Ägypten öffnet Pyramide erstmals für Touristen

Kulturinteressierte Touristen in Ägypten können sich über eine neue Attraktion freuen. Das Ministerium für Antiquitäten hat entschieden, die 4.000 Jahre alte Pyramide von Pharao Sesostris II. erstmalig für Besucher zu öffnen. Sie war im 19. Jahrhundert entdeckt worden, blieb für die Öffentlichkeit aber seither verschlossen.
Das monumentale Bauwerk in der Nähe des Dorfes Lahun liegt rund zwei Autostunden südlich von Kairo. Vor der Eröffnung für Touristen waren Forscher und Archäologen rund ein Jahr lang damit beschäftigt, die Grabkammer in der Pyramide freizulegen. Sie ist nun über ein Labyrinth erreichbar. Im unmittelbaren Umfeld des Grabmals sind außerdem archäologische Fundstücke wie Schmuck und antike Haushaltsgegenstände zu besichtigen.
 
Das als Pyramide von Lahun bekannt gewordene Monument beherbergt den Sarkophag von Sesostris II. (im englischen Sprachgebrauch Senusret II.), der als vierter Pharao der 12. Dynastie regierte. Es wurde in der Neuzeit erstmalig zu Beginn des 19. Jahrhunderts während Napoleons Ägypten-Expedition dokumentiert. Anders als die Pyramiden von Gizeh wurde die Sesostris-Pyramide nicht aus Felsquadern, sondern aus Lehmziegeln errichtet. Durch Witterungseinflüsse hat sie heute deshalb eher das Aussehen eines Hügels als das des klassischen geometrischen Körpers.
 
Besucher Ägyptens haben auch am anderen Ende des Landes wieder mehr Reisemöglichkeiten. Das Auswärtige Amt hat die Reisewarnung für Taba am Roten Meer aufgehoben. Während der Norden der Sinai-Halbinsel weiterhin zu den gefährdeten Gebieten zählt, können Touristen den Badeort unweit der ägyptisch-israelischen Grenze nun wieder besuchen. Damit enden auch die Restriktionen für Flüge aus Deutschland zum internationalen Flughafen Taba.