Weihnachtsessen-Emotion

So wird in anderen Ländern an Weihnachten gegessen

Kartoffelsalat mit Wiener Würstchen an Heiligabend; am nächsten Tag stehen Wild, Braten, Klöße und Rotkohl in Mengen auf dem Tisch, von denen mehrere Großfamilien satt werden würden. Und nur wenig später locken Plätzchen, Christstollen und anderes Gebäck den vom Essen ermatteten Körper zurück an die Festtagstafel… Ihr kennt es – das große Futtern an Weihnachten. Dann beruhigt es euch vielleicht, dass nicht nur in Deutschland zum Fest der Liebe deftig geschlemmt wird. In anderen Ländern kommen derweil allerhand Kuriositäten auf den Tisch.

01

Süße Sünden

Spanien

Turrón

In Spanien steht das Weihnachtsfest ganz im Zeichen der Naschkatze. Zunächst kommt die ganze Familie zusammen und verspeist Tapas, Fleisch und – traditionell am Heiligen Abend, der Noche Buena – Meeresfrüchte. Auf eines freuen sich die Spanier jedoch besonders: Den Abschluss des Weihnachtsmenüs bilden zuckersüße Köstlichkeiten wie Buñuelos, die den deutschen Kräppelchen stark ähneln, oder das berühmte weiße Nougatkonfekt Turrón.


Rezept

Turrón 

300 g
10
100 g
80 g
250 g
2
½ TL
1 TL

Mandeln
große, eckige Oblaten
Honig
Glukosesirup
Zucker
sehr frische Eiweiße (Gr. S)
Zimtpulver
Vanillearoma

  1. Mandeln mit kochendem Wasser überbrühen und häuten. In einer Pfanne ohne Fettzugabe (alternativ im Ofen bei 200°C) rösten und abkühlen lassen. Ein Backblech dicht an dicht mit den Oblaten auslegen.
  2. Honig, Glukose und Zucker mit 100 ml Wasser in einem Topf verrühren und aufkochen. Offen bei mittlerer Hitze einkochen und auf 125 Grad Celsius erhitzen.
  3. Eiweiße in einer Schüssel sehr steif schlagen, Zimt und Vanillearoma untermischen. Die heiße Honigmasse portionsweise unter ständigem, langsamem Rühren in den Eischnee einlaufen lassen. Die Masse dann 25 Minuten bei höchster Stufe aufschlagen und dabei abkühlen lassen. Zum Schluss die gerösteten Mandeln unterarbeiten.
  4. Die Turrónmasse mit zwei Esslöffeln auf den Oblaten verteilen. Mit einer Schicht aus Oblaten abdecken, dabei etwas andrücken. Ein Blech darauflegen, dieses beschweren und das Turrón über Nacht abkühlen und fest werden lassen. Am nächsten Tag in 3 x 5 cm große Stücke schneiden und servieren.
02

Rentier, Fisch und Papageientaucher

Island

laufabrauð

Die Isländer genießen ihr Weihnachtsessen gern in Form eines üppigen Buffets. Auch scheinen die Öfen im hohen Norden zur Weihnachtszeit kaum stillzustehen, Plätzchen und Kuchen gibt es im Überfluss. Eine kulinarische Besonderheit in Island ist laufabrauð – das sogenannte Laubbrot, für das filigrane Muster in hauchdünne Fladen geschnitzt werden. Anschließend wird das Kunstwerk frittiert. Das beliebteste Weihnachtsessen in Island ist geräuchertes Lamm („hangikjöt“). Aber auch Rentierpastete, Alpenschneehuhn, Hering oder sogar geräucherter Papageientaucher stehen auf dem Menü.

03

Brot und Kuchen

Italien

Italien+Panettone+Kuchen+Gebäck

Auch die Italiener sind wahre Süßmäuler. Am Heiligen Abend kommt traditionsgemäß kein Fleisch auf den Tisch. Stattdessen gibt es Antipasti, Fisch und Gemüse. Ihr wichtigstes Weihnachtsmahl nehmen die Italiener zum Mittag des 25. Dezembers ein, nachdem die Kinder ihre Geschenke am Morgen auspacken durften. Dann werden Pasta, Suppen, Fleischgerichte und allerlei Leckereien aufgetischt, bevor die Naschkatzen endlich bei Panettone und Struffoli auf ihre Kosten kommen. Struffoli sind das italienische Pendant der Buñuelos oder deutschen Kräppelchen. Der aus Mailand stammende Weihnachtskuchen Panettone hingegen hat inzwischen internationale Bekanntheit erlangt.


