Bali feiert Nyepi: Tag der Stille am 22. März

Am 22. März wird in Indonesien Nyepi gefeiert. Im ganzen Land gilt der erste Tag nach Neumond während der Tag-und-Nach-Gleiche im ersten Drittel des Jahres als allgemeiner Feiertag. Auf Bali ist Nyepi, auch balinesisches Neujahr genannt, jedoch der höchste hinduistische Feiertag. Ihm gehen rituelle Zeremonien und ein schriller, karnevalsähnlicher Umzug voraus. Einen Tag später herrscht jedoch ein absolutes Stillegebot, welches das öffentliche Leben bis auf Rettungsfahrzeuge komplett lahmlegt. Dies gilt auch für Touristinnen und Touristen.
Reisende können sich glücklich schätzen, wenn sie zu Nyepi auf Bali sind. Der lärmende Umzug und der darauffolgende Tag der Stille sind so kontrastreich, dass sie unter die Haut gehen. Während die streng gläubigen Balinesinnen und Balinesen am Umzugstag freundlich und aufgeschlossen sind, sollten Reisende an Nyepi aus denselben Gründen die strengen Regeln befolgen. Wer sich auf die religiösen Feiern und Bräuche einlässt, kommt der balinesischen Kultur sehr nah. Die Einschränkungen sind jedoch nicht zu unterschätzen. Da es zu Nyepi weiträumige Straßensperrungen und keine Einkaufsmöglichkeiten gibt, sollten Reisende Ausflüge entsprechend planen und sich rechtzeitig mit Lebensmitteln und Getränken eindecken.
 
Melasti und der Ogoh-Ogoh-Umzug
 
Am 19. März findet unter dem Namen Melasti die zeremonielle Reinigung heiliger Gegenstände aus den Tempeln statt. Zwei Tage später, am 21. März, findet Tawur Kesanga mit seinem spektakulären Umzug statt. Die Menschen basteln Puppen und Figuren, die Dämonen mit Fratzen und Klauen darstellen. Diese sogenannten Ogoh-Ogoh-Puppen werden wie bei einem Karnevalsumzug durch die Hauptstraßen der Dörfer getragen. Es wird lautstark gefeiert, die Puppen werden unterwegs wild geschüttelt. Am Abend, dem Höhepunkt des Umzugs, werden die Ogoh-Ogoh verbrannt und zerstört. Der Umzug steht symbolisch für die Vertreibung böser Geister und die Wiederherstellung des Gleichgewichts.
 
Nyepi – Tag der Stille
 
So laut und farbenfroh die Prozession auch war: Am Tag darauf herrscht auf ganz Bali absolute Stille. Am 22. März gelten ab 6 Uhr morgens für 24 Stunden andere Regeln. Es gibt keine Feste, die Menschen sollen sich in Stille üben, fasten und meditieren. Das Haus darf nicht verlassen werden. Niemand darf arbeiten. Es darf weder Licht noch Feuer gemacht werden. Es gibt kein Fernsehen, kein Radio und auch das Internet ist abgeschaltet. Internationale Flugzeuge fliegen nicht. Reisende müssen im Hotel oder in den Wohnungen bleiben. Auf den Straßen patrouilliert die Religionspolizei, die die Einhaltung der Regeln auch bei Touristinnen und Touristen kontrolliert.