Katalonien hat die 3G-Nachweispflicht abgeschafft.
Die 3G-Regel ist in der Nacht zum Freitag ausgelaufen, weshalb ein Vorzeigen des COVID-Zertifikats nicht länger notwendig ist. Damit können Restaurants, Bars, Fitnessstudios, Museen und weitere kulturelle Einrichtungen sowie Veranstaltungen ohne einen Nachweis über eine Impfung, Genesung oder einen Negativtest besucht werden. Ursprünglich war zwar eine Verlängerung der 3G-Regelung geplant gewesen, jedoch kam der Wissenschaftsrat zu dem Schluss, dass diese nicht länger nötig sei. Bereits am Dienstag hatte die katalanische Regierung zudem angekündigt, dass die Obergrenze von zehn Personen bei Zusammenkünften entfallen soll. Damit bleibt die Schließung von Nachtclubs die letzte Corona-Maßnahme, die in Katalonien in Kraft ist. Für diese wird derzeit eine mögliche Wiedereröffnung am 11. Februar diskutiert.
Maßnahmen bei Omikron weniger wirksam
Der Wissenschaftsrat begründete seine Empfehlung gegenüber der katalanischen Nachrichtenagentur ACN damit, dass der 3G-Nachweis zwar bei der Delta-Variante sinnvoll gewesen sei, angesichts der hochinfektiösen Omikron-Mutation jedoch an Wirksamkeit verloren hätte. Zudem würde die Impfung schwere Krankheitsverläufe verhindern, aber die Verbreitung von Omikron nicht stoppen, da die Variante die Immunantwort umgehen könne. Die Regionalregierung führt auf dieser Basis aus, dass sich ohnehin ein großer Teil der Bevölkerung, unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus, mit Corona infizieren werde. Somit sei das COVID-Zertifikat nicht länger effektiv.
Corona-Lage in Katalonien
Katalonien befindet sich derzeit inmitten seiner heftigsten Infektionswelle. Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde am Morgen des 28. Januar von der Johns Hopkins University mit 3.266,3 angegeben. Im Moment sind knapp eine halbe Million Fälle aktiv, das ist eine Person unter 15 Einwohnerinnen und Einwohnern. Von den siebeneinhalb Millionen Katalaninnen und Katalanen sind bisher etwas mehr als 79 Prozent vollständig gegen COVID-19 geimpft.