Italien will strengere Regeln für Ferienwohnungen

Italiens Regierung möchte mit strengeren Regeln für die kurzzeitige Vermietung von Wohnungen dem Massentourismus im Land Einhalt gebieten. Somit werden in Zukunft vermutlich weniger Ferienwohnungen zur Verfügung stehen. Wie die Regelungen genau aussehen sollen, ist derzeit jedoch noch offen.
Eine strengere Regulierung der Kurzzeitvermietung von Wohnungen sei laut der italienischen Tourismusministerin Daniela Santanchè dringend notwendig, um den Massentourismus in Italien einzudämmen. Unter anderem beklagt sie einen „Wilden Westen“ bei Ferienwohnungen, die wenigen derzeit schon geltenden Regeln würden zudem größtenteils missachtet. Daher plant die Regierung eine Bestandsaufnahme aller kurzfristig vermieteten Wohnungen, auf deren Basis konkrete Maßnahmen ergriffen werden sollen. Darüber hinaus befände sich Santanchè derzeit im Austausch mit verschiedenen Wirtschaftsverbänden, deren Forderungen ebenfalls in die neuen Regelungen einfließen sollen.
 
Ausnahmen von Regelungen geplant
 
Bereits jetzt steht fest, dass es einige Ausnahmen von den neuen Regelungen geben wird. So soll die Kurzzeitvermietung in kleinen Dörfern, in denen es keine weiteren Unterkünfte gibt, weiterhin ohne Einschränkung erlaubt bleiben. Man wolle zudem Familien nicht daran hindern, ein Zimmer an Reisende zu vermieten. Anders sei die Lage jedoch, wenn man mehrere Wohnungen vermieten würde, so Santanchè. In Venedig sind die Pläne zum Eindämmen des kurzfristigen Vermietens von Wohnungen indes schon konkreter. So will der Bürgermeister der Stadt, Luigi Brugnaro, Wohnungseigentümerinnen und Wohnungseigentümern nur noch an maximal 120 Tagen im Jahr die Kurzzeitvermietung gestatten. Damit sollen langfristige Mietverträge sowie das Wohnen im Stadtzentrum gefördert und das kulturelle sowie ökologische Erbe der Stadt geschützt werden.

Italien gehört zu den besten Reisezielen der Welt

Erst Anfang April war Italien von der Welttourismusorganisation UNWTO als eines der besten Reiseziele der Welt bezeichnet worden. Vor allem der Ansatz, die Entwicklung ländlicher Gebiete durch Tourismus zu stärken, wurde dabei gelobt. Italiens Tourismus soll durch die Zusammenarbeit mit der UNWTO nachhaltiger und innovativer gestaltet werden. Die italienische Tourismusministerin sagte dazu: „Wir wollen, dass der Tourismus zu einem echten Instrument für persönliches, berufliches und soziales Wachstum wird, insbesondere für junge Menschen und Frauen.“ Zudem soll durch die Zusammenarbeit der Genuss-Tourismus gefördert werden.