Aufgrund der guten pandemischen Lage hat sich die österreichische Regierung dazu entschieden, die Maskenpflicht ab dem 1. Juni vorerst auszusetzen. Dann müssen Mund-Nase-Bedeckungen nur noch in Einrichtungen der Gesundheits- und Altenpflege getragen werden. Die Stadt Wien möchte jedoch zumindest teilweise an der Maskenpflicht festhalten.
Österreich setzt seine Maskenpflicht ab dem 1. Juli für drei Monate aus.
Die Aussetzung der Maskenpflicht verkündete Österreichs Gesundheitsminister Johannes Rauch am Dienstag in Wien. Demnach müssen ab dem 1. Juni nur noch in Krankenhäusern sowie Alten- beziehungsweise Pflegeheimen Mund und Nase bedeckt werden, in Supermärkten oder öffentlichen Verkehrsmitteln ist dies vorerst nicht mehr nötig. Die Aussetzung der Maskenpflicht wurde vorläufig auf drei Monate befristet. Rauch sagte, dass die Pandemie zwar momentan für eine „Atempause“ sorgen würde, kündigte aber ebenfalls an, dass die Maske im Herbst wiederkommen werde. Expertinnen und Experten würden davon ausgehen, dass im Herbst eine neue Infektionswelle zu erwarten sei. Durch die Entscheidung soll nicht vermittelt werden, dass die Pandemie vorbei sei. An „vulnerablen“ Orten gilt weiterhin eine Empfehlung zum Masketragen.
Wien hält an Maskenpflicht fest
Kurz nach der Bekanntgabe der Aussetzung der Maskenpflicht kündigte Wiens Bürgermeister und Landeshauptmann Michael Ludwig an, dass in Wien strengere Regeln gelten würden. In der Hauptstadt müssen FFP2-Masken auch weiterhin in öffentlichen Verkehrsmitteln, Apotheken sowie Arztpraxen getragen werden. Neben dem Entfall der Maskenpflicht werden ebenfalls die wöchentlich verpflichtenden PCR-Tests in Schulen zum 1. Juni abgeschafft. Die Impfpflicht, die seit Anfang März ausgesetzt ist, wird angesichts der positiven Entwicklung auch weiterhin nicht in Kraft treten. Österreich war das erste europäische Land, dessen Parlament eine flächendeckende Impfpflicht beschlossen hatte, diese wurde jedoch bisher angesichts der milderen Krankheitsverläufe durch die Omikron-Variante nie umgesetzt.
Corona in Österreich
In Österreich sinken die Infektionszahlen seit dem Höhepunkt der letzten Welle im März, als eine Inzidenz von knapp 3.500 erreicht wurde, kontinuierlich ab. Am Morgen des 25. Mai wurde ein Wert von 201,2 gemessen. Derzeit sind 66 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen COVID-19 geimpft, etwas mehr als 55,4 Prozent haben zudem bereits ihre Booster-Impfung erhalten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten indes bereits an möglichen Szenarien für den Herbst. Wichtig sei es, die Impfungen schneller voranzutreiben und eine ausreichende Test- sowie Krankenhausinfrastruktur für mögliche weitere Infektionswellen bereitzustellen.