Geimpftenstatus: Booster-Impfung ab Herbst notwendig

Ab Oktober gelten in Deutschland nur noch geboosterte Personen als vollständig geimpft, eine abgeschlossene Grundimmunisierung reicht dafür dann nicht mehr aus. Auch für Reiserückkehrerinnen und Reiserückkehrer könnte die Regelung im Herbst wieder relevant werden. Zudem laufen die ersten EU-Zertifikate von dreifach Geimpften aus, der Impfstatus erlischt dadurch jedoch nicht.
Zwar gelten in Deutschland momentan keine Nachweispflichten, doch angesichts des mittlerweile dominanten Omikron-Subtyps BA.5 rechnet das Bundesgesundheitsministerium im Herbst mit einer weiteren schweren Corona-Welle. Diese könnte dann auch wieder mit Infektionsschutzmaßnahmen und Zugangsbeschränkungen einhergehen. Ab dem 1. Oktober ist laut der dann in Kraft tretenden Änderung des Infektionsschutzgesetzes eine Booster-Dosis von einem in der EU zugelassenen Vakzin zwingend notwendig, um als vollständig geimpft zu gelten. Die dritte Impfung sollte dabei frühestens drei Monate nach der zweiten Dosis verabreicht werden. Wer sich bereits mit COVID-19 infiziert hat und dies nachweisen kann, benötigt anstatt einer Impfung ab diesem Datum eine zweite. Die neue Regelung könnte auch für Reiserückkehrerinnen und Reiserückkehrer relevant werden, sollte wieder eine Nachweispflicht bei der Einreise nach Deutschland eingeführt werden.
 
Impfstatus erlischt nicht mit Ablauf des EU-Zertifikats
 
Mittlerweile laufen auch die ersten EU-Impfzertifikate von Geboosterten aus, die Corona-Warn-App sowie die CovPass-App informieren Betroffene 28 Tage vor dem Ablauf des Zertifikats. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Zertifikate nur aus technischen Gründen nach 365 Tagen ablaufen, der Impfstatus ist davon nicht betroffen. Eine Booster-Dosis ist nach wie vor unbegrenzt gültig, weshalb das aktuelle Impfzertifikat vor dem Ablauf über die Apps einfach erneuert werden kann. Bei doppelt immunisierten Personen erlischt der Impfschutz weiterhin 270 Tage nach Erhalt der zweiten Dosis, so sehen es auch die Regelungen für Reisen innerhalb der Europäischen Union vor.
 
Corona-Lage in Deutschland
 
Dem Robert Koch-Institut wurden zuletzt 160.691 Neuinfektionen mit COVID-19 gemeldet, wobei Expertinnen und Experten von einer deutlich höheren Dunkelziffer an Erkrankten ausgehen, da nicht alle Infektionen durch einen PCR-Test bestätigt werden. Jedoch werden von den Gesundheitsämtern nur positive PCR-Tests in den Statistiken erfasst. Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde am 19. Juli mit 744,2 angegeben. Für den Herbst entwickeln Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Justizminister Marco Buschmann derzeit ein Konzept zur Eindämmung der erwarteten Infektionswelle. Das momentan gültige Infektionsschutzgesetz läuft am 23. September aus und die Länder benötigen auch darüber hinaus eine Rechtsgrundlage vom Bund, um Schutzmaßnahmen einführen zu können.