Italien: Streik im öffentlichen Nahverkehr am 17. September

In Italien müssen sich Reisende am 17. September auf Probleme bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel einstellen. Wie mehrere italienische Medien melden, haben die Beschäftigten der Bus- und Bahngesellschaften einen 24-stündigen Streik angekündigt, der in zahlreichen Großstädten für Störungen der Mobilität sorgen wird. Betroffen sind unter anderem Turin, Mailand und Rom.
Gemäß der italienischen Gesetzgebung muss auch im Streikfall ein Mindestmaß an Dienstleistungen von den Transportunternehmen garantiert werden. In mehreren Städten verkehren deshalb auch am 17. September einige Bus- und Bahnlinien während der Hauptstoßzeiten des Berufsverkehrs morgens und abends, dennoch muss auch während dieser Phasen mit Verspätungen und überlasteten Kapazitäten der Verkehrsmittel gerechnet werden. Die konkreten Streikzeiten sind je nach Standort unterschiedlich angesetzt, zudem drohen Urlauber Behinderungen durch Kundgebungen an zentralen Plätzen.
 
Auch die Hauptstadt Rom betroffen
 
In Rom fallen am Streiktag zahlreiche Busse sowie die Metrolinien A, B und B1, C, Rom-Lido sowie die Verbindungen nach Pantano und Viterbo aus. In der italienischen Hauptstadt soll der Streik jedoch vom Dienstbeginn am frühen Morgen bis 8:30 Uhr sowie zwischen 17 und 20 Uhr ausgesetzt werden, in dieser Zeit fahren die öffentlichen Verkehrsmittel gemäß dem gesetzlichen Mindestbetrieb. In Mailand verkehren Busse und Bahnen nur bis 8:45 Uhr und zwischen 15 und 18 Uhr, in Turin sind die Garantiezeiten je nach Linien unterschiedlich angegeben. In jedem Fall sollten sich Reisende auch vor und nach den offiziellen Streikzeiten auf Verzögerungen einstellen und insbesondere für die Anreise zum Flughafen mehr Zeit sowie gegebenenfalls alternative Transportmethoden einplanen. Auf den Straßen ist mit einem erhöhten Aufkommen von Privatfahrzeugen und Taxis zu rechnen, wodurch die Staugefahr steigt.
 
Hintergrund des Streiks
 
Grund der Proteste ist eine lange Liste an Forderungen, welche die ausrufende Gewerkschaft Usb – Lavoro Privato an die Arbeitgeberseite und die Behörden stellt. Sie beinhaltet unter anderem die Forderung nach mehr Sicherheit am Arbeitsplatz für das Personal von Bussen und Bahnen, zudem die Verkürzung der Arbeitszeiten und höhere Einstiegsgehälter. Strategische Unternehmen und Sektoren sollen nach dem Willen der Streikenden verstaatlicht und ein neues soziales Sicherheitsnetz geschaffen werden, das die Arbeiter auch nach der Corona-Pandemie schützt.