Genießen & Erleben
27. November 2017
Bald ist es wieder so weit, die Weihnachtszeit beginnt. Ende November freuen sich alle auf die ersten Weihnachtsmärkte, vielerorts wird am 6. Dezember der Stiefel vor die Tür gestellt und am 24. wünscht sich das ganze Land ein frohes Fest. Doch wieso eigentlich? Was hat das Ganze mit der Türkei zu tun? Ist der Weihnachtsmann nur eine Erfindung von Coca Cola und wo wohnt der dicke Mann in Rot denn nun? Fragen über Fragen, auf die wir euch Antworten geben! Kommt mit auf eine spannende Entdeckungsreise rund um Weihnachten – und das im wörtlichen Sinne!
01
Jesus auf der Spur
Israel
Hand aufs Herz: Könnt ihr genau sagen, wieso wir Weihnachten feiern? Es gibt mehrere Gründe, darunter heidnische Lichterfeste, doch hauptsächlich begehen wir in der Heiligen Nacht am 24. Dezember den Geburtstag von Jesus Christus. Dass es eine entsprechende Person tatsächlich gab, gilt mittlerweile als sicher, denn auch mehrere, nicht christliche Quellen berichten von einem Jesus von Nazareth. Die Stadt im Norden Israels ist übrigens mit hoher Wahrscheinlichkeit der eigentliche Geburtsort eines der berühmtesten Männer in der Geschichte, und nicht ein heruntergekommener Stall in Bethlehem.
Nazareth könnt ihr auch heute noch besuchen, etwa auf einer Mietwagen Rundreise durch den Norden Israels. Aus Tel Aviv sind es rund zwei Autostunden bis Nazareth, daneben bieten sich auch die wunderschöne Hafenstadt Haifa, die Meeresgrotten von Rosh Hanikra sowie ein Abstecher zum malerischen See Genezareth an.
02
In geheiligten Wassern schwimmen
Jordanien
Bei Jordanien denken die meisten sofort an die Hauptstadt Amman, die Wüstenlandschaft Wadi Rum und die antike Felsenstadt Petra, deren Fassade direkt aus dem Fels gehauen wurde. Doch das Land im Nahen Osten war auch Schauplatz biblischer Ereignisse.
Nach seiner Jugend in Nazareth und Galiläa sucht Jesus laut Bibel im Alter von rund 30 Jahren Johannes den Täufer auf, der sich unweit der Stadt Jericho am Ufer des Jordan in der Provinz Peräa niedergelassen hatte.
Heute zeugt eine archäologische Ausgrabungsstätte von der kultischen Verehrung, die dieser Stelle daher einst zukam. Denn während Johannes Jesus einfach nur an den Ufern des Jordans untergetaucht haben soll, wurden in den Jahrhunderten danach mehrere große Taufbecken gemauert und sogar ein Kloster errichtet. All das kann heute in al-Maghtas besichtigt werden, das sich rund eine Autostunde westlich von Jordaniens Hauptstadt Amman befindet.
03
Im Herzen eines Weltreichs
Italien, Rom
Wer sich mit der Weihnachtsgeschichte befasst, kommt um Italien nicht herum. Genauer gesagt um Rom, denn dort residierte zu jener Zeit Kaiser Augustus, dessen Reich sich bis auf das heutige Israel erstreckte. Er ist auch der Grund, weshalb Josef sich mit seiner hochschwangeren Frau Maria überhaupt auf die Reise in seine Heimatstadt Nazareth begeben hat: Der Kaiser hatte eine Volkszählung im ganzen Römischen Reich angeordnet. Zusätzlich steht Rom als Sitz des Vatikans und Heimat des Papstes zu Weihnachten natürlich im Fokus der christlichen Welt. Doch die ewige Stadt ist rund um die Festtage generell in Feierstimmung und mit allerlei Lichterglanz eine Reise wert. Doch die Römer sind auch für die erste, unfreiwillige Reise des Jesus-Kindes verantwortlich. Als nämlich der damalige – von den Römern eingesetzte – König Herodes alle erstgeborenen Säuglinge im Land töten lassen wollte, setzen sich Maria und Josef samt Kind nach Ägypten ab.
