Ahrtal: Wander- und Rotweinurlaub wieder möglich

Urlaub im Ahrtal ist wieder möglich und erwünscht. Gastronomie und Winzervereinigungen haben sich nach dem Hochwasser 2021 erholt und sich auf den Sommer 2023 vorbereitet. In den Städten und Ortschaften gibt es zwar noch Baustellen, aber die touristischen Highlights liegen ohnehin eher auf den Wanderwegen und beim Weintrinken. Beides hat das Hochwasser nahezu unbeschadet überstanden.
Manche Reisende haben die Befürchtung, als „Katastrophentourist“ oder „Katastrophentouristin“ zu gelten. Diese Angst sei unbegründet, so SWR1-Reporter Johannes Baumert. Er hat mit den Menschen im Ahrtal gesprochen und stellt fest: „Ja, die Leute wollen, dass wieder Touristen ins Ahrtal kommen“. Denn mit den Urlauberinnen und Urlaubern kommt nicht nur Geld direkt dorthin, wo es gebraucht wird. Sie bringen auch den Alltag zurück in die Region. Wenn der Wein fließt, das Essen schmeckt und die Menschen lachen, ist alles wieder im Lot.
 
Urlaub im Ahrtal
 
Das Ahrtal beziehungsweise der Fluss Ahr erstreckt sich von Blankenheim in östlicher Richtung nach Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Danach fließt der Fluss in die Verbandsgemeinde Altenahr, wo das Ahrtal im touristischen Sinne beginnt. Über Bad Neuenahr-Ahrweiler, Remagen und Sinzig mündet die Ahr schließlich in den Rhein. Besonders beliebt sind der Ahrsteig und der Rotweinwanderweg. Der 108 Kilometer lange Ahrsteig führt vorbei an pittoresken Felslandschaften, am Fluss entlang und durch malerische Ortschaften. Beim Rotweinwanderweg ist der Name Programm. Er führt durch das größte zusammenhängende Rotweingebiet Deutschlands an der Ahr. Unterwegs laden Winzerinnen und Winzer zum Probieren ein.
 
Rustikal, aber funktional
 
Dass im Ahrtal alles rund läuft, sollten Urlauberinnen und Urlauber nicht erwarten. So ist die Parksituation schwierig, weil die Baumaschinen viel Platz beanspruchen. Auch die Hotels sind durch die Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter zu Teilen ausgebucht. Gastronomie und Tourismus müssen sich daher mit kreativen Ideen behelfen. Weinproben finden zum Beispiel in der Scheune oder auf dem Hof statt, was dem Genuss etwas Rustikales verleiht. Bei sogenannten Flut-Führungen in Altenahr und Ahrweiler können Interessierte mehr über den Wiederaufbau erfahren.