Marokko verlängert Ausgangssperre bis 14. Mai

Marokko hat eine Verlängerung und Verschärfung der nächtlichen Ausgangssperre beschlossen. Vom 14. April bis zum 14. Mai tritt sie nun bereits um 20 Uhr und damit eine Stunde früher als bislang in Kraft, die Endzeit bleibt mit 6 Uhr am Folgetag gleich. Da während dieser Zeit auch für Restaurants und Cafés eine Sperrstunde gilt, sind die Bedingungen für den islamischen Fastenmonat Ramadan stark eingeschränkt.
Marokko verzeichnet derzeit einen leichten Anstieg der Corona-Infektionszahlen, dem die Behörden mit den verschärften Maßnahmen entgegenwirken wollen. Somit müssen bis Mitte Mai alle Einkaufszentren, Geschäfte und gastronomischen Betriebe um spätestens 20 Uhr schließen, Bürger dürfen ihre Unterkünfte nur in Ausnahmefällen verlassen. Private und öffentliche Versammlungen wurden verboten. Damit gelten im islamischen Fastenmonat Ramadan in diesem Jahr strengere Regeln in Marokko, welche die traditionellen Feierlichkeiten stark einschränken. Üblicherweise wird in dieser Zeit von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang gefastet und anschließend im großen Kreis eine üppige Mahlzeit eingenommen. Die marokkanische Vereinigung der Café- und Restaurantbesitzer hat bereits eine Petition bei der Regierung eingereicht, um die nächtliche Sperrzeit während des Ramadans aufheben zu lassen.
 
Flüge aus Deutschland weiter ausgesetzt
 
Der Flugverkehr zwischen Deutschland und Marokko bleibt indes bis auf weiteres stillgelegt. Darüber hinaus wird Reisenden aus Deutschland, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit, die Einreise nach Marokko derzeit generell verweigert. Auch Transitreisen und die Reise über Drittstaaten ist nicht mehr möglich, laut Auswärtigem Amt ist über etwaige Ausnahmeregelungen nichts bekannt. Neben Deutschland betrifft das Einreiseverbot unter anderem auch Österreich, die Niederlande, die Schweiz und Spanien.
 
Marokko gilt als Afrikas Impf-Primus
 
Marokko nimmt im Vergleich zu anderen afrikanischen und mehreren europäischen Ländern eine Spitzenrolle bei der Umsetzung der Impfkampagne gegen das Coronavirus ein. Der nordafrikanische Staat kaufte schon frühzeitig Impfstoffe bei mehreren Anbietern ein und schuf ein digitales Vergabesystem für Impftermine. Elf Prozent der Einwohner sind bereits vollständig immunisiert, durch eine neue Lieferung von 14 Millionen Impfdosen innerhalb der nächsten vier Wochen soll an die bisherigen Fortschritte angeknüpft werden.