Italien: Generalstreik für 2. Dezember angekündigt

In Italien kommt es am 2. Dezember zu einem Generalstreik, von dem weite Bereiche des öffentlichen Lebens betroffen sein werden. Vor allem im Verkehr sind massive Einschränkungen wahrscheinlich. Über den genauen Umfang der Arbeitskampfmaßnahme kann zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch keine Auskunft gegeben werden.
Mehrere italienische Gewerkschaften haben für den 2. Dezember zu einem Generalstreik aufgerufen. Vor allem im Verkehr müssen Reisende sowie Pendlerinnen und Pendler mit teils schwerwiegenden Einschränkungen rechnen. So werden Regional- und Fernverkehrszüge, der öffentliche Personennahverkehr und auch der Flugsektor von der Arbeitsniederlegung betroffen sein. Ebenso ist ein Streik der Mitarbeitenden an den Mautstellen von Autobahnen wahrscheinlich. Urlauberinnen und Urlauber, die am 2. Dezember von, nach oder durch Italien reisen wollen, sollten sich daher unbedingt im Vorfeld über ihre gebuchten Verbindungen informieren und gegebenenfalls andere Reisetage in Betracht ziehen. Aufgrund des Ausfalls zahlreicher Nahverkehrsverbindungen ist zudem damit zu rechnen, dass Pendlerinnen und Pendler auf Autos zurückgreifen und so für überfüllte Straßen sorgen.
 
Umfang wird erst kurzfristig bekanntgegeben
 
Welchen Umfang der Streik am Ende genau haben wird, lässt sich derzeit kaum prognostizieren, da die Teilnahme an der Arbeitskampfmaßnahme erst am Streiktag bekanntgegeben wird. Dennoch wurden bereits einige Streikzeiten veröffentlicht. Der Flug- und Eisenbahnverkehr wird vom 1. Dezember um 21 Uhr bis zur selben Zeit am 2. Dezember bestreikt, während die Autobahnbeschäftigten ab dem 1. Dezember um 22 Uhr ihre Arbeit für 24 Stunden niederlegen. Der Streik im ÖPNV unterschiedet sich von Stadt zu Stadt, in Rom ist beispielsweise vor allem am Freitag zwischen 8:30 und 17 Uhr sowie von 20 Uhr bis zum Betriebsende mit den schwerwiegendsten Behinderungen zu rechnen.
 
Streik in zahlreichen Bereichen des öffentlichen Lebens
 
Neben dem Verkehr werden auch zahlreiche andere Bereiche des öffentlichen Lebens am 2. Dezember bestreikt. So kommt es zu Einschränkungen bei der Müllabfuhr und Streikmaßnahmen bei Pflegekräften in Krankenhäusern sowie Pflegeheimen. Auch Bestattungsunternehmen, das Bildungswesen sowie Beschäftigte von Rettungsdiensten wollen sich dem Streik anschließen. Mindestleistungen, vor allem im Gesundheitswesen, werden jedoch ohne Unterbrechung gewährleistet. Mit dem Streik fordern die Gewerkschaften bessere Arbeitsbedingungen, die Einführung eines Mindestlohnes in Höhe von zwölf Euro sowie finanzielle Unterstützung für Arbeitslose und Geringverdienende. Ferner wird gegen weitere Privatisierungen protestiert. Angesichts der Inflation sollen zudem Preise für Primärgüter und Kraftstoff eingefroren werden.