Rom: Neue Ausstellung im Museo Nazionale Romano eröffnet

In den Diokletiansthermen, die zum Museo Nazionale Romano in Rom gehören, wurde am 4. Mai eine neue Sonderausstellung eröffnet. Diese befasst sich mit der Beziehung, die die Menschen heutzutage zu denen in der Antike haben. Dabei treffen prähistorische Kunstwerke auf zeitgenössische Stücke, sodass sich Besucherinnen und Besucher auf eine Entdeckungs- und Vergleichsgeschichte durch mehrere Jahrtausende begeben können.
Unter dem Titel „L’istante e l’eternita. Tra noi e gli antichi“, auf Deutsch „Der Augenblick und die Ewigkeit. Zwischen uns und den Menschen der Antike“, begrüßt die Ausstellung seit dem 4. Mai und bis zum 30. Juli Geschichtsinteressierte. Anhand von etwa 300 vorgeschichtlichen, antiken, mittelalterlichen sowie modernen und zeitgenössischen Exponaten soll die vielfältige Beziehung der modernen Menschen zur Antike verdeutlicht werden. Für die Ausstellung wurden einige große Räumlichkeiten der Diokletiansthermen, die seit Jahrzehnten für die Öffentlichkeit gesperrt waren, wieder zugänglich gemacht. Einige der Exponate sind im Rahmen der Ausstellung erstmals für Besucherinnen und Besucher zu sehen. Dazu gehört unter anderem eine Herkules-Statue aus dem archäologischen Park Appia Antica oder ein Prozessionswagen aus Civita Giuliana bei Pompeji.
 
Kore von Thera erstmalig im Ausland
 
Ein herausragendes Werk der Ausstellung ist die Kore von Thera. Dieses Meisterwerk antiker Bildhauerei wird seit dem vergangenen Jahr im Archäologischen Museum von Thera auf Santorin ausgestellt und ist nun erstmalig im Ausland zu sehen. Die knapp zweieinhalb Meter hohe Skulptur ist hervorragend erhalten und gehört zu den wenigen Werken frühgriechischer Bildhauerei, die überhaupt bis heute erhalten geblieben sind. Anhand der zufällig bei einer Rettungsgrabung gefundenen Statue können beispielsweise antike Schönheitsideale nachverfolgt werden.
 
Zusammenarbeit Italiens mit Griechenland
 
Sowohl das italienische Kulturministerium als auch das griechische Ministerium für Kultur und Sport stellten Fördermittel für die Ausstellung bereit. Damit soll diese auch die zentrale Bedeutung der italienisch-griechischen Zusammenarbeit für beide Staaten symbolisieren. Zudem nutzt das Museo Nazionale Romano die Ausstellung für das Projekt „(Wieder)entdeckte Lagerstätten“, welches die Schaffung neuer Ausstellungsräumlichkeiten fördern möchte. Das Museum verfügt auch abseits der aktuellen Sonderausstellung über eine der bedeutendsten archäologischen Sammlungen der Welt, Teil dieser ist etwa die altrömische Mumie von Grottarossa.