Großbritannien: Streik sorgt für erhebliche Beeinträchtigungen

In Großbritannien sorgt einer der größten Streiks seit Jahrzehnten heute für erhebliche Einschränkungen im öffentlichen Leben. Unter anderem müssen Reisende mit deutlich längeren Wartezeiten bei den Grenzkontrollen rechnen. Auch der Bahnverkehr ist heute und am Freitag von der Arbeitskampfmaßnahme betroffen.
Der sogenannte „Winter des Unmuts“ im Vereinigten Königreich erreicht heute mit einer der größten Streikmaßnahmen seit Jahrzehnten seinen Höhepunkt. Insgesamt haben sieben Gewerkschaften zum Protest aufgerufen. Vorläufige Schätzungen gingen von etwa einer halben Million Beschäftigten im öffentlichen Dienst aus, die sich an den umfassenden Arbeitsniederlegungen beteiligen wollen. Auch Reisende müssen durch den Großstreik mit massiven Einschränkungen rechnen. So sind den ganzen Tag über lange Wartezeiten bei den Grenzkontrollen an Flughäfen und Häfen zu erwarten, da sich zahlreiche Grenzbeamte der Arbeitskampfmaßnahme angeschlossen haben. 

Behinderungen im Bahnverkehr

Im britischen öffentlichen Personenverkehr wird es heute und am Freitag zu schweren Behinderungen und zahlreichen Fahrtausfällen kommen, da sich auch viele Lokführerinnen und Lokführer sowie Busfahrerinnen und Busfahrer am Streik beteiligen. Insgesamt 15 Verkehrsunternehmen haben für beide Tage angekündigt, dass keine Fahrten durchgeführt werden können. Zu diesen gehören etwa die Flughafenlinien Heathrow Express und Gatwick Express sowie Avanti West Coast und CrossCountry. Der Stansted Express sowie die Great Western Railway und Greater Anglia reduzieren ihr Angebot auf etwa 30 Prozent. An den Tagen vor und nach dem Streik kann es ebenfalls noch zu Einschränkungen kommen. Passagierinnen und Passagiere sind dazu aufgefordert, sich über den Status ihrer gebuchten Verbindungen zu informieren und gegebenenfalls auf nicht notwendige Reisen zu verzichten.

Forderung nach Inflationsausgleich

Neben den Angestellten im öffentlichen Verkehr und an den Grenzkontrollen beteiligen sich unter anderem auch Lehrerinnen und Lehrer sowie Universitätsdozentinnen und -dozenten am Streik. Die Forderungen der Streikenden umfassen bessere Arbeitsbedingungen sowie einen Inflationsausgleich angesichts der derzeitigen Inflation von knapp zehn Prozent im Vereinigten Königreich. Die Regierung lehnt eine Anpassung der Gehälter in Höhe der Inflationsrate ab, da ihrer Ansicht nach die Verbraucherpreise so weiter steigen würden. Gleichzeitig streiken die Beschäftigten im öffentlichen Dienst auch für das Streikrecht an sich. Angesichts immer wiederkehrender Arbeitskampfmaßen seit dem letzten Sommer plant die Regierung um Premierminister Rishi Sunak, dieses per Gesetz einzuschränken.