Bund-Länder-Gipfel: Kontaktbeschränkungen für Geimpfte beschlossen

Auf dem Corona-Gipfel am 21. Dezember haben sich Bund und Länder auf verschärfte Schutzmaßnahmen vor der hochinfektiösen Omikron-Variante des Coronavirus geeinigt. Diese umfassen unter anderem Kontaktbeschränkungen, welche auch für Geimpfte und Genesene gelten sollen. Die neuen Beschränkungen sollen spätestens am 28. Dezember in Kraft treten. Über weitergehende Maßnahmen wird im Januar beraten.
Die Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene sehen vor, dass bei privaten Treffen spätestens ab dem 28. Dezember nur noch höchstens zehn Personen, Kinder unter 14 Jahren ausgenommen, erlaubt sind. Sobald an privaten Zusammenkünften eine ungeimpfte Person teilnimmt, müssen die Kontakte auf einen Haushalt sowie maximal zwei Personen aus einem weiteren Haushalt reduziert werden. Dass die verschärften Maßnahmen nicht ab sofort in Kraft treten, begründete Bundeskanzler Olaf Scholz damit, dass sich Weihnachten und Ostern bisher nicht als Pandemietreiber gezeigt hätten. In den neuen Beschlüssen wurde auch ein Verbot von Zuschauerinnen und Zuschauern bei Großveranstaltungen festgeschrieben. Ferner sind Tanzveranstaltungen ab dem 28. Dezember verboten, weshalb Diskotheken und Clubs ihre Türen vorerst schließen müssen.

2G-Regelung in der Gastronomie

Die Gastronomie sowie kulturelle Einrichtungen dürfen nach wie vor nur von Geimpften und Genesenen besucht werden, optional haben Betreiberinnen und Betreiber die Möglichkeit, einen zusätzlichen Negativtest zu verlangen. Geimpft werden soll auch über die Weihnachtsfeiertage, laut Scholz werde das Ziel von 30 Millionen Auffrischungsimpfungen bis Ende Dezember erreicht. Im Januar sind weitere 30 Millionen Booster geplant. Zudem warnte der Bundeskanzler vor einem erneuten Anstieg der Infektionszahlen aufgrund der Omikron-Variante und einer damit einhergehenden fünften Welle. Erst durch eine Auffrischungsimpfung bestünde ein Schutz vor Omikron. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sagte gegenüber den Tagesthemen, dass die aktuellen Beschlüsse wirksam seien und ein harter Lockdown derzeit nicht diskutiert würde. Dennoch gebe es bei einer entsprechenden Entwicklung der Fallzahlen „keine rote Linie“, so Lauterbach.

Einige Bundesländer verschärfen früher

Einige Bundesländer zeigten sich mit den Ergebnissen der Bund-Länder-Runde unzufrieden. Sachsen und Baden-Württemberg gaben beispielsweise an, dass sie die Maßnahmen nicht für ausreichend halten würden. Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg verkündeten darüber hinaus, bereits am 24. Dezember schärfere Infektionsschutzmaßnahmen in Kraft treten zu lassen. Die nächste Ministerpräsidentenkonferenz ist für den 7. Januar 2022 geplant, auf dieser soll dann auch über mögliche Verschärfungen der Maßnahmen diskutiert werden. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland liegt am 22. Dezember laut Robert Koch-Institut bei 289, damit sinkt der Wert weiterhin kontinuierlich ab. Expertinnen und Experten fürchten in Folge der Omikron-Variante jedoch in Kürze eine Trendumkehr.