Französisch-Polynesien will Touristenzahl begrenzen

Die Inselparadiese Bora-Bora, Tahiti und Moorea könnten bald schwieriger zu erreichen sein. Der Staat Französisch-Polynesien im Pazifischen Ozean plant, eine Obergrenze für die Anzahl an Touristen und Touristinnen einzuführen, welche pro Jahr die Landesgrenze überqueren dürfen. Nur noch rund 280.000 ausländische Gäste sollen jährlich willkommen sein, um einen nachhaltigen Tourismus zu garantieren.
Noch handelt es sich lediglich um einen Vorschlag, den das Fremdenverkehrsamt des Inselstaats vorgelegt hat. Bis zum Jahr 2027 soll demnach der Aktionsplan Fāri'ira'a Manihini umgesetzt werden, um den für die Wirtschaft des Landes wichtigen Tourismus mit dem Bestreben nach Nachhaltigkeit und Lebensqualität der Einheimischen zu vereinen. Im Zuge dessen ist jedoch nicht nur eine Deckelung der Besucherzahl geplant, sondern auch eine Diversifizierung: Durch integrativen Tourismus sollen Gäste aus allen Teilen der Welt angezogen werden.
 
Furcht vor Overtourism
 
Noch gelten Bora-Bora, Tahiti und ihre Schwesterinseln eher nicht als überlaufenes Reiseziel. Durch ihre Abgeschiedenheit sind die Archipele und Atolle nur durch teure Flugreisen zu erreichen, vor Ort dominieren exklusive und entsprechend hochpreisige Resorts den Fremdenverkehr. Dennoch scheinen die Behörden langfristig planen und jeglicher negativen Entwicklung vorbeugen zu wollen. Im Vor-Coronajahr 2019 verzeichnete der Inselstaat rund 300.000 Ankünfte, was rund einem Gast pro Einwohner beziehungsweise Einwohnerin entspricht. Diese Zahl soll auch künftig nicht überschritten werden. Ob jedoch auch Staatsangehörige Frankreichs unter die Regelung fallen, ist bislang noch nicht klar. Französisch-Polynesien ist ein französisches Überseegebiet.
 
Einreise nach Französisch-Polynesien
 
Frankreich hat zum 1. August 2022 den coronabedingten Gesundheitsnotstand aufgehoben und damit auch jegliche dazugehörigen Einreiseregeln abgeschafft. Für Französisch-Polynesien gilt demzufolge ebenfalls, dass sowohl geimpfte als auch ungeimpfte Einreisende keinerlei Corona-Nachweise mehr vorlegen oder entsprechende Gesundheitsformulare ausfüllen müssen. Deutsche Staatsbürger und Staatsbürgerinnen benötigen für touristische Reisezwecke nur einen Reisepass, der noch mindestens sechs Monate über den Aufenthaltszeitraum hinaus gültig ist. Bei der Einreise wird gegen die Vorlage eines Rück- oder Weiterflugtickets kostenlos ein Besuchsvisum mit einer Gültigkeit von drei Monaten ausgestellt.