Gut zu wissen
- Südkorea (aus Angst vor Datenspionage)
- Das Metropolitan Museum in New York City
- Die Disney-Vergnügungsparks
- Das Schloss Versailles
Was wäre der schönste Urlaub ohne die Flut an Erinnerungsbildern, mit deren Hilfe die Reise noch lange im Gedächtnis bleibt? Schließlich möchten ja auch die lieben Daheimgebliebenen Zeugen eurer Abenteuer werden und einen Eindruck davon bekommen, wie ihr die Ferien verbracht habt. Also Handy oder Kamera zücken und immer fröhlich drauflos fotografieren? Lieber nicht! In manchen Kulturen ist es nämlich nicht nur ein unhöflicher Fauxpas, bestimmte Motive ungefragt abzubilden, sondern sogar eine Straftat. Damit ihr euch nicht ungewollt danebenbenehmt und am Ende vielleicht die hübsche Aussicht nur noch durch schwedische Gardinen betrachten könnt, haben wir ein paar wertvolle Tipps zusammengetragen.
Beim Urlaub in Vietnam werdet ihr auf ein sehr offenes und freundliches, aber auch stolzes Volk treffen. Die berühmte asiatische Zurückhaltung macht es allerdings nicht immer leicht, das Gegenüber richtig zu verstehen. Nur weil euch eine Person anlächelt, wenn ihr die Kamera zückt, bedeutet das nicht automatisch ein Einverständnis zum Fotografiert werden – das Lächeln gehört im Umgang miteinander einfach dazu. Achtet daher auf weitere Gesten, die euch eine deutlichere Zustimmung oder Ablehnung signalisieren. Bei einem Wedeln mit der Hand ist zum Beispiel kein Foto erwünscht. Unbedingt vermeiden solltet ihr es, Menschen bei körperlichen Arbeiten abzulichten. Das damit verbundene – möglicherweise verschwitzte und verschmutzte – Erscheinungsbild gilt als beschämend und würde die fotografierte Person ihr Gesicht verlieren lassen.
Die äußerst gastfreundlichen Bewohner des vielseitigen Urlaubsziels Thailand werden eine Bitte um ein Foto nur selten abschlagen, dennoch solltet ihr Personen auch dort unbedingt zuvor fragen. Selbst buddhistische Mönche in ihren traditionellen Gewändern posieren auf Anfrage oftmals bereitwillig mit begeisterten Touristen. Weibliche Reisende sollten allerdings darauf achten, nicht etwa im Überschwang einem der Gläubigen die Hand auf die Schulter zu legen, denn den Mönchen ist jeglicher Körperkontakt mit Frauen strengstens verboten. Auch im Umgang mit religiösen Symbolen wie den allgegenwärtigen Buddha-Statuen ist Feingefühl gefragt. Wenn ihr euch einfach neben einen Buddha stellt und fotografieren lasst, ist das in aller Regel kein Problem, allerdings solltet ihr keinesfalls auf ihm herumklettern oder euch gar auf ihn draufsetzen. Auch scheinbar scherzhafte Posen wie Wangenküsschen werden als beleidigend empfunden und gehören daher zu den No-Gos. Außerdem solltet ihr euch beim Posieren nie vor die Statue stellen und ihr damit den Rücken zukehren.
Längst sind neben Stativen und Selfiesticks auch ferngesteuerte Drohnen im Alltag der Hobbyfotografen angekommen, die hoch oben aus der Luft noch einmal eine ganz neue Perspektive des Urlaubsortes festhalten. Allerdings bergen die kleinen Flugobjekte nicht nur viel Freude beim Filmen und Fotografieren, sondern aus Sicht vieler Behörden auch große Risiken für die Sicherheit des Landes. In Ägypten ist deshalb nicht nur die Nutzung, sondern sogar die Einfuhr von Drohnen ohne Sondergenehmigung (die kaum bis gar nicht erteilt wird) verboten. Es trotzdem zu versuchen und den kleinen Fotoflieger für ein paar Erinnerungen an die tollen Ausflüge im Gepäck zu verstecken, ist keine gute Idee: Je nach Lage des Falles drohen euch hohe Geldstrafen oder sogar bis zu sieben Jahre Haft, wenn ihr bei der Einreise erwischt werdet. In jedem Fall wird das technische Spielzeug erst einmal beschlagnahmt und ihr könnt nicht sicher sein, ob ihr es vor dem Heimflug wieder zurückbekommt.