04
Land der Zuflucht und der Weisen
Ägypten
Ägypten ist jedoch nicht nur durch die Flucht mit der Weihnachtsgeschichte verknüpft. Denn auch die Heiligen Drei Könige – die übrigens nach neusten Erkenntnissen eher Sternendeuter oder Gelehrte waren – sollen aus einem Gebiet gekommen sein, das im heutigen Ägypten liegt. Caspar, Melchior und Balthasar verließen also ihre Heimat an den traumhaften Stränden des Roten Meeres, um dem Kind in der Krippe Gold, Weihrauch und Myrrhe als Geschenke zu bringen. Die haben sie – im Gegensatz zu heute – sicher nicht einfach auf einem der vielen, orientalischen Basare gefunden, denn all diese Dinge waren damals unbeschreiblich teuer und wahrhaft königliche Gaben.
05
Vom Strand an der Ägäis zu deutschen Stiefeln
Türkei
Wenn der Lichterglanz sich in den Innenstädten breitmacht und die schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands ihre Tore öffnen, ist auch der Nikolaustag nicht mehr weit. Doch wer hätte gedacht, dass der freundliche Bischof, der heute den Kindern in Deutschland Süßigkeiten in die Stiefel steckt, in seiner realen Heimat an Traumstränden die Füße in den feinen Sand stecken konnte? Denn der oder besser die echten Nikoläuse lebten im 3. Jahrhundert in Myra, das heute als Demre bekannt ist und sich rund 100 Kilometer südwestlich der Urlaubshochburg Antalya befindet.
Die realen Vorbilder sind der Bischof von Myra sowie sein gleichnamiger Neffe, der Abt Nikolaus von Sion. Vom Onkel erbte der heutige Sankt Nikolaus sein Bischofsoutfit, dem Neffen verdankt er seine beispiellose Großzügigkeit. Denn der Abt hatte sein geerbtes Vermögen unter den Armen verteilt. Aus diesem Grund wurden ursprünglich auch am Nikolaustag die Geschenke verteilt. Erst durch die Reformation wurden der Bischof von Myra als Gabenbringer sowie der 6. Dezember als Tag der Bescherung abgelöst.
06
Das Christkind kommt aus Wittenberg …
Deutschland
Wie jetzt? Hieß es nicht eben noch, das Jesuskind aus der Weihnachtsgeschichte kam in Israel zur Welt? Ja, aber das Christkind, das in vielen Regionen Deutschlands die Geschenke bringt, trat seinen Siegeszug in der wunderschönen, sachsen-anhaltinischen Stadt Wittenberg an. Denn dort nagelte der Theologe Martin Luther 1517 seine 95 Thesen zur Erneuerung der Kirche an die Tür der Schlosskirche und leitete damit die Reformation ein, deren 500. Jubiläum im Jahr 2017 mit großem Rahmenprogramm in ganz Deutschland gefeiert wurde. Martin Luther lehnte die Anrufung und Verehrung der Heiligen ab, also auch die von Sankt Nikolaus. Als Gegenentwurf sollte das Christkind die Geschenke heimlich nachts in die Wohnungen der Kinder bringen.
07
... der Weihnachtsmann aus New York
USA
Und was ist mit dem Weihnachtsmann? Wo kommt er her und ist er wirklich eine reine Werbefigur? Holländische Auswanderer brachten das Sankt-Nikolaus-Fest in die USA, vor allem in den Raum um New York. Dort wurde über die Jahre aus dem christlichen Heiligen Sinterklaas der nicht mehr religiöse Santa Claus, den bereits 1931 Coca Cola für seine alljährliche Werbekampagne entdeckte. Erfunden hat ihn der Brause-Konzern jedoch nicht. Die Darstellung des weißbärtigen Mannes in roter Kluft geht auf eine Zeichnung des US-Grafikers Thomas Nast in der Zeitschrift „Harper's Weekly“ in der Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Die Art der Fortbewegung mit dem Rentierschlitten stammt hingegen aus der Kurzgeschichte „The Night before Christmas“ aus dem Jahr 1823. New York eignet sich übrigens perfekt für einen vorweihnachtlichen Städte- und Shopping Trip. Besonders sehenswert: Der riesige Weihnachtsbaum im Rockefeller Center oder ein tiefverschneiter Central Park!
