Touristensteuer auf Mallorca wird 2023 nicht erhöht

Die Touristensteuer auf Mallorca und den weiteren Baleareninseln wird im kommenden Jahr nicht erhöht. Somit gelten auf den Inseln auch 2023 die Preise von vor der Corona-Pandemie. Zuletzt hatte es in der Regionalregierung Diskussionen gegeben, die Touristentaxe um bis zu 50 Prozent zu erhöhen.
Dass die Touristensteuer nicht steigen soll, gab Finanzministerin Rosario Sánchez am Donnerstag auf einer Pressekonferenz bekannt. Die schon in den letzten Jahren gültigen Preise von maximal vier Euro pro Person und Nacht, die anhand der Art der Unterkunft festgelegt werden, sollen demnach auch in der kommenden Hauptsaison gelten. Während sich für Reisende nichts ändert, profitieren Hoteliers und Hotelierinnen nicht länger von Steuererleichterungen, die es durch die Pandemie gegeben hatte. Auch ein verspätetes Zahlen der Steuer soll für Betreiberinnen und Betreiber von Hotels im kommenden Jahr nicht mehr möglich sein.

Erhöhung scharf kritisiert
 
Der Vorstoß der beiden Regierungsparteien Unidas Podemos und Més, den Höchstsatz der Touristensteuer auf sechs Euro zu erhöhen, wurde vom Hotelverband FEHM schon vor einer offiziellen Verlautbarung scharf kritisiert. So würden mit der Erhöhung eher die Urlauberinnen und Urlauber bestraft, die sich für legale Unterkünfte entscheiden, und nicht solche, die in illegalen Ferienwohnungen unterkommen. Vor allem die nicht lizensierten Ferienunterkünfte müssten daher verstärkt bekämpft und der Markt an Ferienwohnungen und -häusern stärker reguliert werden. Mit dem Vorschlag, die Tourismustaxe zu erhöhen, hatten die Parteien das Ziel verfolgt, den Massentourismus auf Mallorca weiter zu bekämpfen.
 
Finanzierung von Nachhaltigkeit und Naturschutz

Die Touristensteuer wurde auf Mallorca im Jahr 2016 eingeführt und zwei Jahre später auf die derzeit gültigen Preise erhöht. Mit den durch die Steuer generierten Einnahmen hatte die Regierung der Balearen Projekte in Nachhaltigkeit und Naturschutz finanziert und die touristische Infrastruktur verbessert. Allgemein sollen durch die Abgabe die Auswirkungen des Massentourismus abgemildert und die Inseln als Destination für einen nachhaltigeren Tourismus am Markt etabliert werden. Während der Hochzeit der Pandemie waren die Steuereinnahmen jedoch vordergründig in die Bekämpfung der Corona-Folgen auf den Inseln geflossen. Jetzt soll der Fokus laut der Finanzministerin der Balearen wieder auf die ursprünglichen Bereiche gelegt werden.