Rezept

Panettone 

250 ml
1
1
2
100 g
500 g
100 g 
1 Prise
20 g
20 g
80 g

Milch
Würfel Hefe (42 g)
Ei (Gr. M)
Eigelb (Gr. M)
Zucker
Mehl
Butter
Salz
Orangeat
Zitronat
Rosinen


Mehl für die Arbeitsfläche
Butter für die Form und zum Bestreichen

  1. 7 EL Milch leicht erwärmen, die Hefe hineinbröseln und auflösen lassen. Ei, Eigelb, 1 TL Zucker und 1 EL Mehl unterrühren. Die Hefemischung abgedeckt für rund 15 Minuten gehen lassen. Währenddessen Butter zerlassen und etwas abkühlen lassen, die restliche Milch leicht erwärmen. 
  2. In einer Schüssel restliches Mehl, Zucker und Salz mischen. In der Mitte eine Mulde formen und die Hefemischung hineingeben. Die flüssige Butter dazugeben und Orangeat, Zitronat und die Rosinen darauf verteilen. Restliche Milch hinzugeben. Alles mit den Knethaken des Handrührgeräts vermischen, anschließend mit den Händen kneten. Nach Bedarf Mehl oder Milch unterkneten, bis ein homogener Teig entsteht. Mit einem feuchten Küchentuch abgedeckt an einem warmen Ort für etwa eine Stunde gehen lassen.
  3. Eine Panettone- oder Souffléform einfetten und für den Rand Backpapier zurechtschneiden. Die Form damit so auskleiden, dass das Backpapier oben etwas übersteht. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche gut durchkneten, zu einer Kugel formen und in die Form legen. Abgedeckt weitere 45 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
  4. Backofen auf 190 Grad vorheizen und die Butter zum Bestreichen zerlassen. Den Teig an der Oberfläche kreuzweise einschneiden und mit der Butter bestreichen. Auf mittlerer Schiene rund 40 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen, etwa 20 Minuten in der Form abkühlen lassen. Auf ein Kuchengitter stürzen, direkt wieder umdrehen und vollständig abkühlen lassen. Das Backpapier abziehen.
04

Spanferkel zu Weihnachten?

Philippinen

Philippinen+Lechon+Essen+Spanferkel

Auf dem tropischen Archipel der Philippinen, dessen Bewohner größtenteils christlich sind, ist die Noche Buena das wichtigste Weihnachtsessen. Am späten Heiligabend kommt hier eine Speise auf den Tisch, die man eher auf einem deutschen Kleinstadt-Volksfest erwarten würde: Spanferkel. Zum Lechon dazu gibt es Queso de bola (Edamer-Käse) und verschiedene Nudelgerichte wie Spaghetti in süßlicher Tomatensauce. Zum Dessert werden Früchte mit Kondensmilch oder Kokosnusscreme gereicht.


Übrigens
Zur philippinischen Weihnachtszeit kommt ihr um ein Getränk nicht herum: heiße Schokolade, auf Philippinisch schlicht „tsokolate“.
05

Koptische Weihnacht

Ägypten

Ägypten+Salabia+Backwaren

Zwar sind nur zehn bis 15 Prozent der Ägypter Christen, doch natürlich zelebrieren auch diese sogenannten Kopten das Fest der Geburt Jesu. Das geschieht in dem nordafrikanischen Land erst am 7. Januar, dem 29. Tag des koptischen Kalenders. Traditionell gibt es dann Bouri, gebratene Meeräsche, mit Kreuzen verzierte Kekse namens Kahk el Eid sowie Salabia. Hier zeigt sich, dass auch die Ägypter eine individuelle Variante der Kräppelchen haben: Salabia sind kleine, frittierte Pfannkuchenbällchen, die es warm zum Frühstück gibt.


Rezept

Salabia 

500 g
125 ml
½ Pck.
2 Prisen
1 Prise
1 l

Mehl
Wasser lauwarm
Trockenhefe
Zucker
Salz
neutrales Planzenöl zum Frittieren


Puderzucker, Honig, Sirup, Agavendicksaft nach Belieben

  1. Mehl, Wasser, Zucker, Salz und Hefe mit einer Gabel verrühren, bis ein klumpenfreier, dickflüssiger Teig entsteht (wie flüssiger Pfannkuchenteig). Teig für eine halbe Stunde ruhen lassen, bis er an der Oberfläche Bläschen wirft. 
  2. Öl in einem Topf stark erhitzen. Mit einem Teelöffel portionsweise Teig in das Öl gleiten lassen, dabei die Teigbällchen häufig wenden, bis sie rundum goldbraun sind. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
  3. Salabia reicht man mit einem Sirup oder Honig zum Dippen. Hierfür kann nach Belieben Honig, Zuckersirup oder Agavendicksaft verwendet werden.
06

