Portugal: Streik der Grenzbeamten an Flughäfen

In Portugal müssen sich Urlauber in den kommenden Wochen auf Einschränkungen durch Streiks einstellen. Die Grenzbeamten an mehreren Flughäfen des Landes, darunter Faro sowie die Hauptstadt Lissabon, haben mehrere Arbeitskampfmaßnahmen bis zum 28. Juni angekündigt. Auch auf der Atlantikinsel Madeira sollen Protestaktionen stattfinden.
Wie die Zeitung Portugal Resident berichtet, hat die Grenzbehörde SEF zu dem Streik aufgerufen. Die ersten Aktionen laufen bereits seit dem 31. Mai; noch bis Ende Juni soll der Arbeitskampf fortgesetzt werden. In Lissabon werden demnach vom 1. bis zum 15. Juni jeweils zwischen 5 und 9 Uhr die Grenzkontrollen bestreikt, in Faro sollen die Arbeitsniederlegungen der Grenzinspektoren im gleichen Zeitraum immer zwischen 9 und 12 Uhr stattfinden. Da am Airport von Porto weniger touristische Flüge ankommen, sind dort bislang keine Streikaktionen anberaumt.
 
Auch Madeira betroffen
 
Auch die zu Portugal gehörende Blumeninsel Madeira ist von den Protesten betroffen. Dort sollen am 7., 14., 21. und 28. Juni jeweils zwischen 9 und 12 Uhr Streiks der Grenzbeamten erfolgen. Eine erste Aktion lief bereits am 31. Mai. Reisende sollten in den genannten Zeiträumen mehr Zeit an den Flughäfen einplanen und sich auf Wartezeiten einstellen. Auch Verspätungen, Stornierungen oder Änderungen der Flugzeiten sind nicht ausgeschlossen, hierzu ist eine Kontaktierung der Airline oder des Reisevermittlers vor Reiseantritt empfehlenswert. Am 7. Mai wurde am Flughafen Lissabon bereits vorab gestreikt, trotz des damals noch geringen Fluggastaufkommens bildeten sich lange Warteschlangen.
 
Kritik von den Tourismusverbänden
 
Portugiesische Tourismusverbände kritisieren die Streiks unterdessen scharf. Der Gemeindeverband der Algarve sowie der Tourismusverband der Urlaubsregion verweisen auf die sensible Situation der Reisebranche nach der monatelangen Zwangspause durch die Corona-Pandemie. Zwar erkenne man das legitime verfassungsmäßige Recht auf Streiks an, zum jetzigen Zeitpunkt steht es aber im Gegensatz zu dem Recht der Beschäftigten des Tourismussektors, ihre Arbeit wiederaufzunehmen. Hintergrund der Streiks sind die Pläne der portugiesischen Regierung, die SEF-Behörde aufzulösen und die Grenzkontrollen in die Hände der Republikanischen Nationalgarde GNR zu geben.