Brasilien hebt den nationalen Gesundheitsnotstand zum 22. Mai auf. Gesundheitsminister Marcelo Queiroga unterzeichnete Ende April ein entsprechendes Dekret, welches die Ausnahmesituation auf nationaler Ebene beendet. Die einzelnen brasilianischen Bundesstaaten dürfen ihre Maßnahmen jedoch zu einem Großteil individuell regeln.
Brasilien hebt zum 22. Mai den nationalen Gesundheitsnotstand auf.
Mit dem Ende des Notstandes von nationaler Tragweite erwartet der Gesundheitsminister, dass auch die einzelnen Länder und Kommunen Einschränkungen wie die Maskenpflicht aufheben werden. Er erachtet sie als nicht mehr sinnvoll, ebenso wie die Pflicht zum Vorzeigen eines Impfpasses für das Betreten öffentlicher Innenräume. Mit dem Hinweis auf die Corona-Impfquote von 74 Prozent in Brasilien sei eine solche Maßnahme nicht länger notwendig. Derzeit zeigt sich Brasilien bezüglich der Corona-Beschränkungen noch als Flickenteppich: Nach Informationen des internationalen Nachrichtenportals Garda gilt in den meisten Bundesstaaten des südamerikanischen Landes keine Maskenpflicht im Freien mehr, in einigen wie beispielsweise Sao Paolo muss der Schutz auch in Innenräumen nicht mehr angelegt werden. In Rio de Janeiro ist seit kurzem kein Impf- oder Testnachweis mehr nötig, um bestimmte Geschäfte und Großveranstaltungen zu besuchen. Für Reisende ist es deshalb ratsam, sich vor einem Aufenthalt in Brasilien über die konkreten Vorgaben ihrer Zielregion zu informieren.
Einreise nach Brasilien
Um als Tourist oder Touristin nach Brasilien einreisen zu dürfen, muss nach aktuellem Stand ab einem Alter von zwölf Jahren eine vollständige Corona-Impfung nachgewiesen werden. Das Auswärtige Amt weist darauf hin, dass ein nur in Form eines QR-Codes erbrachter Impfnachweis nicht akzeptiert wird, vielmehr müssen aus dem Zertifikat der vollständige Name der oder des Reisenden, der Name des verwendeten Impfstoffes, dessen Chargennummer sowie die Daten der Impfungen hervorgehen. Ohne bestehenden Impfschutz dürfen nur Personen mit brasilianischer Staatsbürgerschaft oder ständigem Wohnsitz im Land, Kinder unter zwölf Jahren sowie Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, einreisen.
Brasilien will Coronavirus weiterhin überwachen
Das Ende des Gesundheitsnotstandes in Brasilien bedeutet jedoch nicht, dass die Regierungsbehörden das Coronavirus künftig als endemisch betrachten. Zwar wird das bisher für die Bekämpfung zuständige Sekretariat aufgelöst, künftig soll jedoch ein allgemeines Koordinationsbüro für Atemwegsviren weitere Überwachungsarbeit leisten. Auch die Meldepflicht von auftretenden Fällen wird aufrechterhalten, ebenso die Zuwendung besonderer Mittel, um die gesundheitliche Versorgung und benötigte Intensivbetten zu gewährleisten. Bezüglich künftiger Impfkampagnen wollte Gesundheitsminister Queiroga allerdings keine Mutmaßungen anstellen. Mit welchen Impfstoffen und welche Zielgruppen in der Zukunft gegen das Coronavirus und dessen Varianten immunisiert werden sollen, müsse die Wissenschaft beantworten.