Der Weihnachtsschinken

Finnland

Finnland+Schinken+Essen

Während wir Deutschen an Heiligabend Würstchen mit Kartoffelsalat lieben, greift man in Finnland eher zum Schinken. Hier darf der Joulukinkku am Weihnachtsabend nicht fehlen. Der gepökelte Schweineschinken wird klassischerweise mit einem Kartoffelgratin serviert. Dazu gibt es ein von innen wärmendes Getränk, das neben dem Glühwein auch immer häufiger auf den schönsten Weihnachtsmärkten Deutschlands zu finden ist: die finnische Variante Glögi.

07

Weihnachtsdinner am Strand

Costa Rica

Costa_Rica+Tamales+Bananenblatt

Zwar kommen keine Klöße und Bratensauce auf den Tisch, aber auch im exotischen Costa Rica hat das Weihnachtsfest Tradition. Auch hier gibt es typische Weihnachtskuchen. Der Klassiker in dem lateinamerikanischen Land sind jedoch Tamales. Die Maisteigtaschen sind meist mit Schweinefleisch oder Gemüse gefüllt und in ein Bananenblatt gewickelt.


Rezept

Tamales 

1 kg
½ Tasse
1 Tasse
1 TL
1
1 TL
4

Mais, gepellt
Fleischbrühe
Schweineschmalz
Chilipulver
große Zwiebel, gewürfelt
Knoblauch, gepresst
Bananenblätter

 

Salz
Pfeffer

  1. Maiskerne mahlen (beispielsweise im Mixer). In einer Pfanne das Schweineschmalz erhitzen, Knoblauch und Zwiebeln mit dem Chili zugeben. Dann die Maismasse einrühren, mit Fleischbrühe aufgießen und etwas einkochen lassen, bis eine recht feste Masse entsteht. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. 
  2. Die Bananenblätter kurz in heißes Wasser legen. Dann herausnehmen und jeweils ein Viertel der Masse auf ein Blatt geben. Bananenblätter rundum gut einschlagen und alles mit einem Band verschnüren, so dass die Masse gut verpackt und vor dem Eindringen des Kochwassers geschützt ist.
  3. In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen und darin die Tamales gut 30 Minuten köcheln lassen. Aus den Bananenblättern nehmen und servieren.

Tipp: In die Maismasse lassen sich nach Belieben verschiedene Zutaten einarbeiten. Geeignet sind beispielsweise eine Olive sowie eine kleine Menge gekochtes oder gebratenes Schweine- beziehungsweise Geflügelfleisch. Auch ein Stück Ei, ein Stückchen Knoblauch oder eine Erdnuss machen sich gut in den Tamales.

08

Stockfisch

Portugal

Bacalhau

Hierzulande gehört Fisch nicht zu den traditionellen Weihnachtsgerichten. In Portugal hingegen wird das Fest der Liebe nicht ohne Bacalhau gefeiert. Stockfisch ist bei den Portugiesen ein Muss. Dazu werden meist Kohl und Kartoffeln gereicht. Bei einem üppigen Weihnachtsschmaus kommt die ganze Familie zusammen und genießt zum Nachtisch schließlich Bolo Rei, den Königskuchen. Dieser symbolisiert die Geschenke der Heiligen Drei Könige: Die Kruste steht für das Gold, die Nüsse und kandierten Früchte für die Myrrhe und das Aroma für den Weihrauch. In dem Kuchen wird eine Bohne versteckt, wer sie findet, muss den Bolo Rei für das nächste Jahr bezahlen.

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Wer schreibt hier?

Lisa Volkmann_Quadrat
Lisa Volkmann

Gletscherklettern in Alaska, Dschungelspaziergang in Peru, Roadtrip durch Deutschland oder auch mal süßes Nichtstun an so ziemlich jedem Ozean: Ich durfte bereits viele spannende Orte dieser Welt entdecken. Als Online-Redakteurin im Reisebereich von CHECK24 kann ich mein Hobby zum Beruf machen. Meine Blogartikel, Reisevorschläge und News rund ums Reisen stecken voller Begeisterung für ferne Länder und Kulturen. Diese Leidenschaft möchte ich weitergeben und zum Reisen und Entdecken inspirieren.

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