.
Tauferer Ahrntal
Idylle pur im Talkessel
In Gais, nur wenige Kilometer nördlich von Bruneck, beginnt das idyllische Tauferer Ahrntal. Umrahmt wird das Tal von mehr als 80 Dreitausendern. Den größten Ort der Region bildet Sand in Taufers, Geschichtsinteressierte besuchen hier die aus dem 13. Jahrhundert stammende Burg Taufers. Familien wandern durch den Ortsteil Winkel und besuchen die Reinbach Wasserfälle. Wer hoch hinaus möchte, kann vom Speickboden einen fantastischen Blick genießen oder in den kühlen Monaten Wintersport betreiben. Etwas abenteuerlicher geht es beim Rafting und Canyoning zu – Touren könnt ihr beispielsweise ab dem Ort Luttach starten. Wer sich wiederum lieber im statt auf dem Wasser aufhalten möchte und Entspannung sucht, genießt die Therme Cascade in Sand in Taufers oder bucht sich direkt in ein Spa-Hotel ein.
Südtirol ist das Sehnsuchtsziel für Aktivreisende schlechthin: Ob leichte oder anspruchsvolle Wanderungen durch grüne Täler oder imposante Berglandschaften zu jeder Jahreszeit, Radtouren auf beeindruckenden Routen oder Skifahren und Snowboarden im Winter – ein Urlaub in Südtirol verspricht eine wundervolle Auszeit in der Natur. Und auch Kulturinteressierte kommen nicht zu kurz und lernen die Traditionen der norditalienischen Region bei Ausflügen durch niedliche Innenstädte und auf Burgen näher kennen. Viel Vergnügen im grünen Norden Italiens!
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Wer schreibt hier?
Carolin Gersin
Neben meiner Leidenschaft für das geschriebene Wort habe ich bereits seit meiner Kindheit Fernweh. Während ich damals nur mit dem Finger auf der Weltkarte an meiner Zimmerwand verreiste, nutze ich heute jede Gelegenheit, neue Orte kennenzulernen. Ob Fernreise ans andere Ende der Welt, Strandurlaub in Europa oder innerdeutscher Städtetrip – ich freue mich, als Teil der CHECK24-Redaktion meine Liebe zum Reisen in Blogbeiträgen und weiteren Texten mit euch zu teilen.