08
Den Weihnachtsmann auf Arbeit besuchen
Finnland, Rovaniemi
Während Nikolaus also aus der Türkei und das Christkind aus Wittenberg stammt, wo lebt und arbeitet der Weihnachtsmann? Seine Werkstatt kann jeder ohne Weiteres besuchen, denn sie befindet sich freizugänglich im Norden Finnlands. Genauer gesagt in der Hauptstadt Finnisch-Lapplands Rovaniemi. Nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt, direkt am Polarkreis, stehen die Hütten des Werkstattdorfs des Weihnachtsmannes. Hier könnt ihr das ganze Jahr über Fotos mit dem Weihnachtsmann machen, den Weihnachtselfen bei der Arbeit zusehen und direkt im „Werksverkauf“ ein paar Geschenke shoppen. Doch auch drum herum ist Lappland eine Reise wert. Im Sommer könnt ihr die weiten Ebenen und Rentierherden auch um Mitternacht im Sonnenschein bewundern. Im Winter erwartet euch hingegen bei klarem Himmel das unbeschreibliche Funkeln des Polarlichts.
09
Bei Santa Claus Zuhaus
Grönland
Wer einen fliegenden Schlitten hat und in nur einer Nacht die ganze Welt bereisen kann, schreckt auch von knapp 3.000 Kilometern Arbeitsweg nicht zurück. Denn so weit entfernt liegt das Zuhause von Santa Claus und seiner Werkstadt in Finnland. Und obwohl sich der nette Mann mit dem Rauschbart alle Mühe gegeben hat, möglichst ungestört und fernab der Zivilisation ein Haus zu suchen, gibt es mittlerweile ziemlich genaue Wegbeschreibungen.
Im dänischen Kopenhagen besteigt ihr einen Flieger nach Kangerlussuaq in Grönland. Von dort geht es weiter mit dem Schiff nach Uummannaq. Dort wartet ein zweistündiger Fußweg auf euch, der im Winter durch tief verschneite Felder und im Sommer durch malerische Wollgraswiesen führt. Die kleine Hütte selbst steht auf einem Hügel direkt am Meer, mit ausreichend Platz für Schlitten und Rentiere. Böse Zungen behaupten übrigens, die ganze Hütte sei Mitte der 1990er nur als Kulisse für eine dänische Fernsehserie errichtet worden. Doch das ist sicher nur ein Märchen.
10
Ein Fest, zwei Inseln
Weihnachtsinsel, Australien, Kiribati
Ihr habt es lieber warm und liegt eher am Strand, statt durch winterliche Schneelandschaften zu stapfen? Dann könnt ihr trotzdem weihnachtlich Urlaub machen, und zwar auf den Weihnachtsinseln. Ja richtig, es gibt gleich zwei, die sich diesen Namen teilen. Die eine gehört zu Australien, liegt aber mit nur 350 Kilometern Entfernung deutlich näher an Indonesien. Wollt ihr auf die Weihnachtsinsel reisen, müsst ihr trotzdem ins mehr als 2.600 Kilometer entfernte Perth fliegen. Denn nur von dort starten Flugzeuge von Virgin Australia zu der abgelegenen Insel.
Die zweite Weihnachtsinsel heißt Kiritimati, befindet sich ein paar Tausend Kilometer weiter östlich und gehört zum Südseestaat Kiribati. Auch sie ist touristisch eher eine Unbekannte, nur Taucher, Angler und vereinzelte Kreuzfahrtschiffe kommen ab und zu hierher. Wer dennoch das exotische Paradies besuchen will, kann dies mit einem Urlaub auf Hawaii verbinden. Denn ab Honolulu fliegt Fiji Airways – allerdings nur sehr sporadisch – in etwas mehr als drei Stunden von Honolulu zum Flughafen Cassidy auf Kiritimati.
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