Portugal: Änderung der Corona-Maßnahmen

Die portugiesische Regierung hat trotz der Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus einige Lockerungen der Infektionsschutzmaßnahmen angekündigt. So dürfen Clubs und Bars ab Ende kommender Woche wieder öffnen und auch in Schulen findet wieder Präsenzunterricht statt. Gleichzeitig wurde auch an mehreren bereits bestehenden Regelungen festgehalten, darunter an der Testpflicht für Einreisende oder der Homeoffice-Pflicht für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Portugals Premierminister António Costa begründete die Wiederöffnung von Bars und Clubs auf dem Festland am 14. Januar damit, dass es trotz der stärkeren Übertragung von COVID-19 durch die Omikron-Variante nicht zu einer höheren Belastung für Krankenhäuser käme. Der Genuss von alkoholischen Getränken auf öffentlichen Straßen ist jedoch verboten, eine Ausnahme existiert lediglich für die Freisitze von Gastronomiebetrieben. Die Kapazitätsgrenze in Geschäften und Einkaufszentren von einer Person auf fünf Quadratmetern bleibt weiterhin bestehen. In Restaurants, touristischen und kulturellen Einrichtungen sowie Fitnessstudios muss ein digitales Impf- oder Genesenenzertifikat vorgelegt werden. Die 2G-Plus-Regel gilt bei Großveranstaltungen, Veranstaltungen ohne Sitzplatzzuweisung oder bei Sportveranstaltungen. Von der Testpflicht in diesen Fällen sind lediglich Geboosterte befreit. Die autonomen Regionen Madeira und Azoren haben eigene Regelungen verhängt, die sich von denen auf dem Festland unterscheiden.

Testpflicht für Einreisende bleibt bestehen

Die Einreiseregelungen für das portugiesische Festland ändern sich vorerst nicht und werden bis zum 9. Februar verlängert. So müssen Urlauberinnen und Urlauber unabhängig von ihrem Impfstatus bei der Einreise einen maximal 72 Stunden alten PCR- oder einen höchstens 48 Stunden alten Antigentest vorlegen, aus dem hervorgeht, dass sie derzeit nicht an COVID-19 erkrankt sind. Zudem muss bei der Einreise mit dem Flugzeug die elektronische Reiseanmeldung ausgefüllt werden und nach der Landung wird bei allen Reisenden die Körpertemperatur gemessen. Übersteigt diese 38 Grad, werden weitere Untersuchungen und mitunter eine Quarantäne behördlich angeordnet.

Änderung der Quarantänevorschriften für Kontaktpersonen

Kontaktpersonen müssen sich laut den neuen Maßnahmen nicht länger nach dem Kontakt mit Infizierten isolieren. Lediglich die positiv getestete Person sowie alle Personen in ihrem Haushalt müssen sich in eine siebentägige Quarantäne begeben. Wer bereits seine Auffrischungsimpfung erhalten hat, ist von der Isolationspflicht befreit. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Portugal steigt momentan stark an und liegt mit Stand vom 6. Januar bei 1.670,1, dem höchsten Wert seit Beginn der Pandemie. Knapp 90 Prozent der etwa zehn Millionen Portugiesinnen und Portugiesen sind derzeit vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Premierminister Costa betonte außerdem, dass bereits über drei Millionen Auffrischungsimpfungen verabreicht worden seien.