Genießen & Erleben

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Chat startenIn China essen sie nicht nur Hunde, sondern auch Hühnerfüße, Schwalbennester und alles mögliche andere, in Island vergammelten Hai und in Kambodscha frittierte Vogelspinnen. Klingt nach Dschungelprüfung? Gewisse Parallelen sind nicht zu verleugnen! Aber Hand aufs Herz – auch Blutwurst, Tellersülze und Kutteln würden für viele Menschen eine kulinarische Grenzerfahrung bedeuten. Man muss also nicht erst in die Ferne schweifen, um ausgefallene Gerichte zu verkosten, man kann aber. Denn was wäre besser geeignet als ein Urlaub, um auch mal etwas Neues auszuprobieren und ein wenig Experimentierfreude zu zeigen? Deshalb stellen wir zehn kuriose Spezialitäten aus zehn beliebten Reiseländern vor.
Tacos sind aus der mexikanischen Küche nicht wegzudenken und erfreuen sich nicht zuletzt wegen ihrer unglaublichen Vielseitigkeit großer Beliebtheit bei Feinschmeckern und Fast-Food-Junkies gleichermaßen. Denn abgesehen von der Grundzutat Tortilla – den dünnen Teigfladen aus Weizen- oder Maismehl – kann ein Taco so ungefähr alles enthalten, was das Herz begehrt. Was hierzulande als authentische, mexikanische Küche verkauft wird, ist dabei häufig nur ein müder Abklatsch des Originals – besonders was die Zutaten betrifft.
Das fängt schon bei den Tortillas an, die in Mexiko meistens frisch und aus Maismehl zubereitet werden, das wiederum durchaus auch von bunten Maissorten stammen kann. Denn nein, Mais ist nicht zwingend gelb, sondern gerne auch mal violett, orange oder rot. Und klar kann man seine Tortilla einfach mit Hackfleisch, Guacamole, ein bisschen mexikanischer Salsa, Sour Cream und Salat füllen, aber wie wäre es zum Beispiel mal mit Kaktus? Ja, Kaktus. Genauer gesagt dem Nopal, auch bekannt als Feigenkaktus. Für die Tacos de Nopales werden allerdings nicht die süßen Kaktusfeigen, sondern die Blätter – selbstredend entstachelt – gebraten. Die sind nicht nur voller Vitamin C und Ballaststoffe, sondern schmecken auch noch schön frisch und etwas sauer.
Den Kaktus in einer Pfanne bei mittlerer Hitze fünf Minuten anbraten und regelmäßig umrühren, damit die Flüssigkeit verdampft. Der Nopal schmeckt besser, wenn er ohne Öl angebraten wird. Tomate, Zwiebel und Chili (optional) hinzufügen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und noch mal zwei Minuten oder so lange kochen lassen, bis die Flüssigkeit von Kaktus und Tomate verdampft ist.
Tortillas in einer Pfanne ohne Öl erhitzen, bis sie Blasen werfen und mit Kaktusgemüse sowie ganz nach Geschmack mit Avocado oder Guacamole, Salsa und Koriander servieren.
Wer denkt, dass Bio- und Fairtrade-Kaffee teuer ist, der hat womöglich noch nichts von Kopi Luwak gehört. Dass die indonesische Spezialität auch den Beinamen Schleichkatzenkaffee trägt, ist dabei alles andere als Zufall. Denn in Indonesien ergänzen die Raubtiere ihren Speiseplan mit reifen, roten Kaffeekirschen. Bevor die Schleichkatzen die Bohnen unverdaut wieder ausscheiden, gären sie im Darm und erhalten so ein besonderes Aroma. Da für die Produktion des Kaffees entsprechend Katzenkot eingesammelt und die Bohnen gesäubert werden müssen, bevor sie wie andere Sorten weiterverarbeitet werden können, ist der Kopi Luwak eine kostspielige Delikatesse: In Europa kostet das Kilo locker 200 Euro, gerne auch mehr.
