Corona: Schleswig-Holstein als letztes Bundesland Deutschlands Risikogebiet

Das norddeutsche Bundesland Schleswig-Holstein gilt nun auch als Risikogebiet. Damit ist die Region das letzte Bundesland, das während der aktuellen Corona-Welle als solches eingestuft wurde. Mit der Meldung von 154 Neuinfektionen am Sonntagabend liegt die Sieben-Tage-Inzidenz mit 51,6 nun über dem kritischen Wert von 50.
Am Samstag lag die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 48,9. Das Infektionsgeschehen gestaltet sich in den einzelnen kreisfreien Städten und Landkreisen Schleswig-Holsteins sehr unterschiedlich. Höhere Fallzahlen liegen für die vier an die Hansestadt Hamburg angrenzenden Landkreise sowie für die Städte Lübeck und Kiel vor. Laut Landesregierung Schleswig-Holsteins sind seit Beginn der Corona-Pandemie 15.771 Infektionen nachgewiesen worden. Derzeit befinden sich 114 Patienten mit COVID-19 in den Krankenhäusern des Bundeslandes. Rund 12.500 Menschen werden als genesen geschätzt.
 
Bisher keine Folgen für Beschränkungen

Aktuell ist noch nicht bekannt, ob sich durch das Überschreiten des Grenzwertes weitere Einschränkungen für die Bevölkerung ergeben werden. Schleswig-Holstein geht aufgrund der im Vergleich zum bundesdeutschen Durschnitt geringen Neuinfektionszahlen einen Sonderweg. Aktuell sind sowohl Tierparks als auch Kosmetik-, Nagel- und Massagestudios geöffnet. Des Weiteren dürfen sich in Schleswig-Holstein maximal zehn Personen treffen. Im privaten Raum dürfen sich diese aus mehreren Hausständen zusammensetzen, im öffentlichen Raum aus maximal zwei Hausständen. Im Rest Deutschlands sind hingegen lediglich Treffen von fünf Personen aus zwei Haushalten erlaubt.
 
Auch Mecklenburg-Vorpommern nun Risikogebiet

Das Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern hatte am Sonntag, nur wenige Stunden zuvor, ebenfalls den Warnwert mit einer neuen Sieben-Tage-Inzidenz von 50,6 knapp überschritten. Binnen 24 Stunden wurden am Sonntag 95 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Sowohl Schleswig-Holstein als auch Mecklenburg-Vorpommern weisen aktuell die niedrigsten Infektionszahlen im Bundesgebiet auf.