Frankreich: Weitere Streiks im Februar angekündigt

In Frankreich wird weiter gegen die geplante Rentenreform protestiert. In diesem Rahmen kommt es auch im Februar wieder zu teils massiven Einschränkungen durch Streiks im Flug- und Bahnverkehr. Für den 7. und 8. Februar planen beispielsweise die Lokführerinnen und Lokführer einen Arbeitsausstand.
Update vom 02.03.2023, 07:57 Uhr

Die französischen Eisenbahngewerkschaften wollen bereits am Montag, den 6. März um 18 Uhr in den Streik treten. Auch am Dienstag muss mit Ausfällen und Verspätungen gerechnet werden. In den Städten Lyon, Marseille, Montpellier und Toulouse hat sich der öffentliche Nahverkehr dem Generalstreik angeschlossen. Der Flugverkehr wird voraussichtlich ebenfalls betroffen sein. Fluglotsen und Fluglotsinnen sowie Teile des Bodenpersonals wollen von Montag auf Dienstag streiken. Zusätzliche Blockaden von Flughäfen sind im Zuge des Generalstreiks nicht auszuschließen. Flugreisende müssen mit kurzfristigen Ausfällen und Verspätungen rechnen.

Update vom 13.02.2023, 09:06 Uhr
 
Die Proteste in Frankreich nehmen nicht ab. Laut den Gewerkschaften kann es auch in den kommenden Tagen und Wochen immer wieder zu Streiks und damit verbundenen Bus- und Bahnausfällen kommen. Am 16. Februar und am 7. März werden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verschiedenster Branchen ihre Tätigkeit einstellen, um gegen die geplante Rentenreform zu demonstrieren.


Update vom 06.02.2023, 09:54 Uhr

Gewerkschaften der Luftfahrt- und Bahnindustrie haben ihre Streikpläne nun konkretisiert. Den aktuellen Meldungen zufolge, treten heute ab 17:00 Uhr nicht nur Bahnmitarbeiter und -mitarbeiterinnen in den Streik, sondern auch Teile der Fluglotsenbelegschaft in Paris-Orly (ORY). Jeder fünfte Flug soll dort ausfallen; beim Schienen- und Busverkehr kommt es zu noch größeren Beeinträchtigungen. Der Streik endet voraussichtlich am 08. Februar. Reisende, die von oder nach Frankreich fahren, sollten mit entsprechenden Verspätungen und Ausfällen rechnen.
 
Originalmeldung vom 02.02.2023, 13:11

Die Streikwelle in Frankreich reißt auch im Februar nicht ab. Für den 7. Februar sind die nächsten größeren Proteste angekündigt, in deren Rahmen neben Lehrkräften unter anderem Lokführerinnen und Lokführer ihre Arbeit niederlegen werden. Deren Arbeitsausstand wird auch am 8. Februar noch weiter andauern. Wie genau sich die Protestmaßnahmen auf den Nah- und Fernverkehr in Frankreich auswirken und ob auch Bahnverbindungen in Nachbarländer beeinträchtigt sein werden, wie es bei den letzten Streiks der Fall war, wird in den kommenden Tagen bekanntgegeben. Reisende sollten sich in jedem Fall vorab über ihre gebuchten Verbindungen informieren und gegebenenfalls alternative Reisemöglichkeiten ins Auge fassen.
 
Protestmärsche an Streiktagen
 
An den angekündigten Streiktagen ist erneut mit größeren Aufmärschen zu rechnen, von denen Touristinnen und Touristen aus Sicherheitsgründen Abstand wahren sollten. Zwar wird erwartet, dass die Proteste friedlich verlaufen werden, einzelne Zusammenstöße zwischen Demonstrierenden und Sicherheitskräften sind jedoch nicht ausgeschlossen. Für den 11. Februar ist zudem ein weiterer nationaler Großstreik geplant, welcher erneut zu größeren Behinderungen im öffentlichen Leben führen wird, von denen auch Reisende massiv betroffen sein könnten. Am letzten nationalen Protesttag, dem 31. Januar, beteiligten sich in ganz Frankreich bis zu 2,5 Millionen Menschen an insgesamt mehr als 250 Protestkundgebungen und es fielen zahlreiche Bahnen und Flüge aus. Am 11. Februar ist daher mit ähnlichen Auswirkungen zu rechnen.
 
Geplante Rentenreform sorgt für Unmut
 
Die französische Regierung plant, das Rentenalter bis 2030 von derzeit 62 Jahren auf 64 Jahre zu erhöhen. Diese Maßnahme sorgt sowohl in der Opposition als auch in der Bevölkerung für Unmut, sodass es seit einigen Wochen immer wieder zu großen Protesten und Generalstreiks kommt. Die Rentenreform gilt als eines der wichtigsten politischen Projekte von Präsident Emmanuel Macron in seiner letzten Amtszeit. Bereits im Jahr 2019 hatte es einen Versuch gegeben, das Rentensystem zu reformieren. Damals war es zur größten Streikbewegung seit 50 Jahren gekommen, weshalb Expertinnen und Experten mit einer weiteren Ausweitung der aktuellen Bewegung rechnen.