Indien: Wieder Corona-Maskenpflicht in Neu-Delhi

Indien hat in der Hauptstadt Neu-Delhi die Maskenpflicht wiedereingeführt. Angesichts einer ansteigenden Corona-Infektionskurve müssen Einheimische und Besucher sowie Besucherinnen erneut Mund und Nase bedecken, wenn sie sich an öffentlichen Orten aufhalten. Zuwiderhandlungen werden mit einer Geldbuße geahndet.
Zuletzt verzeichnete die indische Metropole mehrfach 2.000 Neuinfektionen pro Tag, vom 10. auf den 11. August waren es 2.100. Der Anteil der positiven Corona-Tests liegt laut Lokalmedien bei 18 Prozent. Verantwortlich für das erneute Ansteigen der Fälle soll nach Meinung der Gesundheitsbehörden ein neuer Unterstamm der Corona-Omikron-Variante sein, bezeichnet als BA-2.75. Dieser sei zum einen widerstandsfähiger gegen Impfstoffe und Antikörper einer früheren Corona-Infektion, zum anderen übertrage er sich auch sehr leicht von Mensch zu Mensch.
 
Maskenpflicht in öffentlichen Bereichen
 
Um die negative Entwicklung einzudämmen, verkündete das Büro des Bezirksrichters von Süd-Delhi am 11. August, dass das Masketragen an öffentlichen Orten fortan wieder verpflichtend sei. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Strafe von 500 Rupien rechnen, was umgerechnet etwa sechs Euro entspricht. Nach Informationen des Touristikportals FVW liegt der durchschnittliche Monatsverdienst in Neu-Delhi unter 400 Euro, was der Strafe ein höheres Gewicht verleiht. In privaten Autorikschas, Pkw oder Lkw muss der Mund-Nase-Schutz nicht getragen werden.
 
Zweifel an den indischen Zahlen
 
Nach einem Bericht des Nachrichtensenders Ntv vermeldete Indien am Donnerstag landesweit rund 16.000 neue Corona-Infektionen. Da der südasiatische Staat mehr als 1,3 Milliarden Einwohner und Einwohnerinnen zählt, liegt die Inzidenz damit deutlich niedriger als beispielsweise in Deutschland, wo aktuell knapp 60.000 Neuinfektionen pro Tag auf 83 Millionen Menschen kommen. Nach Expertenmeinungen sind die von Indien kommunizierten Zahlen jedoch zu niedrig und offenbar nicht aussagekräftig.