Entscheidend für das Brühen des exklusiven Kaffees ist die Wasserqualität und -temperatur. Das Wasser im Zweifel filtern und auf höchstens 90 Grad erhitzen. Das Kaffeepulver dann entweder wie die Indonesier ungefiltert direkt in der Tasse übergießen oder einen Filter bzw. eine French-Press verwenden und etwa drei Minuten ziehen lassen.
Sie sind stachlig und stinken derart abartig, dass die Mitnahme der Durian-Frucht in Verkehrsmitteln genauso verboten ist wie in vielen Hotels und Restaurants. Nichtsdestotrotz: Sie ist die beliebteste Frucht Südostasiens. Während Touristen den Geruch meist irgendwo zwischen Käsefüßen, Terpentin und faulig-penetrant platzieren, differenzieren die Einheimischen das Ganze nach einem Bericht von Welt.de: „Die Durian riecht wie die Hölle und schmeckt wie der Himmel.“ Das gelbe Fruchtfleisch schmeckt süß und ganz eigen nach Vanille, Walnuss und Mandeln. Klingt doch eigentlich lecker! Ob man die Frucht am Ende mag oder nicht, muss letztendlich jeder selbst testen.
Ursprünglich stammt Ceviche aus Peru, aber das Gericht aus rohem, mariniertem Fisch hat sich längst in ganz Lateinamerika verbreitet und wird in schier unendlichen Versionen serviert: mit verschiedenen Fischen, Garnelen, Muscheln oder vegetarisch mit Palmenherzen. Die Marinade besteht klassischerweise aus Limettensaft, roten Zwiebeln, Knoblauch, Chilis, Koriander und – je nach Geschmack – weiteren Gewürzen. Dank der Zitronensäure werden der Fisch oder die Meeresfrüchte quasi gekocht. Das Ganze wird mit den verschiedensten Gemüsesorten kombiniert – et voilà, fertig ist das so frische wie würzig-aromatische bis scharfe Gericht. In der Karibik ist eine Version verbreitet, die auch vor dem Kochen schon optisch einiges hermacht: Conch Ceviche.
An sich bedeutet das einfach Muschel-Ceviche, aber in der Karibik ist damit häufig die Große Fechterschnecke gemeint. Ausgewachsen sind sie mit dem kreiselförmigen, anmutig gefurchten Gehäuse zwischen 15 und 30 Zentimetern lang und wiegen etwa zwei bis drei Kilogramm. Außen ist das Fechterschneckenhaus meist ockerfarben, innen weiß und an der Mündung zartrosa. Nicht umsonst verwenden Kunsthandwerker die Große Fechterschnecke deshalb auch, um Schmuck oder Deko-Gegenstände herzustellen. Aber sicher erst, nachdem sie deren Inhalt zu einem leckeren Conch Ceviche verarbeitet haben.
Ganz einfach: Alle Zutaten außer dem Schneckenfleisch mischen, Schneckenfleisch hinzufügen, alles gut umrühren und 15 Minuten kaltstellen. Dann alles noch mal umrühren, noch mal 15 Minuten kaltstellen, fertig.
Wenn die Spanier von einem toro sprechen, ist damit mitnichten jede dahergelaufene, männliche, unkastrierte Kuh gemeint. Nein, ein Toro ist das Exemplar einer bestimmten Rasse: dem toro de lidia, dem Spanischen Kampfstier. Dementsprechend ist das Gericht rabo de toro, Stierschwanz, vor allem in Regionen verbreitet, in denen häufig Stierkämpfe ausgetragen werden, ursprünglich stammt der Eintopf aber aus Córdoba in Andalusien. Und ja, es geht tatsächlich um den in Stücke zerteilten Schwanz eines Stiers. Dieser wird in eine Marinade aus Wein, Olivenöl, Cognac oder Brandy und Gewürzen gelegt und anschließend so lange gekocht, bis das Fleisch butterzart von den Knochen fällt. Serviert wird das Ganze mit Kartoffeln in jedweder Form und am besten schmeckt der Eintopf – wie für Eintöpfe üblich – einen Tag später.