Der europäische Stiefel strotzt nur so von herrlichen Fotomotiven an den malerischen Küsten, im idyllischen Inland, wie den traumhaften Abruzzen, und vor allem in den kulturreichen Städten. Allein in Rom könnt ihr eigentlich keinen Schritt tun, ohne nicht über eine erinnerungswürdige Aussicht zu stolpern. Wer zum Beispiel bei einem Wochenendtrip in die Ewige Stadt nicht nur besonders viel von dem tollen Panorama, sondern auch das eigene Konterfei mit aufs Bild bringen möchte, muss allerdings den eigenen Arm ordentlich ausstrecken – die Nutzung von Selfiesticks ist nämlich mancherorts verboten. So dürfen die beliebten Teleskopstangen nicht mit in das Kolosseum genommen werden und auch bei der Besichtigung der Vatikanischen Museen müssen die Fotohilfen draußen bleiben. Der Grund für die Verbote liegt zum einen in der Sicherheit der Kunstwerke, zum anderen in der Sorge um die Unversehrtheit der Besucher. Schließlich kann bei der Suche nach der perfekten Perspektive rasch einmal ein Hinterkopf oder eine antike Vase in den Radius des Selfiesticks geraten.
Wohl kaum ein Besucher wird die weltberühmte Stadt der Liebe wieder verlassen, ohne mindestens einen Schnappschuss des Pariser Wahrzeichens auf der Speicherkarte zu sichern. Der Eiffelturm am Ufer der Seine ist Protagonist oder Requisit unzähliger Urlaubsbilder und verrät jedem Betrachter sofort, in welcher Metropole Frankreichs der Fotograf unterwegs war. Besonders schön anzusehen ist das Bauwerk bei Nacht, wenn es in einem goldenen Licht erstrahlt. Doch wusstet ihr, dass ihr den Eiffelturm ausgerechnet dann nicht fotografieren dürft? Zwar ist sein Erbauer Gustave Eiffel schon seit über 95 Jahren tot und das Urheberrecht damit erloschen, die aufwändige Lichtinstallation stammt jedoch von dem Künstler Pierre Bideau. Da dieser noch sehr lebendig ist, dürfen Fotos des beleuchteten Turms nicht ohne Genehmigung aufgenommen werden. Allerdings toleriert die Betreibergesellschaft SETE private Aufnahmen ohne kommerzielle Nutzung, wenn ihr sie mit dem Copyright „© Tour Eiffel – illuminations Pierre Bideau“ verseht.
„Ooooooch, ist das niedlich!“ – über dieses Kompliment zu ihrem schlafenden Baby freut sich wohl jede Mutter der Welt, auch auf den Philippinen. Entzückt bestaunt werden dürfen die Kleinen dort durchaus, aber bitte zückt bloß nicht den Fotoapparat! Im verbreiteten Volksglauben existiert nämlich die Angst, dass die Kamera die Seele des schlafenden Kindes stehlen könnte. Auch schwangere Frauen sollten keinesfalls ungefragt auf euren Urlaubsfotos landen, laut einem alten philippinischen Aberglauben könnte das Ungeborene sonst sterben. Derlei Befürchtungen werden euch auf dem Land wahrscheinlich gehäufter begegnen als in den moderneren Großstädten, dennoch ist es empfehlenswert, aus Rücksicht auf die Traditionen überall Vorsicht walten zu lassen. Auch hier gilt: Lieber zunächst freundlich um Erlaubnis bitten, als einfach ungefragt drauflos zu fotografieren.
