Frankreich: Senioren gelten nur mit Booster als Geimpfte

Frankreich erhöht den Druck auf seine älteren Einwohner, sich eine Corona-Booster-Impfung geben zu lassen. Ab Mitte Dezember wird Menschen ab 65 Jahren der Status eines vollständig Geimpften nur noch zuerkannt, wenn diese den Erhalt einer Booster-Dosis nachweisen können. Damit verknüpft ist auch der Corona-Pass, welcher in Frankreich unter anderem für den Besuch von Restaurants und die Nutzung überregionaler Verkehrsmittel benötigt wird.
Der Beschluss wurde am Abend des 9. November durch den französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Paris verkündet. Er rief angesichts steigender Inzidenzwerte im Land alle Mitbürger ab 50 Jahren dazu auf, sich ab Dezember eine Booster-Impfung geben zu lassen. Dann seien diese für jeden innerhalb dieser Altersspanne verfügbar.
 
Nur mit Booster vollständig geimpft
 
Ab dem 15. Dezember hat das Fehlen der Impfauffrischung für Senioren ab 65 dann auch ernste Auswirkungen: Ihnen wird der Status als vollständig Geimpfte nicht mehr zuerkannt, womit im öffentlichen Leben zahlreiche Einschränkungen einhergehen. In Frankreich dürfen unter anderem die Gastronomie, Kinos und Theater sowie Fernzüge und Flugzeuge auf Inlandsrouten nur mit einem Corona-Nachweis betreten werden. Dieser ist das Äquivalent zur deutschen 3G-Regelung. Wer nicht vollständig geimpft ist, benötigt ein Genesungszertifikat oder einen aktuellen Corona-Test.
 
Corona-Lage in Frankreich
 
Frankreichs Sieben-Tage-Inzidenz liegt mit Stand zum 10. November bei 91,5 und damit deutlich unter dem aktuell in Deutschland gemessenen Wert von 232,1. Dennoch bereitet die Entwicklung den Behörden Sorge, da die Infektionszahlen binnen einer Woche um 40 Prozent anstiegen. Mit den neuen Maßnahmen soll einer erneuten Pandemiewelle Einhalt geboten werden, die nach Aussage Macrons in Europa bereits begonnen habe.