Übrigens: Die sterblichen Überreste der Stiere, die bei Kämpfen in der Arena ihr Leben lassen, werden für den menschlichen Verzehr weiterverarbeitet. Schließlich handelt es sich hier um feinstes Weidefleisch einer besonders sportlichen Rasse.
Fleisch pfeffern und salzen und in einer Pfanne scharf anbraten. Anschließend vom Feuer nehmen und beiseitestellen. In derselben Pfanne Zwiebeln und Knoblauch anbraten, anschließend die Tomaten, Karotten und den Lorbeer hinzugeben und gut durchkochen lassen. Mischung ggf. in einen größeren Topf umfüllen und Fleisch, Öl, Cognac/ Brandy und Wein hinzugeben und die Hitze soweit erhöhen, dass der Alkohol verdampft. Mit Wasser auffüllen, bis das Fleisch abgedeckt ist und solange kochen, bis es so zart ist, dass es vom Knochen (sofern vorhanden) fällt. Währenddessen Kartoffeln schälen oder Waschen, in Streifen schneiden und in Olivenöl frittierten. Buen provecho!
Wer zu einem Urlaub auf den Inselparadiesen von Mauritius und den Seychellen aufbrechen kann, hat gefühlt bereits eine Sechser im Lotto gelandet. Mit etwas Glück lässt sich das Millionärsgefühl vor Ort mit einer besonders exklusiven Vorspeise ergänzen: dem Millionärssalat. Der Name ist hier durchaus auch finanzielles Programm. Denn der Salat wird aus den Herzen von Palmiste-Palmen zubereitet. Da die Bäume jedoch unter Schutz stehen und nicht gefällt werden dürfen, müssen Köche sich so lange gedulden, bis eine der Palmen von selbst umfällt. Das wiederum passiert nur selten und pro Palme können nur etwa 600 Gramm des wertvollen Palmenherzens gewonnen werden, entsprechend hoch ist der Preis der Vorspeise. Die Restaurants servieren das luxuriöse Gericht meist mit gekochtem Reis oder Kartoffeln. Die Einheimischen ziehen Maniok, Süßkartoffeln, Brotfrucht oder grüne Bananen als Beilage vor.
Dressing anrühren, Palmenherzen zugeben, fertig.
Ab und an erwischt man sie inzwischen auch in Deutschland, doch muss man den Gemüse-Eibisch doch eher noch suchen. Zumal die Schote ganz verschiedene Namen hat – von Gombobohne oder Okolo über Ägyptische Bohne, Pappelrose und Griechenhorn bis Grünschnabel, um nur einige zu nennen. Oder eben: Okra. Die Schote stammt ursprünglich aus Ostafrika, ist eine der ältesten Gemüsepflanzen der Welt und schmeckt mild bis säuerlich-herb – ein bisschen wie eine Kreuzung aus grünen Bohnen und Stachelbeeren. Kein Wunder also, dass sie längst ihren Weg nach Sri Lanka gefunden hat, wo sie zu einem besonders leckeren Curry verarbeitet wird.
Die Okras in dünne Scheiben schneiden und mit etwas Öl und dem Knoblauch in einer Pfanne anbraten. Sobald die Okras braun werden, die übrigen Zutaten untermischen und alles etwa drei Minuten auf mittlerer Flamme köcheln lassen. Dann die Kokosmilch hinzufügen und das Ganze gelegentlich umrühren. Fertig ist das Curry, sobald die Okras weich genug sind und die Flüssigkeit sich ausreichend reduziert hat.
