In Südafrika kommt es in dieser Woche zu geplanten Stromabschaltungen.
Seit Montagmorgen (Angaben in Ortszeit) finden die geplanten Stromabschaltungen in Südafrika statt, wie der staatliche Energiekonzern Eskom auf Twitter mitteilte. Mindestens bis zum 13. November müsse das Stromnetz durch die Maßnahme weiterhin entlastet werden. Laut Eskom-Sprecher Sikonathi Mantshantsha hätte ein „größerer Zwischenfall“ in Sambia dafür gesorgt, dass in Südafrika 1.000 Megawatt weniger Leistung zur Verfügung stünden. Durch Ausfälle von mehreren Generator-Einheiten fehlt im Kap-Staat derzeit eine Leistung von knapp 16.700 Megawatt, hinzu kommen etwa 5.800 Megawatt, die durch geplante Wartungsarbeiten an Generatoren nicht zur Verfügung stehen, wie südafrikanische Medien übereinstimmend berichten.
Zwölf Generatoren kehren ans Netz zurück
Eskom hatte versucht, die Ausfälle durch Dieselgeneratoren zu kompensieren, jedoch gehen die Dieselreserven zur Neige und vor Mitte November sei nicht mit Nachschub zu rechnen. Im Verlauf der Woche sollen laut lokalen Agenturmeldungen insgesamt zwölf Generatoren ans Netz zurückkehren, wodurch rund 5.300 Megawatt mehr Leistung zur Verfügung stehen würden. Dennoch warnte Eskom bereits, dass es im Sommer 2021/2022, also im europäischen Winter, immer wieder zu Einschränkungen kommen könnte. Auf der Website des Energieversorgers sind die Zeitpläne des Abschaltens für die jeweiligen Regionen aufgeführt. Auch die südafrikanische Website Businesstech, die sich auf Wirtschaftsnachrichten spezialisiert hat, bietet eine Übersicht über die Stromabschaltungen an.
Normalität in Südafrika
Regelmäßige geplante Stromabschaltungen gehören in Südafrika seit einigen Jahren zur Normalität. Eskom begründet die Maßnahme damit, dass das Land bei einem totalen Blackout nicht auf Hilfe von Nachbarstaaten beim Hochfahren der Kraftwerke bauen könnte und die gesamte Stromversorgung erst nach bis zu zwei Wochen wiederhergestellt sein würde. Während der etwa zweistündigen Abschaltungen steht das öffentliche Leben den Regionen ohne Strom in Teilen still: Ampeln fallen aus, es kommt zu Behinderungen im öffentlichen Nahverkehr und Gastronomiebetriebe schließen. Südafrika setzt derzeit noch auf seine in Teilen veralteten und somit störanfälligen Kohlekraftwerke, wie die Deutsche Presseagentur berichtet. Erst auf dem Weltklimagipfel in Glasgow hatten mehrere Staaten, darunter auch Deutschland, angekündigt, Südafrika in den kommenden fünf Jahren mit insgesamt achteinhalb Milliarden US-Dollar bei der Energiewende zu unterstützen.