PCR-Tests knapp: Auswirkungen für Reisende

Nach einem Beschluss von Bund und Ländern wird der Zugang zu PCR-Tests künftig weiter eingeschränkt. Aufgrund der aktuell sehr hohen Infektionszahlen in Deutschland arbeiten viele Labore an der Belastungsgrenze, sodass die knappen Ressourcen geschont werden sollen. Reisende, die für ihr Urlaubsland einen negativen PCR-Test benötigen, sollten sich rechtzeitig über eine für sie nutzbare Testmöglichkeit informieren.
Auf der letzten Ministerpräsidentenkonferenz am 24. Januar einigten sich die Vertreter und Vertreterinnen von Bund und Ländern darauf, kostenfreie PCR-Tests fortan hauptsächlich den Beschäftigten des Gesundheitssystems, älteren Menschen sowie Personen mit Vorerkrankungen zur Verfügung zu stellen. Inwiefern die Priorisierung sich genau auf alle nicht davon eingeschlossenen Personengruppen und deren Testmöglichkeiten auswirken soll, stellen die Beschlüsse zunächst nicht klar. In einer früheren Beschlussvorlage wurde vorgeschlagen, eine Corona-Infektion durch zwei positive Antigen-Schnelltests bestätigen zu können. Zudem sollte ein rotes Anschlagen der Corona-Warn-App nicht mehr berücksichtigt werden. Auf der Pressekonferenz war von diesen Vorgaben allerdings keine Rede mehr. Vielmehr wurde angekündigt, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ein neues Testregime erarbeiten werde und die PCR-Testkapazitäten unter Aufbringung aller Anstrengungen erhöht werden sollen.
 
PCR-Tests für Reise ohnehin kostenpflichtig
 
Für Reisende sind vom Urlaubsland zur Einreise verlangte PCR-Tests ohnehin kostenpflichtig. Sollten öffentliche Testinstitutionen also gemäß der Warnung von Experten und Expertinnen an ihre Belastungsgrenzen stoßen, bleiben zahlreiche privat betriebene Testzentren. Diese haben nach einem Bericht des Touristikportals Reise vor 9 weiterhin freie Kapazitäten. Sie sind unter anderem an vielen Flughäfen ansässig, wo PCR-Tests meist zu Preisen zwischen 60 und 75 Euro und mit einem Ergebnis binnen 24 Stunden angeboten werden. Wer sein Testresultat schneller benötigt, kann auf einen Express-PCR-Test zurückgreifen, der jedoch deutlich teurer ist. In jedem Fall ist es ratsam, sich rechtzeitig vor der Abreise über vorhandene Testmöglichkeiten zu informieren und gegebenenfalls bei den Anbietern die aktuellen Kapazitäten und Wartezeiten auf das Ergebnis abzufragen. Einige Reiseveranstalter bieten ihren Kunden zudem Unterstützung bei benötigten Tests, indem sie sie an kooperierende Labore vermitteln.
 
PCR-Test bei EU-Reisen eventuell bald nicht mehr nötig
 
Zumindest Reisende in andere EU-Mitgliedsstaaten sind von teils noch bestehenden PCR-Testpflichten eventuell bald befreit. Die Europäische Union empfiehlt ihren Mitgliedern, mit Wirkung vom 1. Februar sämtliche über das digitale COVID-Zertifikat hinausgehenden Einreisebeschränkungen für innereuropäische Reisen aufzuheben. Dieses kann außer durch einen höchstens 72 Stunden alten PCR-Test auch durch Antigen-Schnelltests sowie einen Impf- oder Genesungsnachweis erlangt werden. Ob und wann die einzelnen Staaten die Empfehlung jedoch tatsächlich umsetzen, bleibt abzuwarten.