Mallorca: Pferdekutschen dürfen bei Hitzewarnung nicht mehr fahren

Mallorca verbietet den Pferdekutschen in Palma das Fahren bei amtlicher Hitzewarnung. Bisher wurde ihr Betrieb erst ab der Warnstufe Orange des staatlichen Wetterdienstes Aemet eingeschränkt, nun gilt ab Stufe Gelb ein vollständiges Fahrverbot. Vorangegangen war dem neuen Erlass eine heftige Tierschutzdebatte, nachdem ein Kutschpferd Ende Juli bei hochsommerlichen Temperaturen kollabiert war.
Die Pferdekutschen gehören in Palma de Mallorca zu den beliebten Touristenaktivitäten. Ab Donnerstag nächster Woche müssen die Kutscher und Kutscherinnen jedoch ab einer Temperatur von 36 Grad Celsius eine Zwangspause einlegen. Dieser Wert gilt regulär für den staatlichen Wetterdienst als Schwelle für die niedrigste Hitzewarnstufe Gelb, welche fortan das Fahrverbot für Kutschen nach sich zieht. Bisher durften diese erst ab Hitzewarnstufe Orange oder zu bestimmten Zeiten nicht mehr fahren. Das Verbot bleibt jeweils in Kraft, bis die Hitzewarnstufe wieder aufgehoben ist.
 
Bei Verstoß drohen hohe Bußgelder
 
Halten sich Kutschenbetreibende nicht an das Fahrverbot, müssen sie mit einer Geldstrafe zwischen 900 und 1.800 Euro sowie mit dem Verlust ihrer Lizenz rechnen. Erstmalige Verstöße können mit dem Entzug der Betriebserlaubnis zwischen einem und drei Monaten geahndet werden, bei Wiederholungen ist die Lizenz bis zu zwölf Monate lang oder gänzlich weg. Vorerst ist die Hitzewelle auf den Balearen jedoch vorbei, in den nächsten Tagen ist mit keiner Temperaturwarnstufe zu rechnen.
 
Maßnahme dient dem Tierschutz
 
Bereits seit längerem kritisieren Tierschützer und Tierschützerinnen, dass die Pferdekutschen auch bei großer Sommerhitze Urlauber und Urlauberinnen durch die Straßen von Mallorcas Hauptstadt chauffieren. Ende Juli kollabierte ein Kutschpferd nahe der Plaça Rei Joan Carles I. in Palma de Mallorca bei Temperaturen an die 40 Grad Celsius. Der Kutscher behauptete, das Tier sei lediglich gestolpert. Der Vorfall sorgte jedoch für großen Aufruhr in den sozialen Medien und unterstützte die rasche Entscheidung im Rathaus, die Kutschfahrten bei Hitzewarnung zu unterbinden.