Mangú klingt zwar sehr nach Mango, ist aber ein eher herzhaftes Püree aus gekochten, grünen Bananen, die mit Butter und etwas Salz gemischt werden, und ist ein typisches Gericht in der Dominikanischen Republik. So weit, so simpel. Doch ganz so einfach ist es dann doch wieder nicht, weil das Grundrezept je nach Lust und Laune und abhängig von der Tageszeit ordentlich gepimpt wird. In der klassischen Version wird Mangú mit gerösteten Zwiebeln, Essig und Öl gereicht. Zum Frühstück wiederum gibt es das Bananenpüree mit Eiern, Salami oder frittiertem Käse. Oder mit allen drei Beilagen zusammen und dann nennt sich das ganze „Los 3 Golpes“ – die drei Schläge. Aber der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt und manche Restaurants servieren Mangú auch mit feinstem Rindfleisch. Verwandte des Mangú sind Mofongo aus Puerto Rico und der kubanische Fufú.
Bananen schälen, in Achtel schneiden und in Salzwasser kochen, bis sie sehr weich sind. Aus dem Wasser nehmen und mit einer Gabel zerdrücken. Butter hinzugeben, gut mischen und so lange kaltes Wasser hinzugeben, bis ein weiches Püree entsteht. Zwiebelringe langsam in Öl anbraten, bis sie glasig sind, Essig hinzugeben und nach Geschmack salzen. Zwiebeln über das Mangú geben und mit Spiegel- oder Rühreiern, Salami oder frittiertem Käse (z.B. Halloumi) servieren.
Ist brasilianisch, heißt Pizza Banana und ist tatsächlich eine Pizza mit Bananen und kein Druckfehler auf den lokalen Speisekarten. Fernab der Möglichkeiten direkter italienischer Kontrolle haben die Brasilianer deren mediterranen Exportschlager schon so lange kreativ abgewandelt, dass sich die Bananenpizza dort als traditionelles Gericht etabliert hat. Im Land des Zuckerhuts zählt die Pizza aus dem üblichen Hefeteig, belegt mit Bananen, Zimt, Kondensmilch und mit Nüssen garniert zur Hausmannskost. Der flächendeckende Reimport der Dessertpizza nach Italien steht allerdings noch aus.
Zutaten für den Pizzateig mischen, kneten und Teig 1,5-2 Stunden gehen lassen, anschließend ausrollen und auf ein Blech legen. Mit Kondensmilch bestreichen, mit Bananen belegen und mit Zimt bestreuen. Im Ofen bei 200 Grad ca. 15 Minuten backen und mit gehackten Nüssen bestreuen.
In Costa Rica heißt das Gericht casado – verheiratet, in der Dominikanischen Republik moro – Maure und in Kuba arroz congrí, was einfach Reis mit Bohnen bedeutet. Und genau daraus bestehen auch die costa-ricanische und die dominikanische Version. In diesen drei Ländern werden bevorzugt schwarze Bohnen verwendet, aber im Grunde gehören Reis und Bohnen in ganz Lateinamerika zu den absoluten Grundnahrungsmitteln. Die Zubereitung variiert natürlich von Land zu Land, in der Karibik unterscheidet sie sich aber nicht allzu dramatisch. Besonders gern essen die Caribeños ihren Reis mit Bohnen mit gebratenen Bananen oder Kochbananen und Fleisch. Bemerkenswert dabei ist: Die Latinos lieben das Gericht abgöttisch, essen es ständig und vermissen es absonderlich, wenn sie allzu lange keinen Reis mit Bohnen zwischen die Zähne bekommen. In Costa Rica besagt die casado-Legende, dass es eben genau dieses Gericht ist, das einen Mann erwartet, wenn er heiratet – täglich und für den Rest seines Lebens.
Zwiebeln, Paprikas (und Speck) mit etwas Öl in einer Pfanne anbraten. Wenn sie glasig werden, Knoblauch und übrige Gewürze zugeben, kurz weiterbraten, anschließend Bohnen hinzugeben und alles mit Wasser aufgießen. So lange kochen lassen, bis die Bohnen fast ganz weich sind. Reis hinzugeben und so lange kochen, bis auch dieser gar ist.
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