Großbritannien: Landesweiter Bahnstreik angekündigt

In Großbritannien haben Gewerkschaften zu einem landesweiten Bahnstreik am 21., 23. und 25. Juni aufgerufen. An dem Großstreik sollen sich Beschäftigte mehrerer Bahnunternehmen in England, Schottland und Wales beteiligen, auch die Londoner U-Bahn wird von der Arbeitsniederlegung betroffen sein. Sollte der Streik stattfinden, würde es zu massiven Einschränkungen im Schienenverkehr kommen.
Die dreitägige Streikmaßnahme könnte dafür sorgen, dass etwa 80 Prozent der regulären Zugverbindungen an den betroffenen Daten ausfallen. Am 21. Juni kommt es neben dem Bahnstreik zudem zu einem Arbeitsausstand bei der Londoner U-Bahn. Reisende sollten an den Streiktagen auf Bahnreisen verzichten. Sollte das nicht möglich sein, wird dringend empfohlen, sich rechtzeitig über die geplanten Verbindungen und alternative Reisemöglichkeiten zu informieren sowie Sitzplatzreservierungen zu buchen. An Bahnhöfen wurden bereits Demonstrationen angekündigt, Reisende sollten also zwischen der Ankunft am Bahnhof und der Abfahrt ihres Zuges einen ausreichenden Zeitpuffer einplanen. Zudem ist während des Streiks den Hinweisen des Bahnhofspersonals für einen möglichst reibungslosen Ablauf der Reise in jedem Fall Folge zu leisten. In den noch fahrenden Zügen wird mit einem deutlich erhöhten Passagieraufkommen sowie mit Verspätungen gerechnet.
 
Auswirkungen auf die gesamte Woche
 
Laut BBC wird die Arbeitsniederlegung auch außerhalb der Streiktage Einfluss auf den Schienenverkehr haben. An den Tagen, an denen nicht gestreikt wird, werden viele Züge deutlich voller sein, als es regulär der Fall ist. Dadurch kann es zu teils massiven Verspätungen kommen. Zudem fällt der Streik mit mehreren kulturellen Großereignissen zusammen: Am 24. und 25. Juni spielt der britische Musiker Ed Sheeran im Londoner Wembley Stadion, darüber hinaus findet vom 22. bis zum 26. Juni das beliebte Glastonbury Festival mit über 200.000 Besucherinnen und Besuchern im County Somerset in Südwestengland statt.
 
Größter Streik seit über 20 Jahren
 
Mit bis zu 50.000 Beteiligten würde der Arbeitsausstand laut der Nachrichtenagentur PA einer der größten Bahnstreiks der letzten 25 bis 30 Jahre werden, die BBC schreibt gar vom „größten Bahnstreik der modernen Geschichte“. Die Gewerkschaften wollen mit der Streikankündigung ihrer Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen Nachdruck verleihen und den stagnierenden Tarifgesprächen entgegenwirken. So sei es geplant, bis zu 2.500 Stellen beim Eisenbahninfrastrukturunternehmen Network Rail zu kürzen. Zudem sollen die Gehälter der Bahnangestellten trotz Inflation auch in diesem Jahr nicht steigen. Bis zum geplanten Streikbeginn sollen die Gespräche jedoch weitergeführt werden, sodass eine Einigung weiterhin im Bereich des Möglichen ist.