Griechenland: Landesweiter Generalstreik nach Zugunglück

In Griechenland wird der landesweite Generalstreik am 16. März fortgesetzt. Die Gewerkschaften GSEE und ADEDY rufen zur Solidarität mit dem Eisenbahnpersonal auf. In den letzten Wochen fanden bereits mehrere Demonstrationen statt. Die Streikbeteiligung war hoch, die Ausfälle im öffentlichen Nah- und Fernverkehr massiv. Auch für diesen Donnerstag wird wieder mit einer hohen Beteiligung und entsprechenden Auswirkungen auf die Mobilität gerechnet.
Update vom 14.03.2023, 14:04

Die Gewerkschaft der Fluglotsinnen und Fluglotsen hat angekündigt, sich an dem ganztägigen Streik zu beteiligen. Das Flughafenpersonal wird bereits am 15. März um 22 Uhr die Arbeit niederlegen und bis zum 16. März um 22 Uhr streiken. Im ganzen Land ist mit Flugausfällen und Verspätungen zu rechnen. Flugreisende werden gebeten, sich mit ihrer Fluggesellschaft oder ihrem Reiseveranstalter in Verbindung zu setzen.
 
Originalmeldung vom 14.03, 08:34

Es sind nicht nur die Bahnmitarbeiterinnen und Bahnmitarbeiter, die am 16. März streiken werden. Die Gewerkschaften hinter den Lehrkräften sowie der Ärztinnen und Ärzte rufen ebenfalls zur Arbeitsniederlegung auf. Zehntausende werden in den griechischen Städten erwartet. Reisende werden gebeten, Straßenzüge weiträumig zu meiden. Es muss mit erheblichen Einschränkungen im öffentlichen Leben gerechnet werden.
 
Mobilität durch den Streik eingeschränkt
 
Von besonderer Bedeutung für Reisende ist, dass der öffentliche Nahverkehr und der Bahnverkehr weitgehend ausfallen werden. Wenn die Fährgesellschaften wieder streiken, könnten Urlauberinnen und Urlauber einen Tag lang auf den Inseln festsitzen, weil keine Fähre fährt. Das Flughafenpersonal ist von den Streiks zwar nicht betroffen, die Anreise zum Flughafen kann sich aber durch Straßensperrungen und den Ausfall öffentlicher Verkehrsmittel verzögern. Reisende sollten sich gegebenenfalls mit ihrer Fluggesellschaft oder ihrem Reiseveranstalter in Verbindung setzen.
 
Griechische Bevölkerung von der Regierung enttäuscht
 
Hintergrund der Generalstreiks ist das dramatische Zugunglück zwischen Athen und Thessaloniki. Es gilt als das schwerste Zugunglück in der Geschichte Griechenlands. Die Demonstrierenden, allen voran das Bahnpersonal, geben der Regierung die Schuld an dem Unglück. Sie kritisieren die jahrelange Sparpolitik und verweisen auf die Bahngewerkschaften, die schon lange vor dem Unglück vor der Störanfälligkeit des griechischen Bahnsystems gewarnt hätten.