Indien verlockt schon allein durch seine opulente Farbenpracht zu einem Meer an Erinnerungsfotos, doch auch dort gibt es den einen oder anderen Stolperstein zu umschiffen. So dürfen beispielsweise manche archäologischen Sehenswürdigkeiten nicht ohne behördliche Genehmigung fotografiert werden. Erhältlich sind diese bei einer eigenen Abteilung des Kulturministeriums. Zudem erheben einige Nationalparks eine Gebühr für Fotoaufnahmen, die sich aber besonders dort lohnt, wo die Chance einer Sichtung der berühmten indischen Tiger besteht. Von den rund 100 Parks, die zusammen etwa 40.000 Quadratkilometer Fläche umfassen, sind beispielsweise der Pench Nationalpark, der Kanha Nationalpark und der Bandhavgarh Nationalpark für ihre wildlebenden Bengalischen Tiger bekannt. Der Kanha Nationalpark inspirierte übrigens Rudyard Kipling zum Verfassen seines berühmten Werkes „Das Dschungelbuch“!
Das südamerikanische Land hat landschaftlich und kulturell eine riesige Vielfalt zu bieten, deren Schönheit Urlauber natürlich auch gern auf Erinnerungsbildern festhalten möchten. Während weder der tropische Regenwald noch die schneebedeckten Berggipfel der Anden etwas dagegen haben dürften, der Star eurer Schnappschüsse zu sein, gilt dies nicht immer für die Einwohner Boliviens. Noch immer leben viele indigene Bevölkerungsgruppen in dem Staat, die besonders in ländlichen Gebieten ihre ursprüngliche Kultur und Gebräuche pflegen. In manchen Stämmen fürchten besonders die Frauen, dass eine Fotografie ihrer Seele Schaden zufügt, weshalb Besucher stets rücksichtsvoll mit der Kamera umgehen sollten.
Wer den arabischen Kulturkreis besucht, sollte sich generell zuvor mit den dortigen Gepflogenheiten beschäftigen, die sich von den europäischen teils sehr unterscheiden. Das Fotografieren bildet da keine Ausnahme: Privateigentum und ganz besonders Personen dürfen nämlich nicht mit aufs Bild. Der Grund dafür liegt in der strengen Auslegung des Islam, die jegliche Abbildung von Lebewesen als Sünde betrachtet. Privateigentum können übrigens auch Gebäude sein, wie zum Beispiel ein königlicher Palast. Immerhin öffentliche Plätze wie Einkaufszentren und berühmte Bauwerke dürfen ohne extra Erlaubnis fotografiert werden, sofern dies keine Hinweisschilder untersagen. Aber auch diese Freiheit haben Touristen in Saudi-Arabien erst seit 2006, zuvor waren in dem konservativen Königreich Schnappschüsse in der Öffentlichkeit generell verboten.
Während auch hierzulande das Fotografieren fremder Kinder als äußerst unhöflich empfunden wird, ist es in Guatemala aus einem sehr ernsten Grund tunlichst zu unterlassen. In dem zentralamerikanischen Staat ist nämlich mancherorts die Gefahr von Kindesentführungen, mit denen Lösegeld von den Eltern erpresst werden soll, sehr groß. Dementsprechend vorsichtig sind die Familien und können sehr ungehalten reagieren, wenn ihr Nachwuchs ungefragt Motiv eines Touristenfotos wird. Richtet eure Kamera lieber auf eines der zahlreichen Highlights der guatemaltekischen Natur, beispielsweise auf einen aktiven Vulkan. Derer hat das Land nämlich gleich mehrere zu bieten und einige können sogar bei einer faszinierenden Wanderung bestiegen werden.
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