Bali: Verbot von Bikinifotos in Tempelanlagen

Reisende auf Bali müssen bald mit verschärften Benimmregeln beim Besuch der vielen Tempelanlagen rechnen. Laut einem Onlinebericht des britischen Guardian reagiert die Regierung der indonesischen Urlaubsinsel damit auf die stetig sinkende Hemmschwelle von Touristen, für Fotos auf den teils Jahrtausende alten Bauten herum zu klettern oder in leichter Strandbekleidung vor hochreligiösen Schreinen zu posieren.
Laut Balis Vize-Gouverneur Tjokorda Oka Artha Sukawati steht das Prozedere für eigenverantwortliche Touren durch Balis Tempelanlagen in den kommenden Wochen auf dem Prüfstand. Die Behörden beklagen einen „Verfall der Qualität der Touristen“. Daher wolle man Besucher künftig davon abhalten, in knappen Badeoutfits vor den Tempeln zu posieren oder auf ihnen herum zu klettern. Zum einen müssten die antiken Bauten geschützt werden, da sie prägend für Kultur und Bräuche Balis seien. Zum anderen verletze das achtlose Verhalten der Touristen die Gefühle vieler Einheimischer. Neben einem Dresscode sind auch weitere Maßnahmen denkbar, konkrete Angaben machten die balinesischen Behörden bisher nicht.

Auslöser, der die seit längerem schwelende Debatte um das Verhalten von Touristen zum Überkochen brachte, war ein dänischer Instagramer. Dieser war für Schnappschüsse auf den Linggih-Padmasana-Schrein im Puhur Luhur Batukaru Tempel geklettert. Die Säule in Form eines Throns ist ausschließlich für den höchsten Gott im balinesischen Hinduismus reserviert. Da in Indonesischen strenge Blasphemiegesetze gelten, ermittelt nun die Polizei gegen den Dänen. Doch nicht nur in Asien sorgt das Verhalten von Urlaubern regelmäßig für Unmut unter den Einheimischen. Auch in vielen Gemeinden Mallorcas gelten bereits Benimmregeln für Touristen.