England verhängt keine neuen Corona-Maßnahmen - trotz steigender Infektionszahlen

England hält trotz ansteigender Inzidenzwerte an seiner Politik ohne Corona-Beschränkungen fest. Wie Gesundheitsminister Sajid Javid am 20. Oktober in London vor Pressevertretern verkündete, plant die Regierung aktuell keine Wiedereinführung von Masken- oder Nachweispflicht. Im Vereinigten Königreich liegt die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei über 460.
Nach Aussage des Ministers sei es noch zu früh, um den Plan B der Regierung für eine Wiedereinführung von Corona-Maßnahmen umzusetzen. Diese waren in England im Juli dieses Jahres abgeschafft worden. Der Notfallplan sieht einen erneuten Erlass einer Maskenpflicht sowie die Einführung des Nachweises einer Impfung für die Teilnehme an Massenveranstaltungen vor. Aktuell seien die Voraussetzungen dafür aus Sicht der Behörde jedoch noch nicht gegeben.
 
Hoffnung auf Impfkampagne
 
Zuletzt verzeichnete Großbritannien bis zu 50.000 Neuinfektionen pro Tag, die Todesrate erreichte erneut den Höchststand aus dem März 2021. Um die Lage zu verbessern, wollen die Behörden vor allem der Impfkampagne neuen Schub verleihen. Insbesondere Jugendliche sollen stärker angesprochen und dazu mehr Auffrischungsimpfungen bei älteren Personen vorgenommen werden.
 
Freedom Day am 19. Juli
 
Großbritanniens Premierminister Boris Johnson hatte zum 19. Juli alle verbliebenen Corona-Beschränkungen in England aufgehoben. Seither herrschten in dem größten Landesteil Großbritanniens weder Maskenpflicht noch Abstandsgebote, auch die Kapazitätsbeschränkungen in Restaurants und bei Veranstaltungen wurden abgeschafft. Die Landesteile Schottland, Wales und Nordirland entscheiden selbst über die dort geltenden Regelungen, passten sich jedoch größtenteils den in England geltenden Maßnahmen an. Seit dem Sommer zeigt die Infektionskurve für das Vereinigte Königreich einen stark schwankenden Verlauf, Experten vermuten den Grund für den jüngsten Anstieg unter anderem in einer nachlassenden Immunität der bereits Geimpften.