Indonesien: Neue Hauptstadt soll Nusantara heißen

Indonesien treibt die Verlegung seiner Hauptstadt weiter voran. Wie bereits zuvor angekündigt, soll die jetzige Metropole Jakarta auf der Insel Java verlassen und stattdessen auf Borneo eine neue Metropole errichtet werden. Nachdem das indonesische Parlament diesen Umzug in dieser Woche genehmigte, steht nun auch der Name der neuen Hauptstadt fest: Nusantara.
Der Begriff Nusantara ist ein Wort der alt-javanischen Sprache und bedeutet „äußere Inseln“. In der Alltagssprache bezeichnen die Indonesier und Indonesierinnen ihren Archipel auf diese Weise, nun soll auch die neue Hauptstadt offiziell so genannt werden. Bereits 2019 hatte Indonesiens Präsident Joko Widodo angekündigt, den derzeitigen Sitz der Verwaltungsbehörden des Landes aufgeben zu wollen. Jakarta versinkt langsam in der Javasee und hat neben häufigen Überflutungen auch mit einem Überbevölkerungsproblem zu kämpfen.
 
Nusantara soll im Dschungel Borneos entstehen
 
Die geplante neue Hauptstadt soll rund 2.000 Kilometer entfernt im Osten Borneos errichtet werden. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde am 18. Januar vom indonesischen Parlament verabschiedet, womit einem Baubeginn noch in diesem Jahr nichts mehr entgegensteht. Hierfür wird zunächst die Rodung von knapp 6.000 Hektar Regenwald nötig. Während Jakarta weiterhin als wirtschaftliches und finanzielles Zentrum Indonesiens genutzt werden soll, ist ein Umzug der ersten Regierungsbehörden nach Nusantara schon für 2024 vorgesehen. Insgesamt werden für das Großprojekt 32 Milliarden Dollar veranschlagt.
 
Jakarta kämpft mit Problemen
 
Die Gründe für den Umzug sind vielfältig. Zum einen versinkt Jakarta, das sich durchschnittlich nur acht Meter über dem Meeresspiegel erhebt, alljährlich etwas weiter in den Fluten der Javasee. Damit einher gehen regelmäßige Hochwasserzustände. Zum anderen werden die rund elf Millionen Einwohner und Einwohnerinnen der Hauptstadt von überlasteten Verkehrsadern und hoher Luftverschmutzung geplagt. Mit dem Umzug auf die größere Insel Borneo hofft die indonesische Regierung auch auf eine bessere Verteilung des Wohlstands im Land. Damit die Probleme der alten Hauptstadt nicht ebenfalls mit umziehen, setzen die Behörden auf moderne Technologien. So soll das am Reißbrett entworfene Nusantara ebenso grün wie smart gestaltet werden, auf den Straßen werden beispielsweise nur noch Elektrofahrzeuge gestattet.