Großbritannien: Bahnstreik in der Vorweihnachtszeit

In Großbritannien wurden erneut mehrere Bahnstreiks angekündigt. Für jeweils 48 Stunden wollen die Beschäftigten von Network Rail und 14 weiteren Eisenbahnunternehmen die Arbeit niederlegen, insgesamt sind aktuell vier Streiktermine geplant. Zwei davon liegen in der Vorweihnachtszeit, zwei im neuen Jahr.
Am 22. November wurden die Streiks durch die verantwortliche Gewerkschaft Rail, Maritime and Transport Workers (RMT) ausgerufen, bis zu 40.000 Gewerkschaftsmitglieder könnten sich daran beteiligen. Im Dezember sollen die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen zuerst vom 13. bis zum 14. und anschließend noch einmal am 16. und 17. ihre Tätigkeiten ruhen lassen, damit sind Dienstag, Mittwoch, Freitag und Samstag innerhalb einer Woche betroffen. Nach dem Jahreswechsel werden die Ausstände nach aktuellem Plan am 3., 4., 6. und 7. Januar fortgesetzt.
 
Langjähriger Konflikt mit Arbeitgebenden
 
Den neuen Streiks geht ein langjähriger Streit zwischen der Gewerkschaft RMT und Network Rail voraus, welcher in diesem Jahr bereits mehrfach zu Arbeitsausständen geführt hatte. Die Arbeitnehmervertretung wirft dem Bahnunternehmen vor, nach den letzten Protestaktionen kein besseres Angebot vorgelegt zu haben. Zudem seien durch den Verband der Rail Delivery Group Versprechen gebrochen worden, die ein aussagekräftiges Angebot zu Löhnen und Arbeitsbedingungen in Aussicht gestellt hatten. Auch bereits vereinbarte Verhandlungsgespräche sollen seitens des Verbands abgesagt worden sein.
 
Mehrere Großstreiks in 2022
 
Im Sommer dieses Jahres hatten bereits mehrere Streiks den Bahnverkehr in Großbritannien lahmgelegt. So kam es Ende Juni zu massiven Einschränkungen für Reisende, gefolgt von weiteren Protestaktionen im Juli und August. Damals konnte nur rund ein Fünftel aller Züge im Land normal verkehren, mit einer äußerst hohen Streikbeteiligung galt der Ausstand im Juni 2022 als größter Bahnstreik seit 30 Jahren.