England: Johnson plant Ende der Corona-Regeln

England wagt einen nächsten Schritt in Richtung Normalität. Wie Großbritanniens Premierminister Boris Johnson am vergangen Montag verkündete, sollen zum 19. Juli die verbliebenen Corona-Maßnahmen im größten Landesteil des Vereinigten Königreichs aufgehoben werden. Damit würde es ab dann keine Maskenpflicht mehr geben, auch die Abstandsregeln sowie Platzbeschränkungen im Gastronomie- und Veranstaltungssektor würden entfallen.
Eine verbindliche Entscheidung über eine Aufhebung der Corona-Maßnahmen soll erst am kommendem Montag, dem 12. Juli, nach einer Überprüfung der Pandemie-Daten getroffen werden. Ursprünglich war ein Entfall der Corona-Maßnahmen bereits für den 21. Juni angedacht und wurde um einen weiteren Monat nach hinten verschoben. Nun stellte Johnson am Montag einen Fünf-Punkte-Plan hinsichtlich der Lockerungen vor. Demzufolge soll mit Wirkung zum 19. Juli unter anderem die Maskenpflicht mit Ausnahme in Krankenhäusern aufgehoben werden. Auch die Abstandsregel von einem Meter fände ein Ende, ebenso wie die Platzbegrenzungen in Restaurants, Pubs und auf kulturellen Veranstaltungen. Bei Wissenschaftlern stößt Johnsons Vorstoß im Zuge der sich weiter ausbreitenden Delta-Variante hingegen auf Kritik.
 
Schottland, Wales und Nordirland entscheiden selbst
 
Trotz der Pläne des britischen Premierministers entscheiden die autonomen Landesteile Schottland, Wales und Nordirland selbst, ob sie diesem Vorstoß Folge leisten. Demnach würden die Pläne Johnsons vorerst nur in England zum Tragen kommen, da gesundheitspolitische Fragen im gesamten Vereinigten Königreich auf regionaler Ebene beschlossen werden. Nach Informationen von T-Online sprach sich der walisische Regierungschef Mark Drakeford bereits gegen eine Aufhebung der Corona-Maßnahmen Mitte Juli aus.
 
Großbritannien kein Virusvariantengebiet mehr
 
Nach einer außerplanmäßigen Aktualisierung der Corona-Risikogebiete seitens des Robert Koch-Instituts wird das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland mit Wirkung zum 7. Juli vom Virusvariantengebiet zum Hochinzidenzgebiet herabgestuft. Demnach unterliegen Reiserückkehrer nach Deutschland vereinfachten Bestimmungen: Statt einer 14-tägigen Quarantäne müssen sich Reisende ab dann in eine zehntägige Isolation begeben, welche mittels eines zweiten negativen Corona-Tests bereits nach fünf Tagen beendet werden kann. Darüber hinaus sind vollständig Geimpfte und Genesene von der Quarantäne gänzlich befreit.